David Bankier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. März 2010 um 15:37 Uhr durch Maßhaltender (Diskussion | Beiträge) (Punkt zuviel). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel wurde am 4. März 2010 auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden: Werke fehlen und mehr über die Person --Raywood 08:25, 4. Mär. 2010 (CET)

David Bankier (* 1947 in Zeckendorf; † 26. Februar 2010) war ein israelischer Historiker.

Bankier wurde in dem deutschen Kibbuz Licht des Lebens geboren, das in Zeckendorf, heute ein Ortsteil der Stadt Scheßlitz im Landkreis Bamberg, lag. Seine Eltern waren osteuropäische Juden, die sich auf die Auswanderung nach Palästina vorbereiteten.[1] Seine Familie wanderte 1952 nach Argentinien aus.

Nach dem Sechstagekrieg ließ Bankier sich in Israel nieder.[2] Er studierte an der Hebräischen Universität Jerusalem und lehrte später dort als Professor für Holocaust-Studien. Er war zudem ab dem Jahre 2000 langjähriger Leiter des Forschungsinstituts der Gedenkstätte Yad Vashem.

Ein zentrale Thema Bankiers war die Frage, wieweit die deutsche Bevölkerung von den Massenmorden informiert war und welche Einstellung sie zu den Juden hatte[3]. Pionierarbeit leistete Bankier dabei mit der Erschließung und Auswertung von teils unveröffentlichten Quellen aus Memoiren, Tagebüchern und Briefen von Zeitzeugen. In seinem Buch Die Öffentliche Meinung im Hitler Staat erklärt Bankiers die Indifferenz der Bevölkerung gegenüber der Verfolgung nicht als Gleichgültigkeit oder schweigende Zustimmung, sondern - im Unterschied zu Ian Kershaw und Otto Dov Kulka - mit dem Unwillen der Menschen, ihre Beteiligung am Unrecht zuzugeben.[4] Man habe sich selbst eingeredet, als angeblich Unwissende gegen Vergeltung und Rache gefeit zu sein.[5]

Einzelnachweise

  1. Berliner Zeitung vom 2. März 2010
  2. Haaretz.com vom 3. März 2010
  3. Zu Bankiers Bedeutung bei dieser Forschungsfrage siehe Peter Longerich: ‚Davon haben wir nichts gewusst‘ - Die Deutschen und die Judenverfolgung 1933-1945. München 2006, ISBN 3-88680-843-2, S. 15f
  4. David Bankier: Die Öffentliche Meinung im Hitler Staat. Die Endlösung und die Deutschen. Eine Berichtigung. Berlin 1995, ISBN 3-87061-478-1, S. 189
  5. Peter Longerich: ‚Davon haben wir nichts gewusst‘, S. 16