Hufmuscheln
Hufmuscheln | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chamidae | ||||||||||||
Lamarck, 1809 |
Die Hufmuscheln (Chamidae), auch Gienmuscheln oder Lappenmuscheln genannt, sind eine im Meer lebende Familie der Muscheln aus der Unterklasse der Heterodonta. Die Familie ist seit der Oberkreide (Campanium) bekannt.[1][2] Sie umfasst derzeit (2016) etwa 70 rezente Arten.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ungleichklappigen, kleinen bis mittelgroßen Gehäuse sind im Umriss unregelmäßig rundlich oder eiförmig. Die Tiere leben entweder temporär oder dauernd mit einer, meist der linken Klappe (Pseudochama mit der rechten Klappe), fest zementiert auf einem Hartgrund. Die untere Klappe ist gewölbt und tassenförmig, die obere Klappe flach und deckelförmig. Die Wirbel sind weit spiralig nach vorne gebogen.
Das extern liegende Ligament ist bogenartig gewölbt und liegt auf Nymphen. Das Schloss weist in jeder Klappe einen Hauptzahn auf (gelegentlich sind auch in einer Klappe zwei Hauptzähne vorhanden), und gelegentlich auch schwache Lateralzähne. Es sind zwei nahezu gleich große Schließmuskeln ausgebildet. Eine Mantelbucht fehlt.
Die aragonitische und bei manchen Arten auch z. T. kalzitische[3] Schale ist meist dickwandig und sehr fest. Die Mikrostruktur der Schale besteht meist aus Kreuzlamellen. Die Oberfläche weist eine kräftige konzentrische oder radiale Skulptur auf, die oft zu Lamellen verstärkt oder zu flachen oder rundlichen Stacheln ausgezogen ist. Sie sind oft recht bunt gefärbt.
Die Siphonen sind kurz und voneinander getrennt. Der Fuß ist stark reduziert. Im Mantelrand sind sensorische Organe.
Geographische Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arten der Familie der Hufmuscheln kommen von den warm-gemäßigten bis in die tropischen Meere vor. Sie leben im Flachwasser von Korallenriffen und anderen Hartsubstraten, aber auch in größeren Wassertiefen.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dieses Taxon der Familiengruppe wurde 1809 von Jean-Baptiste Lamarck als Les camacées vorgeschlagen.[4] Da der Name bei der späteren Latinisierung Lamarck zugeschrieben wurde, gilt Lamarck als der Autor des Taxons.[5]
- Familie Chamidae Lamarck, 1809
- Amphichama Habe, 1964
- Arcinella Schumacher, 1817
- Arcinella californica (Dall, 1903)
- Carditochama Matsukuma, 1996
- Chama Linnaeus, 1758
- Chama congregata Conrad, 1833
- Chama lazarus Linnaeus, 1758
- Chama gryphoides Linnaeus, 1758
- Chama macerophylla Gmelin, 1791
- Chama pacifica Broderip, 1835
- Chama sarda Reeve, 1847
- Eopseuma Odhner, 1919
- Pseudochama Odhner, 1917
- Pseudochama corrugata (Broderip, 1835)
- Pseudochama cristella (Lamarck, 1819)
- Pseudochama gryphina Lamarck, 1819
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Amler, Rudolf Fischer & Nicole Rogalla: Muscheln. Haeckel-Bücherei, Band 5. Enke Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-13-118391-8 (S. 102 Überfamilie Chamoidea).
- S. Peter Dance, Rudo von Cosel (Bearb. der deutschen Ausgabe): Das große Buch der Meeresmuscheln. 304 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1977, ISBN 3-8001-7000-0 (S. 242)
- Markus Huber: Compendium of Bivalves. 901 S., Hackenheim, ConchBooks, 2010, ISBN 978-3-939767-28-2
- Rudolf Kilias: Lexikon Marine Muscheln und Schnecken. 2. Aufl., 340 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-7332-8 (S. 64)
- Raymond Cecil Moore (Hrsg.): Treatise on invertebrate paleontology. Mollusca, 6, Part N, Bivalvia 2. XXXVIII S., S.N491-951, New York, 1969 (S.N518).
- Fritz Nordsieck: Die europäischen Meeresmuscheln (Bivalvia). Vom Eismeer bis Kapverden, Mittelmeer und Schwarzes Meer. 256 S., Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1969 (S. 95)
- Guido Poppe und Yoshihiro Goto: European Seashells Volume 2 (Scaphopoda, Bivalvia, Cephalopoda). 221 S., Verlag Christa Hemmen, Wiesbaden 1993 (2000 unv. Nachdruck), ISBN 3925919104 (S. 84)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Yasuo Kondo, Shin-ichi Sano: Origination of extant heteroconch families: Ecological and environmental patterns in post-Paleozoic bivalve diversification. Palaeontological Research, 13: 39-44, Tokyo 2009 doi:10.2517/1342-8144-13.1.039
- ↑ Eugene V. Coan, Paul Valentich-Scott: Bivalve Seashells of Tropical West America marine Bivalve mollusks from Baja california to Northern Perú. Part 1. 598 S., Santa Barbara Museum of Natural History, Santa Barbara 2012, ISBN 978-0-936494-43-2 (S. 427ff.)
- ↑ N. Hamada, A. Matsukuma: A new species of Japanese Chama (Bivalvia: Heterodonta) with a calcitic outermost layer. Venus, 64(1-2): 11-21.
- ↑ Jean-Baptiste de Lamarck: Philosophie zoologique. Vol. 1, XXV + 428 S., Dentu, Paris, 1809 Online bei Google Books (S. 318).
- ↑ MolluscaBase: Chamidae Lamarck, 1809