Christian Hämmerle

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Christian Hämmerle (* 27. August 1843 in Cannstatt; † 20. November 1916 in Backnang) war Stadtbaumeister in Murrhardt und später Oberamtsbaumeister in Backnang.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hämmerle entstammte einer Cannstatter Weingärtnerfamilie. Mit 21 Jahren gestattete ihm der Vater eine Lehre zum Steinmetz. In dieser Zeit arbeitete er unter anderem am Feuerbacher Tunnel. Die abgeschlossene Ausbildung erlaubte es ihm nun die Königliche Baugewerkschule in Stuttgart zu besuchen nach deren Beendigung er zum Bahnbau nach Mannheim ging. Dort bekleidete er das Amt des Bauführers bei der Mannheim-Karlsruher Rheinbahn. Im Jahr 1871 schließlich warb ihn die Stadt Murrhardt als Baumeister und freien Architekten an. Hier heiratete er auch die Apothekertochter Friederike Karoline Marie Horn.

1876 zog er nach Backnang, wo er die restlichen drei Jahrzehnte seines Lebens als Oberamtsbaumeister verbrachte.[1] Als Architekt des Eklektizismus baute er mehrere Dutzend Wohnhäuser, Fabrikgebäude, aber auch Sakralbauten und andere Großprojekte.

Er war Mitbegründer des Alterthums-Vereins für das Murrthal und Umgebung, dessen Sammlung in seiner Villa ausgestellt wurde. Als zuständiger Streckenkommissar der Reichs-Limeskommission leitete er im November und Dezember 1892 die Ausgrabungen im Bereich des Kastells Murrhardt.

1903 erwarb er das erste Automobil in Backnang. Im selben Jahr wurde er zum Ritter geschlagen.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fabrikgebäude

  • Lederfabrik Carl Pommer, Backnang
  • Lederfabrik Gottlieb Häuser, Backnang
  • Lederfabrik Nebinger, Backnang
  • Lederfabrik Ernst & Felix Breuninger, Backnang
  • Lederfabrik Räuchle, Backnang
  • Lederfabrik Ernst Breuninger, Backnang
  • Lederfabrik Kaess, Backnang

Sakralbauten

  • Kapelle auf dem Stadtfriedhof, Backnang
  • Evang. Pfarrkirche, Auenwald-Hohnweiler
  • Umbau/Renovierung von Kirchen in Murrhardt, Oppenweiler, Aspach-Rietenau, Allmersbach im Tal, Ostfildern-Ruit, Ditzingen

Großbauten

Schulbauten

  • Volksschule, Auenwald-Oberbrüden

Sowie den Wolkenhof für den Maler Heinrich von Zügel und Umbau des Schlosses in Obersontheim in eine „Krüppelanstalt“ und vieles mehr.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernd Lenzer: Christian Hämmerle. Ein Backnanger, der in seinen Bauten weiterlebt. Fr. Stroh Verlag, Backnang 1993.
  • Klaus J. Loderer: Christian Gottfried Hämmerle (1843 bis 1916) und die Backnanger Friedhofkapelle. In: Backnanger Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte von Stadt und Umgebung. Bd. 17 (2009), S. 114–138.
  • Bernhard Trefz (Hrsg.): Ein schwäbischer Bildungsreisender im Heiligen Land – Das Tagebuch des Backnanger Oberamtsbaumeisters Christian Hämmerle über seine Orientreise im Jahr 1907. In: Backnanger Jahrbuch 19, 2011, S. 23–58.
  • Christian Hämmerle: Oberbüden, Zeichnung über das neu zu erbauende Schulhaus, 1877. In: Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Ludwigsburg, Archivalieneinheit F 152 IV_Bü 4161.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Türme, Erker und Backstein gefielen ihm sehr, Backnanger Kreiszeitung vom 1. Oktober 2008@1@2Vorlage:Toter Link/www.bkz-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.