Charlotte Amalie von Dänemark

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Porträt von Prinzessin Charlotte Amalie

Charlotte Amalie von Dänemark und Norwegen (* 6. Oktober 1706 im Kopenhagener Schloss; † 28. Oktober 1782 in Kopenhagen) war als Tochter von König Friedrich IV. eine Prinzessin von Dänemark und Norwegen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prinzessin Charlotte Amalie wurde am 6. Oktober 1706 im Kopenhagener Schloss als Tochter von König Friedrich IV. von Dänemark und Norwegen aus dessen Ehe mit Louise von Mecklenburg-Güstrow geboren. Sie hatte vier ältere Brüder, von denen jedoch nur einer, der spätere König Christian VI., das Erwachsenenalter erreichte. 1725 wurde sie auf die Liste der 99 Prinzessinnen aufgenommen, die als mögliche Heiratskandidatinnen für König Ludwig XV. von Frankreich infrage kamen (was eine Konversion zum Katholizismus nötig gemacht hätte), wurde jedoch wieder von dieser gestrichen, da Frankreich mit einer dänischen Heirat die Allianz mit Schweden gefährdet sah.[1] Charlotte Amalie blieb schließlich unverheiratet und verbrachte ihr ganzes Leben in Dänemark, wo sie sich aktiv am Hofleben beteiligte.

Im Gegensatz zu ihrem Bruder, König Christian VI., hatte sie ein gutes Verhältnis zu ihrer Stiefmutter Anna Sophie Reventlow und wehrte sich dagegen, dass Anna Sophie als Friedrichs IV. nicht ebenbürtige Witwe zu hart behandelt wurde.[2] Zur Zeit Christians VI. erhielt sie eine jährliche Zuwendung von 12.000 Reichstalern. Im Sommer wohnte sie gewöhnlich auf Schloss Charlottenlund, das früher Gyldenlund hieß (benannt nach Ulrich Friedrich Gyldenløve), aber 1733 von Charlotte Amalie wieder aufgebaut und nach ihr benannt wurde. Den Winter verbrachte sie meistens auf Schloss Christiansborg in Kopenhagen.[3]

Sie war bei den Menschen wegen ihrer Wohltätigkeit sehr beliebt. In ihrem Testament vom 1. Juli 1773 ernannte sie Christian VII. zu ihrem Universalerben, verfügte aber, dass zunächst 100.000 Reichstaler an eine von ihr gegründete Stiftung gehen sollten, die armen Mädchen aller Stände Bildungshilfe leisten sollte. Ihr Gut Bådesgård auf Lolland sollte mit einer vorrangigen Schuld von 50.000 Reichstalern an die genannte Stiftung auf ihren Hofmeister Eggert Christopher Linstow und nach dessen Tod auf dessen Sohn, den Kammerherrn Carl Adolph Linstow, übertragen werden. So wie ihre Schwägerin, Königin Sophie Magdalene, ihre Juwelen den dänischen Kronjuwelen gestiftet hatte, wollte auch Charlotte Amalie, dass ihre Edelsteine für immer der Krone erhalten bleiben sollten.[3]

Sie starb unverheiratet im Alter von 76 Jahren am 28. Oktober 1782 in Kopenhagen und wurde im Dom zu Roskilde beigesetzt.

Vorfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 
 
 
 
 
Friedrich III. König von Dänemark und Norwegen (1609–1670)
 
 
 
 
Christian V. König von Dänemark und Norwegen (1646–1699)
 
 
 
 
 
Sophie Amalie von Braunschweig-Calenberg (1628–1685)
 
 
 
Friedrich IV. König von Dänemark und Norwegen (1671–1730)
 
 
 
 
 
 
Wilhelm VI. von Hessen-Kassel (1629–1663)
 
 
 
Charlotte Amalie von Hessen-Kassel (1650–1714)
 
 
 
 
 
Hedwig Sophie von Brandenburg (1623–1683)
 
 
 
Charlotte Amalie von Dänemark und Norwegen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann Albrecht II. von Mecklenburg (1590–1636)
 
 
 
Gustav Adolf von Mecklenburg (1633–1695)
 
 
 
 
 
Eleonore Marie von Anhalt-Bernburg (1600–1657)
 
 
 
Louise zu Mecklenburg (1667–1721)
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf (1597–1659)
 
 
 
Magdalena Sibylla von Schleswig-Holstein-Gottorf (1631–1719)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Maria Elisabeth von Sachsen (1610–1684)
 
 

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Edmond de Goncourt, Jules de Goncourt: La Duchesse de Châteauroux et ses soeurs. Abgerufen am 21. September 2022 (französisch).
  2. Carl Frederik Bricka: 441 (Dansk biografisk Lexikon / III. Bind. Brandt - Clavus). Abgerufen am 21. September 2022 (dänisch).
  3. a b Carl Frederik Bricka: 442 (Dansk biografisk Lexikon / III. Bind. Brandt - Clavus). Abgerufen am 21. September 2022 (dänisch).