Deutsch: "Das neue Zeughaus in Hannover" am Waterlooplatz. Die Schreibweise des Vorlagen-Zeichners "W. Kretschmar" ist falsch, es war vielmehr der in der
Calenberger Neustadt geborene, hannoversche Zeichenlehrer
Johann Heinrich Wilhelm Kretschmer.
Das Königliche Hauptzeughaus (später Artillerie-Depot) vor der noch bestehenden ehemaligen Garde-Grenadier-Kaserne war der größte Militärbau am Platze. Seit 1833 gab es Planungen, Karl Friedrich Schinkel erstellte ein Gutachten dazu, einen Entwurf Rudolf Wiegmann. In dem vom Kriegsministerium 1835 ausgeschriebenen Wettbewerb obsiegte Konrad Stremme (den zweiten Platz erhielt Ludwig Hellner). Die Bauausführung erfolgte bis 1849, da durch die Revolution von 1848 eine Verzögerung eintrat. Die vierflüglige Anlage wurde in Stil der "Florentinischen Renaissance" ausgeführt mit vorgezogenen Eckbauten. Die Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg überstand das Gebäude als guterhaltene Kriegsruine. Sie wurde jedoch 1955 abgebrochen für Neubauten der Oberfinanzdirektion.
Auf dem Stahlstich erkennt man ganz links das nach Süden verlegte "Neue Thor" (zuvor auch "Holtz Thor" genannt) in der 1826 verlängerten "Schützenhausallee" (heute Waterloostrasse). 1833 baute der Architekt und Hochschullehrer Ernst Ebeling (*29.10.1804 in Hannover, gestorben 12.09.1851 ebendort; u.a. Ausbilder von Conrad Wilhelm Hase) dort eine monumentale Anlage mit 4 Sandsteinpfeilern (2 davon auf dem Bild ganz links zu sehen) und 2 Wachhäusern. Die 4 Torpfeiler wurden erst 1961 abgetragen und vor der Schlossstrasse am Leineschloss in Höhe des ehemaligen Leintores wiederaufgestellt.
In der Vergrößerung erkennt man Reihen exerzierender Soldaten vor der Waterloosäule, dahinter die Giebel kleiner Häuser in Ohe und Linden.
Im Zuge von "
Hannover City 2020 +", einem großangelegtem Umgestaltungsvorhaben der Stadt
Hannover mit
Bürgerbeteiligung für große Teile der Innenstadt, soll auch dieser Platz (und der links daneben liegende "Friederikenplatz" umgestaltet werden. Hierzu haben zahlreiche
Architekten-Büros bereits Skizzen eingereicht. Die Ausstellung dieser Zwischenergebnisse im
Neuen Rathaus endete am 26. März 2010. Der
städtebaulich-
landschaftsplanerische Ideenwettbewerb soll bis Sommer 2010 abgeschlossen sein.