Der junge Rembrandt – Rising Star

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Ausstellung Der junge Rembrandt – Rising Star (niederländisch Jonge Rembrandt – Rising Star, englisch Young Rembrandt – Rising Star) fand vom 2. November 2019 bis zum 9. Februar 2020 im Museum De Lakenhal in Leiden, Niederlande und vom 27. Februar bis 7. Juni 2020 im Ashmolean Museum in Oxford, Vereinigtes Königreich statt. Die Ausstellung war nach Angaben des Museums De Lakenhal die erste große Ausstellung, die ausschließlich dem Frühwerk des Künstlers gewidmet war.

Fast 400 Jahre nach ihrer Entstehung kehrten für die Ausstellung zahlreiche während seiner Leidener Periode entstandene Werke Rembrandts in dessen Geburtsstadt zurück. Die Ausstellung umfasste etwa vierzig Gemälde, siebzig Radierungen und zehn Zeichnungen Rembrandts, sowie einige Arbeiten seiner Lehrer Jacob Isaacsz. van Swanenburgh und Pieter Lastman, seines Freundes und Kollegen Jan Lievens, und anderer Maler. Die Werke deckten die ersten zehn Jahre von Rembrandts künstlerischer Tätigkeit ab, von 1624 bis 1634.[1]

„Der junge Rembrandt – Rising Star“ wurde von Mitarbeitern zweier Museen kuratiert, dem Kunsthistoriker und ehemaligen Direktor des Ashmolean Museum, Christopher Brown, sowie den Kuratoren Christiaan Vogelaar vom Museum De Lakenhal und An Van Camp vom Ashmolean Museum. Die Ausstellung war Teil einer Reihe von Veranstaltungen, mit denen Einrichtungen wie das Rijksmuseum Amsterdam und das Museum Het Rembrandthuis in Amsterdam und das Mauritshuis in Den Haag im Jahr 2019 den 350. Todestag Rembrandts begingen. Für das Museum De Lakenhal war es die erste große Ausstellung nach dem Abschluss umfangreicher Renovierungen und der Eröffnung eines neuen Flügels im Juni 2019.[1]

Nach seiner achtjährigen Schulausbildung in Leiden begann Rembrandt 1624 ein Studium an der philosophischen Fakultät der Universität Leiden, das er nach kurzer Zeit abbrach. Noch 1620 begann er eine dreieinhalb Jahre währende Ausbildung bei Jacob Isaacsz. van Swanenburgh, der in Italien geschult wurde und für seine Darstellungen der Hölle bekannt ist. Möglicherweise lernte Rembrandt von ihm das Spiel mit Licht und Schatten, das sein Werk später auszeichnete. 1624 ging Rembrandt nach Amsterdam, um bei Pieter Lastman zu lernen. Obwohl diese zweite Lehrzeit nur ein halbes Jahr dauerte, hatte Lastman einen größeren künstlerischen Einfluss auf Rembrandt als van Swanenburgh. 1625 kehrte Rembrandt nach Leiden zurück und gründete mit seinem Freund und Kollegen Jan Lievens eine gemeinsame Werkstatt. 1632 zog er nach Amsterdam, wo er im Juli 1634 Saskia van Uylenburgh heiratete.[2]

Werke in der Ausstellung (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bild Titel Künstler Entstehung Verfahren und Format Werkverzeichnis[3] Sammlung, Ort
Der Brillenverkäufer (Sehen) Rembrandt 1624/1625 Öl auf Eichenholz, 21,0 × 17,8 cm Corpus 1 Museum De Lakenhal, Leiden, Niederlande
Lasset die Kinder zu mir kommen Rembrandt um 1625 Öl auf Leinwand (doubliert), 103,5 × 86 cm Kunsthandel (London oder Amsterdam)
Historiengemälde mit Selbstporträt des Malers Rembrandt 1626 Öl auf Eichenholz, 90,1 × 121,3 cm Corpus 7 Museum De Lakenhal, Leiden, Niederlande
Porträt eines alten Mannes (Rembrandts Vater) Rembrandt 1627/1630 Rote und schwarze Kreide auf Papier, 18,9 × 24,0 cm Ashmolean Museum, Oxford, England
Selbstporträt als junger Mann Rembrandt 1628 Öl auf Eichenholz, 22,6 × 18,7 cm Corpus 20 Rijksmuseum Amsterdam, Niederlande
Gruppe in einem Innenraum Rembrandt ca. 1628 Öl auf Eichenholz, 19,7 × 25,4 cm Corpus 22 National Gallery of Ireland, Dublin, Irland
Das Mahl in Emmaus Rembrandt 1629 Öl auf Papier, auf Holz aufgezogen, 37,4 × 42,3 cm Corpus 25 Musée Jacquemart-André, Paris, Frankreich
Simson und Delila Rembrandt 1629/1630 Öl auf Eichenholz, 61,3 × 50,1 cm Corpus 37 Gemäldegalerie, Berlin
Jeremia beklagt die Zerstörung Jerusalems Rembrandt 1630 Öl auf Eichenholz, 58,0 × 46,0 cm Corpus 39 Rijksmuseum Amsterdam, Niederlande
Selbstporträt mit Mütze und offenem Mund Rembrandt 1630 Radierung, 5,2 × 4,7 cm B 320[4] Ashmolean Museum, Oxford, England
Die Lobpreisung Simeons Rembrandt 1631 Öl auf Holz, 60,9 × 47,8 cm Corpus 47 Mauritshuis, Den Haag, Niederlande
Raub der Proserpina Rembrandt 1631 Öl auf Holz, 84,8 × 79,7 cm Corpus 49 Gemäldegalerie, Berlin
Die Entführung der Europa Rembrandt 1632 Öl auf Eichenholz, 64,6 × 78,7 cm Corpus 50 J. Paul Getty Museum, Los Angeles, USA
Mann in orientalischer Kleidung Rembrandt 1632 Öl auf Leinwand, 152,7 × 111,1 cm Corpus 84 Metropolitan Museum of Art, New York City, USA

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Museum De Lakenhal en Ashmolean Museum presenteren: Jonge Rembrandt – Rising Star, Website des Museum De Lakenhal (niederländisch, englische Fassung), abgerufen am 6. Oktober 2019.
  2. Ernst van de Wetering: Rembrandt, eine Biographie. In: Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin (Hrsg.): Rembrandt. Genie auf der Suche. DuMont Literatur und Kunst, Köln 2006, ISBN 3-8321-7694-2, S. 21–49.
  3. Stichting Foundation Rembrandt Research Project (Hg.): A Corpus of Rembrandt Paintings. VI. Rembrandt’s Paintings Revisited. A Complete Survey. Springer Science+Business Media, Dordrecht 2015, ISBN 978-94-017-9173-1.
  4. Adam von Bartsch: Catalogue raisonné de toutes les estampes qui forment l’oeuvre de Rembrandt, et ceux de ses principaux imitateurs, 2 vols. A Blumauer, Wien 1797, Werk 320, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Draisonnedetoutes00gers~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.