Dresdner Kleinwort

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Dresdner Kleinwort (DKIB) war die Marke, unter der die Dresdner Bank AG ihr Investmentbanking unmittelbar vor Übernahme durch die Commerzbank AG betrieb. Vorherige Marken dieses Geschäfts waren Dresdner Kleinwort Benson (DKB) von 1995 bis 2001 und Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW) von 2001 bis 2006.

Zum Untergang der Marke Dresdner Kleinwort kam es im Januar 2009 als Folge der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank. Damals beschloss die neue Eigentümerin eine Umstrukturierung der Investmentbanking-Division der Dresdner Bank AG. Ziel war eine bessere Konzentration auf das deutsche Firmenkundengeschäft sowie institutionelle Kunden.

Die Tochtergesellschaften von Dresdner Kleinwort in Japan und Brasilien sollten auf Entscheidung der neuen Unternehmensleitung geschlossen bzw. verkauft werden. Bereits im ersten Halbjahr 2009 zog sich die Bank weitestgehend aus dem Maklergeschäft in Großbritannien zurück. Die Eingliederung der verbleibenden Geschäftsbereiche in die Corporates & Markets Division der Commerzbank sollte bis Ende 2009 abgeschlossen sein.

Mit Hauptsitzen in London und Frankfurt am Main sowie Niederlassungen an international bedeutsamen Finanzplätzen wie New York, Paris, Tokio, Singapur und Shanghai war Dresdner Kleinwort in 16 Ländern vertreten. Bis zuletzt waren weltweit insgesamt etwa 6000 Mitarbeiter beschäftigt. Chief Executive Officer (CEO) war ab Januar 2009 Michael Reuther, der damit den vorherigen CEO Stefan Jentzsch ablöste, der im Dezember 2005 von der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank in den Vorstand der Dresdner Bank wechselte, wo er für den Unternehmensbereich Global Banking & Investment Banking verantwortlich war.

Die 1995 aus der Übernahme der britischen Investmentbank Kleinwort Benson durch die Dresdner Bank hervorgegangene Investmentbanking-Division verfügte seit jeher über eine sehr gute Marktstellung in der Londoner City und erzielte durch die Übernahme der amerikanischen Investmentbank Wasserstein Perella 2001 (von Bruce Wasserstein) eine verbesserte Position auch im internationalen Geschäft.

Die Dresdner Kleinwort war ab 2006 Sponsor eines Triathlonteams um den zweifachen Ironman World Champion Normann Stadler. Die Dresdner Kleinwort hat in den vergangenen Jahren den Frankfurt-Marathon gesponsert und war ebenfalls Hauptsponsor des gleichnamigen deutschen Triathlon-Teams. Dieses Sponsoring soll auch in Zukunft für die Marke Commerzbank weitergeführt werden.

  • 1995 kaufte die Dresdner Bank die traditionsreiche britische Investmentbank Kleinwort Benson, um sie unter dem Namen Dresdner Kleinwort Benson weiterzuführen. Am 4. Januar 2001 wurde Dresdner Kleinwort Benson mit der US-amerikanischen Investmentbank Wasserstein Perella zu Dresdner Kleinwort Wasserstein fusioniert.
  • Am 23. Juli 2001 folgte die Übernahme der Dresdner Bank mitsamt Dresdner Kleinwort Wasserstein durch die Allianz AG. Nach Differenzen mit dem Allianz-Vorstand verließ Wasserstein Perella-Gründer Bruce Wasserstein zum 16. November 2001 die Bank, um für den Konkurrenten Lazard als CEO tätig zu werden.
  • Am 24. November 2005 beschloss der Aufsichtsrat der Dresdner Bank, die Investmentbank mit der Firmenkundenabteilung zum Bereich Corporate & Investment Banking zusammenzulegen.
  • Im Frühjahr 2006 beschloss der Vorstand der Dresdner Bank, den Namen der Investmentbank-Aktivitäten mit Wirkung zum 29. Juni 2006 in Dresdner Kleinwort zu ändern.
  • 2008, infolge der anhaltenden hohen Verluste der Dresdner Bank, für die insbesondere die geschäftlichen Aktivitäten von Dresdner Kleinwort verantwortlich gemacht wurde, verkaufte die Allianz AG die Dresdner Bank inkl. Dresdner Kleinwort an die konkurrierende Commerzbank.
  • 2009 vollzog die neue Eigentümerin Commerzbank eine Umstrukturierung der Investmentbank-Aktivitäten der Dresdner Kleinwort.
  • Am 1. September 2009 wurde die Marke Dresdner Kleinwort durch die Marke Commerzbank abgelöst und damit die vollständige Integration in die Corporates & Markets Division der Commerzbank vollzogen.
  • Die Commerzbank gab Ende 2009 u. a. auf Druck der EU-Wettbewerbshüter einen Teil der ehemaligen Dresdner Kleinwort, die auf vermögende Privatkunden spezialisierte britische Bank Kleinwort Benson, an den Finanzinvestor RHJ International ab. Der Finanzinvestor firmierte nach dem Kauf der BHF-Bank im Jahr 2014 in BHF Kleinwort Benson Group um, diese wurde im 2016 vom französischen Finanzdienstleister Oddo & Cie gekauft, welcher wiederum Kleinwort Benson an die französische Großbank Société Générale weiterveräusserte; in deren Portefeuille firmiert dieses Geschäft heute als Kleinwort Hambros als Teil der Private-Banking-Aktivitäten der Société Générale.