DSk (Inschrift)

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DSk ist die Bezeichnung einer Inschrift von Dareios I. (D). Sie wurde in Susa (S) entdeckt und von der Wissenschaft mit einem Index (k) versehen. Die Inschrift liegt in altpersischer Sprache vor.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

§1. Ich (bin) Dareios, der große König, König der Könige, König der Länder, des Hystaspes Sohn, ein Achaimenide.

§2. Es kündet Dareios, der König: Mein (ist) Ahuramazda; des Ahuramazda (bin) ich; ich habe Ahuramazda verehrt; Ahuramazda soll mir Beistand bringen.“

Dareios I.: Schmitt 2009, S. 137–138.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Inschrift DSk wurde als Abdruck eines Stempels während der französischen Ausgrabungen von 1884 bis 1886 auf einem gebrannten Ziegel in Susa gefunden. Die altpersische Sprachversion hat fünf Zeilen.

Die inhaltliche Verflechtung zwischen Gott und König im zweiten Paragraphen, „Mein (ist) Ahuramazda; des Ahuramazda (bin) ich“, wird im Altpersischen mit mehreren rhetorischen Stilmitteln verstärkt. Der Parallelismus membrorum wandelt zwei aufeinanderfolgende Zeilen in einen einzigen Gedanken- oder Bildreim. Darin enthalten ist die rhetorische Figur des Chiasmus, der Satzteile kreuzweise entgegengesetzt. Der Gedankenreim geht in ein Polyptoton über, das eine rhetorische Figur für die Wiederholung eines Wortes bzw. des Wortstammes ist. In der altpersischen Transliteration (links) und Transkription (rechts) sehen die altpersischen Elemente folgendermaßen aus, wobei der Name der Gottheit als das zweite von zwei bekannten Logogrammen für Ahuramazda (AM2) geschrieben ist:[1]

m-n-a :AM2:AM2-h:adm:
māna A.uramazdā; A.uramazdāha adam;

Das hier ausgedrückte gegenseitige Verhältnis zwischen Gottheit und gläubigem Verehrer geht auf die gemeinsame indoiranische Zeit zurück und ist ein wichtiges Konzept im alten Iran. So steht in einem Lied an Indra im Rigveda, das zum ältesten Teil der Veden gehört und auf circa 1200 v. Chr. bis 900 v. Chr. datiert wird: „Du (bist) unser, wir sind dein.“[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marcel Dieulafoy: L’Acropole de Suse d’apres les fouilles executees en 1884, 1885, 1886 sous les auspices du Musee du Louvre. Paris 1893, S. 309. (archive.org).
  • Franz Heinrich Weißbach: Die Keilinschriften der Achämeniden. Leipzig 1911, S. xx und 99. (idb.ub.uni-tuebingen.de)
  • Jean-Vincent Scheil: Inscriptions des Achéménides à Suse. (= Memoires de la Mission Archeologique de Perse. Band 21). Paris 1929, S. 50 Nr. 9.
  • Roland Grubb Kent: The Recently Published Old Persian Inscriptions. In: Journal of the American Oriental Society. Band 51, 1931, S. 216–217. (JSTOR)
  • Wilhelm Brandenstein: Die neuen Achämenideninschriften. In: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes. Band 39, 1932, S. 53. (JSTOR).
  • Roland Grubb Kent: Old Persian: Grammar, Texts, Lexicon. 2. revidierte Auflage (=American Oriental Series. Band 33). New Haven 1953, S. 110. (babel.hathitrust.org)
  • Pierre Lecoq: Les inscriptions de la Perse achéménide traduit du vieux-perse, de l’élamite, du babylonien et de l’araméen. Paris 1997, S. 238. (elamit.net)
  • Günter Schweiger: Kritische Neuedition der achaemenidischen Keilinschriften. 2 Bände. Schweiger VWT-Verlag, Taimering 1998. 1. Band S. 110f, 2. Band S. 411–413.
  • Amélie Kuhrt: The Persian Empire. A Corpus of Sources from the Achaemenid Empire. London/New York 2007. ISBN 978-0-415-43628-1, S. 555.
  • Rüdiger Schmitt: Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden. Editio minor mit deutscher Übersetzung. Reichert, Wiesbaden 2009, S. 15 und 137–138 (Textarchiv – Internet Archive).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schmitt 2009, S. 137–138; Kent 1931.
  2. Rigveda 8.92.32. (thombar.de). Prods Oktor Skjærvø: Praise and Blame in the Avesta, the Poet-sacrificer and his Duties (=Jerusalem Studies in Arabic and Islam. Band 26). Jerusalem 2002 , S. 35.