Cohors III Sagittariorum

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Die Inschrift des Präfekten Gnaeus Munatius Aurelius Bassus (CIL 14, 3955)

Die Cohors III Sagittariorum (deutsch 3. Kohorte der Bogenschützen) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome und Inschriften belegt. In dem Diplom von 101 wird sie als Cohors III Syrorum Sagittariorum bezeichnet.

Namensbestandteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • III: Die römische Zahl steht für die Ordnungszahl die dritte (lateinisch tertia). Daher wird der Name dieser Militäreinheit als Cohors tertia .. ausgesprochen.
  • Sagittariorum: der Bogenschützen.
  • Syrorum: der Syrer. Die Soldaten der Kohorte wurden bei Aufstellung der Einheit auf dem Gebiet der römischen Provinz Syria rekrutiert.

Da es keine Hinweise auf die Namenszusätze milliaria (1000 Mann) und equitata (teilberitten) gibt, ist davon auszugehen, dass es sich um eine Cohors quingenaria peditata, eine reine Infanterie-Kohorte, handelt. Die Sollstärke der Einheit lag bei 480 Mann, bestehend aus 6 Centurien mit jeweils 80 Mann.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kohorte war in der Provinz Galatia et Cappadocia stationiert. Sie ist auf Militärdiplomen für die Jahre 99 bis 101 n. Chr. aufgeführt.[1][2][3]

Die Einheit war vermutlich zum Ende der Regierungszeit von Nero (54–68) in der Provinz Syria stationiert. Unter Vespasian nahm sie möglicherweise am Bellum Iudaicum teil.[1] Zu einem unbestimmten Zeitpunkt wurde die Einheit in die Provinz Galatia et Cappadocia verlegt, wo sie erstmals durch ein Diplom nachgewiesen ist, das auf 99 datiert ist. In dem Diplom wird die Kohorte als Teil der Truppen (siehe Römische Streitkräfte in Cappadocia) aufgeführt, die in der Provinz stationiert waren. Ein weiteres Diplom, das auf 101 datiert ist, belegt die Einheit in derselben Provinz.

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Standorte der Kohorte sind nicht bekannt.

Angehörige der Kohorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Angehörige der Kohorte sind bekannt:[1][2][4]

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • [?]: das Diplom von 101 wurde für ihn ausgestellt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cohors III Sagittariorum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John Spaul: Cohors² The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army, British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1-84171-046-4

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Michael Alexander Speidel: The Development of the Roman Forces in Northeastern Anatolia. New evidence for the history of the exercitus Cappadocicus., Sonderdruck aus: M. A. Speidel, Heer und Herrschaft im Römischen Reich der Hohen Kaiserzeit, Stuttgart 2009, S. 595–631, hier S. 605–606, 619–620 (Online).
  2. a b Werner Eck, Andreas Pangerl: Das vierte Diplom für die Provinz Galatia et Cappadocia, ausgestellt im Jahr 99 In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, Band 192 (2014), S. 238–246, hier S. 244 (Online).
  3. Militärdiplome der Jahre 99 (ZPE-192-238) und 101 (unveröffentlicht).
  4. John Spaul, Cohors², S. 487