Amerika-Gedenkbibliothek

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Januar 2005 um 01:03 Uhr durch Torinberl (Diskussion | Beiträge) (→‎Allgemeines: Pflichtexemplarbibliothek). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Datei:AGB 20040902.JPG
Amerika-Gedenkbibliothek

Die Amerika-Gedenkbibliothek (kurz auch AGB) ist eine der größten Bibliotheken Berlins. Sie ist ein Geschenk der USA an die Berliner 1948/49 nach der überstandenen Blockade durch die Sowjetunion. Die Bibliothek wurde von amerikanischen und deutschen Architekten konzipiert. Als Symbol für Bildungs- und Meinungsfreiheit wurde die Bibliothek 1954 eröffnet. Sie ist heute Bestandteil der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB).

Allgemeines

Das mit der Eröffnung realisierte Konzept der Public library, einer Bibliothek, die mehr die öffentlichen denn die speziellen Bedürfnisse erfüllt, wandelte sich später mehr in Richtung einer universellen Spezialbibliothek. Heute ist die Bibliothek zwischen einer zentralen (Groß-) Stadtbibliothek und einer Universitätsbibliothek anzusiedeln. Eine einfache Einordnung als Öffentliche Bibliothek wird ihr nicht gerecht.

Eine der Besonderheiten der Bibliothek war die Offenheit gegenüber den Benutzern, die hier direkt auf die Buchbestände zugreifen konnten, die überwiegend frei zugänglich aufgestellt waren. Die geschlossenen Magazine befanden sich direkt unterhalb des Publikumsbereich und Bestellungen auf die dort befindlichen Bücher wurden nahezu sofort erledigt. Anfang der 1980er Jahre reichte der Platz im Gebäude nicht mehr aus, so dass Bestände in Magazinen außerhalb untergebracht werden mussten. Seit dieser Zeit gab es Überlegungen, die Bibliothek zu erweitern, was zum Teil auch realisiert wurde: Der Veranstaltungssaal wurde in einen weiteren Freihandbereich umgewandelt.

Die Amerika-Gedenkbibliothek war jedoch nicht die Zentrale Stadtbibliothek für Berlin, weil die eigentlichen Stadtbüchereien/Stadtbibliotheken bezirksweise organisiert waren. Als Pflichtexemplarbibliothek des Landes Berlin war von 1965 bis 1994 die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin mit der Archivierung der regionalen Buchproduktion beauftragt. Gegenwärtig gibt es Bestrebungen, die bezirklichen Stadtbüchereien in einer berlinweiten Stiftung zusammenzufassen. Hierbei kann der jetzigen Zentral- und Landesbibliothek Berlin und damit auch der AGB eine neue Rolle zufallen.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden die Berliner Stadtbibliothek (ehemals Ost-Berlin) und die Amerika-Gedenkbibliothek (ehemals West-Berlin) 1995 zur Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) zusammengefasst. Diese besteht auch weiterhin aus den Häusern beider Bibliotheken. Die ZLB ist Mitglied im VÖBB (Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins).

Am 17. September 2004 feierte die Amerika-Gedenkbibliothek ihr 50-jähriges Bestehen.

Bestandsangebot

Datei:Berlin agb 2.jpg
Amerika-Gedenkbibliothek, ganze Front

Neben den Büchern bietet die Bibliothek auch eine große Auswahl an CD-ROMs, DVDs, CDs, Kassetten, sowie Videos für alle Altersgruppen. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit Bilder und Skulpturen auszuleihen

Schallplatten gehörten zu den großen Neuerungen bei der Eröffnung der Bibliothek.

Für Kinder und Jugendliche existiert eine eigene Abteilung mit eigenem Zugang und eigenen Öffnungszeiten.

Zitate

„Wir legen heute den Grundstein nicht nur zu einem Gebäude, sondern zu einem Symbol unserer gemeinsamen Sache und useres gemeinsamen Handelns, das – was vielleicht noch wichtiger ist – zeigt, wie sehr die Freiheit, die wir erstreben, im Grunde ein recht einfache, anspruchslose und persönliche Angelegenheit ist. Es ist die Freiheit zu lernen, zu studieren, die Wahrheit zu suchen. Sie ist das wesentliche Merkmal einer freien Gesellschatftsordnung und der Ursprung unserer größten Kraft ... In Amerika versinnbildlicht die public library diese Anschauung.“

Dean Acheson, Außenminister der Vereinigen Staaten von Amerika, bei der Grundsteinlegung 29. Juni 1952.

Literatur