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Beschreibung

The Impact of Inequality Data on Land Distribtion from Ancient Egyptian Papyri (230 BC - 525 AD) Compared with Modern Sources (USA 1850 Census, China Census 1937 and World Bank)

Die Folgen der Ungleichverteilung des Reichtums. Am Beispiel der USA um 1850 zeigt sich mit zunehmender Ungleichverteilung ein Rückgang der Bildung. Nämlich ein Rückgang der Alphabetisierung, der Schulen sowie der Anzahl und Grösse der nicht privaten Bibliotheken. Papyrusfunde aus dem antiken Ägypten zeigen eine ebenso zunehmende Ungleichverteilung. Dies könnte den Rückgang der Bildung in der Spätantike erklären.

Reichtum ist in jeder Gesellschaft mit politischem Einfluss verbunden. In der Antike, wie in vielen Staaten der Neuzeit, ist Reichtum häufig mit Grossgrundbesitz verbunden. Aus der Verteilung des Grundbesitzes kann daher auf die Verteilung des Reichtums geschlossen werden. Ein Mass für die Ungleichverteilung ist der Gini Koeffizient. Hat er den Wert 0 so hätten alle Personen auf einer Liste gleich grossen Landbesitz. Bei einem Wert von 1 wäre aller Besitz bei nur einer Person.

Unter 0.4 ist die Ungleichverteilung kaum ein politisches Problem. Oberhalb 0.5 ist zunehmende kulturelle und militärische Unterdrückung nötig um einen Bürgerkrieg zu verhindern. Die 1850er Staaten der USA mit Gini über 0.47 sind meist Sklavenhalter Staaten mit beträchtlichem Anteil von Sklaven an der Gesamtbevölkerung (rote Kreuze und Linie, Minimum Freie Bevölkerung in South Carolina mit 42% bei Gini von .487).

Der geringere Bildungsstand dieser Staaten kann als Beispiel dieser kulturellen Unterdrückung gesehen werden. Er betraf in diesen Staaten die weisse, meist freie, Bevölkerung ebenso wie die Sklaven. Dies zeigt die Ähnlichkeit der Rekursionslinien (sie zeigen den Mittelwert der Verteilung) jeweils für die weisse Bevölkerung ("Whites_Population") und die Gesamtbevölkerung ("Total_Population").

Dies ist auch eine Bestätigung für die Vermutung einiger Historiker, dass der US Bürgerkrieg (1861-1865) nicht nur auf der Sklaverei beruhte sondern tiefere kulturelle Ursachen hatte. Denn die meisten Staaten mit Gini über 0.47 bildeten 1861 die Konföderierten Staaten, sagten sich von den USA los und leiteten damit den Bürgerkrieg ein.

China war mit einem Gini von 0.573 um 1936 bereits im Bürgerkrieg. Ägypten hatte 1961 gerade einen Militärputsch und eine Bodenreform zur verringererung des Gini hinter sich, einige Jahre später führte man eine weitere Bodenreform durch. Für die Antike sieht man ein ansteigen der Gini Werte, mit Ausnahme von Karanis. Von diesem Ort existieren zwei Census Listen. Eine über Landbesitz von Einwohner der Stadt Karanis (urban) und eine von einem nahen Dorf (rural). Der regionale Mittelwert dürfte näher am Stadtwert gelegen haben.

Aus dem Diagramm kann man nur schliessen, dass der Gini die Bildungsparameter verringert. Jedoch nicht, dass etwa die Alphabetisierung schneller sinkt als etwa der Bibliotheksbestand. Dies ist zwar in der Realität wahrscheinlich der Fall, im Diagramm aber die Folge der Normierung auf Minimalen und Maximalen Wert zur Skala am rechten Rand.

Aus diesen Daten der USA lässt sich keine zeitliche Beziehung zwischen Gini und Bildung herleiten. Es ist nicht klar, ob die Sklavenstaaten sich in der Bildung verringerten oder lediglich das Niveau der Union noch nicht erreicht haben. Relevant ist nur die direkte Beziehung von Gini und Bildung. Der Rückgang der Bildung (und der Anstieg des Gini) in der Spätantike ist unabhängig von diesen Daten andernorts belegt.

Quelle

Quellen:

Gini Index (landverteilung) Tebtunis 240 BCE .310 Kerkeosiris 116/115 BCE .337

Andrew Monson: "Royal Land in Ptolemaic Egypt: A Demographic Model", Version 2.0, January 2007, in: Princeton/Stanford Working Papers in Classics


-120 Kerkeosiris land .374 216 from Philadelphia .516 308/9 Karanis

 urban landowners .638; 
 village residents .431

525/6 village of Aphrodito (rural) .632

Der dort auch angegeben Wert in 350 AD für Hermopolis von 0.815 wurde nicht verwendet. Wie Bagnall ausführt ist Hermopolis eine Stadt und der Landbesitz von Stadtbewohnern kein sicheres Mass der Reichtumsverteilung, da Stadtbewohner häufig noch andere Einkommensquellen haben (Handel und Handwerk). Siehe hierzu:

Roger S. Bagnall: Landholding in Late Roman Egypt: The Distribution of Wealth The Journal of Roman Studies, Vol. 82, 1992 (1992), pp. 128-149 und Bagnal, Roger S.: "Reading Papyri, Writing Ancient History", London 1995


Der 0.633 Wert für ganz Ägypten 1961, nach teilweiser Landreform, ist fast gleich mit dem Papyrus aus Aphrodito zu Begin des Mittelalters (0.632) und wurde daher mit dem gleichen Pfeil markiert. Der Wert stammt aus einem Dataset von Ewout Frankema:

"The Colonial Origins of Inequality: The Causes and Consequences of Land Distribution", Groningen Growth and Development Centre, University of Groningen, June 2006

wobei Frankemas Gini Wert vom 0.633 von einer Studie der Weltbank gestützt wird:

Coudouel, Aline and Paternostro, Stefano (Eds.): "Analyzing the Distributional Impact of Reforms", Washington, D.C. 2005


USA 1850 Census Daten nach

Helper, Hinton Rowan: The Impending Crisis of the South New York 1857. Electronic Edition - University of North Carolina at Chapel Hill, 2001 http://docsouth.unc.edu/nc/helper/helper.html

Da Californien erst 1850 der Union beitrat und die Census Daten unvollständig sind, wurde es nicht in die Grafik aufgenommen.


Gini zu USA Landverteilung nach 1860 Census Daten berechnet von Nathan Nunn:

Slavery, Inequality, and Economic Development in the Americas: An Examination of the Engerman-Sokoloff Hypothesis, University of British Columbia, May 2007 Online at http://mpra.ub.uni-muenchen.de/4080/ MPRA Paper No. 4080, posted 07. November 2007


China 1936 land gini .573 nach Ramon Myers: Land Distribution in Revolutionary China 1890-1937, in: The Chung Chi Journal, basierend auf den in Nanking 1937 veröffentlichten Census Daten.

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