Christian Griepenkerl

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Christian Griepenkerl (* 17. März 1839 in Oldenburg; † 22. März 1912 in Wien) war ein deutscher Maler.

Griepenkerl ging auf den Rat seines Landsmannes, des Landschaftsmalers Willers, Ende der 1850er Jahre nach Wien in die Schule Carl Rahls, wo er sein erstes Bild: Ödipus, von Antigone geführt, malte, das der Meister so beifällig aufnahm, dass er ihn bei den Freskoarbeiten in der Treppenhalle des Waffenmuseums sowie in den Palästen Todesco und Sina beschäftigte.

Ein größeres Werk sind die von ihm und Eduard Bitterlich im neuen Opernhaus ausgeführten Kompositionen Rahls, die volle vier Jahre in Anspruch nahmen, namentlich die Decke des Zuschauerraums und der Vorhang der tragischen Oper. Erst nach Rahls Tod (1865) begann Griepenkerl selbständige monumentale Arbeiten, zu denen er von dem Architekten Hansen für die Paläste Ephrussi, Epstein und Franz Klein, für das Schloss Hörnstein und für den Palast Sina in Venedig herangezogen wurde. In letzterem führte er die Deckengemälde: Poseidons Hochzeitszug, Sturmdämonen und Schutzgeister des Meeres aus, die von edler Form und hoher Anmut sind, aber in der Gewandung und in der Beleuchtung Mängel haben. Ebenso bedeutend sind seine Wandgemälde in der Villa der Großherzogin von Toscana in Gmünden und sein Bild: Die Hochzeit der Aphrodite und des Adonis, im Speisesaal der Villa Simon bei Hietzing. Für das Treppenhaus des Augusteums in Oldenburg führte er Dekorationsgemälde (1878 vollendet) in Öl auf Leinwand aus, welche an der Decke die Venus Urania als das Ideal aller Schönheit, umgeben von vier Bildern aus der Prometheussage, und an drei Wänden (ähnlich dem Hémicycle von Delaroche) in historischer Reihenfolge eine ideale Versammlung der Kunstheroen aller Zeiten darstellen. Es folgte ein durch großartige Formenauffassung und schwungvolle Komposition ausgezeichneter Zyklus von Gemälden aus der Prometheussage für den Sitzungssaal der neuen Akademie der Wissenschaften in Athen.

1875 wurde er Professor an der Malerschule der Akademie in Wien. Hier war er unter anderem Lehrer von Egon Schiele, der aber aufgrund der antiquierten Auffassungen von Griepenkerl die Akademie aus Protest verließ.

Literatur

Thieme-Becker Band 15, 1922, Seite 22.

Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890

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