„Chaos“ – Versionsunterschied

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In der ersten [[Schöpfungsgeschichte]] der [[Bibel]] ([[1. Buch Mose|Genesis]] 1,1-5) können die Worte „wüst und leer“ auch als ein anderer Ausdruck für ''Chaos'' gedeutet werden. In der [[Tanach|hebräischen Bibel]] steht an dieser Stelle תֹהוּ וָבֹהוּ, das später als „[[Tohuwabohu]]“ in die deutsche Sprache Einzug gehalten hat.
In der ersten [[Schöpfungsgeschichte]] der [[Bibel]] ([[1. Buch Mose|Genesis]] 1,1-5) können die Worte „wüst und leer“ auch als ein anderer Ausdruck für ''Chaos'' gedeutet werden. In der [[Tanach|hebräischen Bibel]] steht an dieser Stelle תֹהוּ וָבֹהוּ, das später als „[[Tohuwabohu]]“ in die deutsche Sprache Einzug gehalten hat.

Geht man auf die Urbibel in hebräischer Sprach zurück, so findet man dort für den Vorschöpfungzustand den Begriff Tohuwabohu (hebr. תהו־ובהו, tohu-wa-vohu, „wüst und wirr“), was, nicht nur gemäss Wikipedia, "grosses Durcheinander" bedeutet. Wenn man zu jenem frühen Zeitpunkt von dem Urzustand als grossem Durcheinander sprechen konnte, so konnte man dies nur deshalb, weil man bereits den Zustand des grossen Nebeneinanders erlebte, namentlich die Schöpfung als Kosmos, von dem wir die Empfindung haben, dass in ihm alle Dinge von einender getrennt, also geordnet nebeneinander stehen. Der Kosmos war nicht wüst, sondern voller Leben (Gäa), und das was lebte, lebte neben einander, man verstand es un war nicht verwirrt. Vom grossen Durcheinander, dem Tohuwabohu, als einer Unordnung zu sprechen ist unstatthaft, denn das Tohuwabohu ist durchaus etwas Geordnetes, aber eben ein geordnetes Ineinander. Die Empfindung, das sei eine Unordnung, die kam erst auf, als man das geordnete Ineinander nicht mehr verstehen konnte und sich nur noch in der Welt des geordneten Nebeneinanders zurechtfand.


Seit dem 17. Jahrhundert bezeichnet ''Chaos'' in der [[Alltagssprache]] die ''Unordnung'', das ''Gewirr'', das ''Durcheinander'' (etwa eines unaufgeräumten Zimmers).
Seit dem 17. Jahrhundert bezeichnet ''Chaos'' in der [[Alltagssprache]] die ''Unordnung'', das ''Gewirr'', das ''Durcheinander'' (etwa eines unaufgeräumten Zimmers).

Version vom 13. Januar 2013, 14:05 Uhr

Das Chaos [ˈkaːɔs] (von Vorlage:GrS cháos) ist ein Zustand vollständiger Unordnung oder Verwirrung und damit der Gegenbegriff zu Kosmos, dem griechischen Begriff für die (Welt-)Ordnung oder das Universum.

Begriffsgeschichte

Etymologisch hängt das Wort mit dem griechischen Verb χαίνω („klaffen, gähnen“) zusammen, bedeutet also ursprünglich etwa „klaffender Raum“, „gähnende Leere“, „Kluft“. Das Wort χαίνω wird ebenso wie deutsch gähnen auf eine vermutete Wortwurzel der Indogermanischen Ursprache *ghen- zurückgeführt. Chaos heißt auch eine tiefe Bergschlucht auf der Peloponnes, vergleichbar der Ur-Schlucht Ginnungagap der nordischen Mythologie.

In der Theogonie des griechischen Dichters Hesiod (ca. 700 v. Chr.) ist das Chaos der Urzustand der Welt: „Wahrlich, zuerst entstand das Chaos und später die Erde...“ (Vers 116). Das Chaos besitzt in diesem kosmogonischen Mythos Ähnlichkeit mit dem Nichts und der Leere. Kinder oder Abkömmlinge des Chaos bei Hesiod sind Gaia (die Göttin der Erde), Nyx (die Göttin der Finsternis der Nacht), Erebos (der Gott der Finsternis in der Unterwelt), Tartaros (die Unterwelt, Ort und Person zugleich) und Eros (der Gott der Liebe). Alle fünf Götter sind zeitgleich aus dem Chaos entstanden.

In der ersten Schöpfungsgeschichte der Bibel (Genesis 1,1-5) können die Worte „wüst und leer“ auch als ein anderer Ausdruck für Chaos gedeutet werden. In der hebräischen Bibel steht an dieser Stelle תֹהוּ וָבֹהוּ, das später als „Tohuwabohu“ in die deutsche Sprache Einzug gehalten hat.

Geht man auf die Urbibel in hebräischer Sprach zurück, so findet man dort für den Vorschöpfungzustand den Begriff Tohuwabohu (hebr. תהו־ובהו, tohu-wa-vohu, „wüst und wirr“), was, nicht nur gemäss Wikipedia, "grosses Durcheinander" bedeutet. Wenn man zu jenem frühen Zeitpunkt von dem Urzustand als grossem Durcheinander sprechen konnte, so konnte man dies nur deshalb, weil man bereits den Zustand des grossen Nebeneinanders erlebte, namentlich die Schöpfung als Kosmos, von dem wir die Empfindung haben, dass in ihm alle Dinge von einender getrennt, also geordnet nebeneinander stehen. Der Kosmos war nicht wüst, sondern voller Leben (Gäa), und das was lebte, lebte neben einander, man verstand es un war nicht verwirrt. Vom grossen Durcheinander, dem Tohuwabohu, als einer Unordnung zu sprechen ist unstatthaft, denn das Tohuwabohu ist durchaus etwas Geordnetes, aber eben ein geordnetes Ineinander. Die Empfindung, das sei eine Unordnung, die kam erst auf, als man das geordnete Ineinander nicht mehr verstehen konnte und sich nur noch in der Welt des geordneten Nebeneinanders zurechtfand.

Seit dem 17. Jahrhundert bezeichnet Chaos in der Alltagssprache die Unordnung, das Gewirr, das Durcheinander (etwa eines unaufgeräumten Zimmers).

„Chaot“

Die Bezeichnung Chaot wird in der Regel abwertend und polemisch verwendet. Im Alltag bezeichnet man damit meist einen sehr unordentlichen und schlecht organisierten Menschen. Des Weiteren dient das Wort „Chaot“ (aber auch „Krawallmacher“) als politischer Kampfbegriff, um gewaltbereite soziale Gruppen zu bezeichnen, besonders im Zusammenhang mit Straßenschlachten und Ausschreitungen. So wird in vielen Massenmedien der Begriff unter anderem für Hooligans verwendet.[1]

Vor allem Anarchisten, Autonome und Punks werden in der politischen Auseinandersetzung abwertend als „Chaoten“, wahlweise auch als „gewaltbereite oder gewalttätige Chaoten“, bezeichnet. Der Begriff wird aber auch für Neonazis und rechtsradikale Skinheads verwendet. Die Punkszene bezieht sich selbst positiv auf den Begriff und veranstaltete seit den 80er Jahren mehrmals sogenannte „Chaostage“.

Weitere Bedeutungen

Siehe auch

Wiktionary: Chaos – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Chaos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Chaos – Zitate

Einzelnachweise

  1. Krawalle in Leipzig: 60 Spiele abgesagt – Artikel beim Stern, vom 13. Februar 2007