Regenwurmaale

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Regenwurmaale

Die Typusexemplare von Chaudhuria caudata aus der Erstbeschreibung von Nelson Annandale.

Systematik
Unterkohorte: Neoteleostei
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kiemenschlitzaalartige (Synbranchiformes)
Familie: Regenwurmaale
Wissenschaftlicher Name
Chaudhuriidae
Annandale, 1919

Die Regenwurmaale (Chaudhuriidae[1]) sind eine kleine Familie (ca. zehn Arten beschrieben) in der Ordnung der Kiemenschlitzaalartigen (Synbranchiformes). Die Fische ähneln in Größe und Färbung Regenwürmern.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Infolge ihrer Kleinheit und halb wühlenden Lebensweise sind viele Knochen-Elemente reduziert: Basisphenoid, Pterosphenoid, Entopterygoid, Dermopalatinum, Autopalatinum, Posttemporale (Hinterschläfenknochen), die Branchiospinen, die Zahnplatte des Pharyngobranchiale II (s. Fischschädel), distale Pectoral-Radialia, Dorsalis- und Analis-Stacheln und deren Pterygiophoren, Epuralia, Uroneuralia, Parhypurale; Reduktion der Zahl der Epicentralia und Hypuralia. Die Augen sind klein, unter einer dicken Haut, oft sind diese Fische also praktisch blind (natürlich aber lichtempfindlich). Regenwurmaale leben in (oft ganz seichten) Wassergräben, Tümpeln, Sumpfwiesen, Reisfeldern (also synanthrop) von Insektenlarven, Kleinkrebsen und anderem benthischen und sedimentbewohnenden Getier: die Kiefer sind fein bezahnt. Über ihre sonstige Biologie ist sehr wenig bekannt. Die Seitenlinienkanäle fehlen meist, die Schuppen oft, die Haut ist schlüpfrig (lediglich die Gattung Chendol hat Schuppen und Seitenlinienkanäle). Die Brustflossen sind klein und lappenartig; die Schwanzflosse ist klein, zu einem Strahl reduziert oder aber ganz fehlend (so dass Rücken- und Afterflosse bei den Gattungen Nagaichthys und Pillaia einen Saum bilden). Chaudhuria hat 72 Wirbel und die Flossenformel D 40, A 40, C 7.

Pillaia indica hat laut Yazdani (1976) noch einen rostralen Knorpelstab, was wie die Reduktion der Palatin-Region des Suspensoriums (u. a.) für die Verwandtschaft der Regenwurmaalen mit den Stachelaalen (Mastacembelidae) spricht. Annandale hielt sie noch für Aalartige (Anguilliformes), und später vermutete man mitunter eine Ableitbarkeit von Schleimfischartigen (Blennioidei) oder Nanderbarschen (Nandidae).

Gattungen und Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattungen und Arten: Verbreitung (zwischen Indien, Korea und Borneo) und Maximallängen:

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. von Chaudhuri, einem häufigen Orts- und Familiennamen in Bangladesch und Myanmar [Burma].

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ralf Britz (2009). Descriptive Osteology of the Family Chaudhuriidae (Teleostei, Synbranchiformes, Mastacembeloidei), with a Discussion of Its Relationships. American Museum Novitates. 3418. 1–62. doi:10.1206/0003-0082(2003)418<0001:DOOTFC>2.0.CO;2
  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  • R. A. Travers (1984): A review of the Mastacembeloidei, a suborder of synbranchiform fishes. Part I: Anatomical descriptions. Bull. Br. Mus. Nat. Hist. (Zool.) 46: 1–133.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]