Chorramschahr (Rakete)
Chorramschahr (Rakete) | |
---|---|
Chorramschahr bei einer Parade 2017 | |
Allgemeine Angaben | |
Typ | Mittelstreckenrakete |
Heimische Bezeichnung | خرمشهر |
NATO-Bezeichnung | Chorramschahr |
Herkunftsland | Iran |
Hersteller | Islamische Revolutionsgarde, Aerospace Industries Organization |
Entwicklung | 2000er Jahre |
Einsatzzeit | im Dienst |
Technische Daten | |
Länge | 13,5 m |
Durchmesser | 1.500 mm |
Gefechtsgewicht | 19.500 kg |
Antrieb | Flüssigkeitsraketentriebwerk |
Reichweite | 2000 km |
Ausstattung | |
Lenkung | INS, GNSS |
Gefechtskopf | 1500–1800 kg Splittergefechtskopf |
Waffenplattformen | Sattelauflieger |
Listen zum Thema |
Chorramschahr (persisch خرمشهر) ist eine iranische Mittelstreckenrakete. Die Rakete wurde von der Islamischen Revolutionsgarde entwickelt und steht unter deren Kontrolle.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der erste Test einer Chorramschahr erfolgte am 11. Juli 2016, wobei die Rakete kurz nach dem Start explodierte.[2] Auch beim zweiten Test am 29. Januar 2017 explodierte die Rakete nach einer Flugstrecke von rund 900 km.[2] Dieser Test geschah in einer politisch angespannten Phase zwischen dem Präsidenten der Vereinigten Staaten Donald Trump und dem Iran. Irans Präsident Hassan Rohani hatte kurz vor dem Test den Ausbau der militärischen Kapazitäten und des Raketenprogramm Irans angekündigt.[3] Am 22. September 2017 wurde die Rakete auf einer Militärparade der Öffentlichkeit präsentiert, wobei die Rakete auf einem Sattelauflieger transportiert wurde. Am Raketenmotor war die Aufschrift „TYSK001“ appliziert.[4] Zwischen 2019 und 2020 wurden mit einem abgeänderten Entwurf zwei weitere Testflüge durchgeführt, welche vermutlich erfolgreich verliefen.[2]
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Chorramschahr handelt es sich um eine einstufige Mittelstreckenrakete mit einem Flüssigkeitsraketentriebwerk, die offenbar von der nordkoreanischen BM25 Musudan abgeleitet ist, welche wiederum auf der sowjetischen R-27 (SS-N-6 Serb) basiert. Die Raketen der Chorramschahr-Baureihe sollen nach iranischen Angaben eine Reichweite von 2000 km haben was Israel, aber auch große Teile von Rumänien, Bulgarien und Griechenland bei einem Start vom Westen Irans abdeckt. Gemäß iranischen Angaben kann die Rakete auch mit Mehrfachsprengköpfen (MIRV) ausgerüstet werden.[5][6] Westliche Analysten bezweifeln diese Angaben, da der Iran nicht über diese Technologie verfüge, geschweige denn, diese implementieren kann.[2][7] Iranischen Angaben zufolge soll die Chorramschahr einen Streukreisradius (CEP) von 50 m erzielen. Westliche Analisten halten diesen Angaben für Übertrieben und gehen von einem Streukreisradius von 500–1.500 m aus.[2]
Iran verfügt mit der Shahab-3 bereits über eine Mittelstreckenrakete gleicher Reichweite.[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ missilethreat.csis.org khorramshahr (abgerufen am 30. September 2017)
- ↑ a b c d e Iiss.org: Open-Source Analysis of Iran’s Missile and UAV Capabilities and Proliferation
- ↑ Atomabkommen: Iran meldet Test einer Mittelstreckenrakete. In: Die Zeit. 23. September 2017, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 23. September 2017]).
- ↑ Iran meldet erfolgreichen Raketentest : „Brauchen keine Erlaubnis“ orf.at, 23. September 2017, abgerufen am 23. September 2017.
- ↑ Iran meldet Test neuer Mittelstreckenrakete. In: sueddeutsche.de. 23. September 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 23. September 2017]).
- ↑ Iran meldet den Test einer neuen Mittelstreckenrakete | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. 23. September 2017, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 23. September 2017]).
- ↑ Iiss.org: Removing the hype from Iran’s ‘hypersonic’ conqueror
- ↑ Iran Shows Off New Ballistic Missile At Military Parade. In: NPR.org. (npr.org [abgerufen am 23. September 2017]).