Deutsches Tor (Metz)

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Deutsches Tor, Ansicht um 1900

Das Deutsche Tor (franz. Porte des Allemands) befindet sich in der französischen Stadt Metz, Lothringen. Das nach dem benachbarten Hospital des Deutschen Ordens benannte (und daher korrekter als Deutschherrentor zu übersetzende) Stadttor wurde um 1230 als von zwei schlanken Rundtürmen bewachter Durchgang erbaut. Zwei weitere, bedeutend größere Befestigungstürme und die spitzbogige Brücke über die Seille mit mauergeschützter Zufahrt wurden 1445 durch den Stadtbaumeister Henri de Ranconval hinzugefügt und 1480 durch einen eleganten Laubengang erweitert. Jüngster Bauteil ist der 1526-29 von Philipp Dex als dreieckiges Bollwerk errichtete Brückenkopf, zwei neue Schießkammern wurden 1550 ergänzt.

Bei den Umbauten der Metzer Stadtbefestigung durch die königlichen französischen Festungsbaumeister Vauban (um 1680) und Louis de Cormontaigne (1744-52) wurde das Deutsche Tor als einziges mittelalterliches Stadttor jeweils unverändert in das neue Verteidigungskonzept einbezogen. Die Torburg wurde 1859-62 von der Direction du Génie Militaire und der Metzer Akademie restauriert. Im November 1900 erwarb die Stadt Metz das Bauwerk und richtete darin 1907 ein Museum ein. Im Oktober 1944 wurde das Deutsche Tor durch Artilleriebeschuss schwer beschädigt (Zerstörung der Brücken). Die ersten Wiederherstellungsarbeiten begannen 1946; seit der umfassenden Renovierung 1968 ist das Tor für Fußgänger wieder begehbar. Am 3. Dezember 1966 wurde das Deutsche Tor offiziell unter Denkmalschutz gestellt. Die bisher letzten Sanierungen wurden im Jahr 1996 vorgenommen.


Verschiedene Ansichten des Deutschen Tores

Siehe auch

Literatur

  • René Bour: Histoire de Metz. Metz 1997.
  • Philippe Hubert/Christian Legay: Metz - ville d'architectures. Metz 2004.
  • François-Yves Le Moigne: Histoire de Metz. Toulouse 1986 (Univers de la France et des pays francophones)
  • Jean Thiriot: Portes, tours et murailles de la cité de Metz - une évocation de l'enceinte urbaine aux XVIe et XVIIe siècles. Metz 1971.
  • Claude Turel: Metz - deux mille ans d'architecture militaire. Metz 1986.
  • Dieter Heckmann: Die Deutschordensniederlassung Metz (1210/vor 1241-1552) zwischen Germania und Romania, in: Grenzen erkennen, Begrenzungen überwinden, hg. von Wolfgang Haubrichs, Kurt-Ulrich Jäschke und Michael Oberweis. Festschrift für Reinhard Schneider zur Vollendung seines 65. Lebensjahrs, Sigmaringen 1999, S. 237- 248.
  • Ders.: Quelques aspects de comparaison entre les commanderies de l’ordre teutonique à Metz et Liège au moyen-âge, in: Mendicants, Military Orders and Regionalism in Medieval Europe, hg. von Jürgen Sarnowsky, Aldershot 1999, S. 59-68.
  • Das Urbar der Deutschordenskommende Metz von 1404 (-1406), bearb. von dems., in: Rheinische Vierteljahresblätter 64 (2000), S.168-207.

Weblinks

Koordinaten: 49° 7′ 4″ N, 6° 11′ 8″ O