Conseil Supérieur d’Alsace et de Lorraine

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Das Conseil Supérieur d’Alsace et de Lorraine war ein beratendes Gremium in Elsaß-Lothringen nach dem Ersten Weltkrieg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Beginn des Krieges bereitete man sich in Frankreich auf die erhoffte Rückgewinnung des Reichslandes Elsaß-Lothringen vor. Hierzu wurde in Paris die Conférence d’Alsace-Lorraine gegründet. In diesem Rat wurden in verschiedenen Arbeitskreisen Möglichkeiten der Integration in den französischen Staat diskutiert. Während lokale Politiker wie Georges Weill oder Daniel Blumenthal sich für einen Sonderstatus und eine Autonomie des überwiegend deutschsprachigen Gebietes einsetzten, fiel mit Kriegsende die Entscheidung für eine Assimilierung und ein forciertes Zurückdrängen der deutschen Sprache und Kultur.

Alexandre Millerand wurde 1918 zum Generalkommissar der Republik (commissaire général de la République) für die Wiedereingliederung des von Deutschland zurückgewonnenen Territoriums des früheren Elsass-Lothringen ernannt. Mit Dekret vom 26. November 1918 wurde ihm das Conseil Supérieur d’Alsace et de Lorraine als Beratungsgremium an die Seite gestellt, das damit Nachfolger der Conférence d’Alsace-Lorraine wurde.

Der Landtag des Reichslandes Elsaß-Lothringen hatte sich zuvor zum Nationalrat erklärt und seine Zustimmung zum Anschluss an Frankreich beschlossen. Die französische Besatzungsmacht erklärte jedoch Land und Landtag für aufgehoben.

Mit Dekret vom 10. Mai 1919 wurde die Arbeit des Conseil Supérieur d’Alsace et de Lorraine ergänzend geregelt. Mit Dekret vom 8. September 1920 wurde der Conseil Supérieur d’Alsace et de Lorraine aufgelöst und stattdessen das Comité consultatif d’Alsace et de Lorraine geschaffen.

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Francois J. Himly: Chronologie de la Basse Alsace. 1972, S. 304–305
  • Joseph Rossé, Marcel Stürmel, Albert Bleicher, Fernand Deiber, Jean Keppi: Das Elsass von 1870-1932, Band 4, 1936, S. 92

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lebensdaten aus: Qui êtes-vous?: Annuaire des contemporains; notices biographiques, Band 3, Verlag C. Delagrave, 1924, S. 306, online