Diacamma

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Diacamma

Diacamma rugosum

Systematik
Unterordnung: Taillenwespen (Apocrita)
Teilordnung: Stechimmen (Aculeata)
Überfamilie: Vespoidea
Familie: Ameisen (Formicidae)
Unterfamilie: Urameisen (Ponerinae)
Gattung: Diacamma
Wissenschaftlicher Name
Diacamma
Mayr, 1862

Diacamma ist eine Ameisengattung aus der Unterfamilie der Urameisen (Ponerinae).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vertreter dieser Gattung sind recht groß und durchgehend schwarz gefärbt. Das Stielchenglied (Petiolus) trägt auf der Oberseite zwei auffällige Dornen. Bei Diacamma gibt es keine gynomorphen Königinnen, sondern die Fortpflanzung wird von einer begatteten Arbeiterin übernommen, der sogenannten Gamergate.[1]

Kastendetermination[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle frisch geschlüpfte Tiere zeigen am Mesosoma über dem vorderen Beinpaar die Gemmae ("Schmuckstücke"). Dabei handelt es sich um kleine, rötliche Anhängsel an Stelle der Flügel. Alle Jungtiere sind fähig zum Eierlegen und könnten theoretisch die reproduktive Rolle übernehmen. In der Kolonie gibt es allerdings nur ein dominantes Weibchen, das die anderen Tiere aktiv verstümmelt, indem es ihnen die Gemmae abbeißt. Sie behält die reproduktive Funktion als Gamergate, während das Fehlen der Gemmae bei den anderen Tieren die Degenerierung der Fortpflanzungsorgane zur Folge hat und diese somit zu sterilen Arbeiterinnen werden. Die Gamergate ist daher anhand der Gemmae gut von den Arbeiterinnen zu unterscheiden, bei denen diese Anhängsel fehlen und stattdessen eine taschenartige Einbuchtung aufweisen. Ansonsten sehen die funktionale Königin (Gamergate) und die Arbeiterinnen völlig gleich aus.[1][2]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltweit sind 44 Arten beschrieben.[3] Sie kommen von Ostindien über Südostasien bis nach Australien vor.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nester werden oberirdisch in lockerem Bestandsabfall, Schotter oder anderem losen Material angelegt. Auch hohle Bäume und Bambusstängel werden genutzt, oft aber werden Standorte nur temporär besiedelt. Häufige Nestumzüge sind möglich. Seltener bilden sich große Erdnester, bei den richtigen Bedingungen kann so eine Kolonie aber über Jahre standorttreu bleiben.[1]

Die Vertreter von Diacamma ernähren sich vorwiegend räuberisch sowie von Aas. Wie für Urameisen typisch ist die Individuenanzahl in einer Kolonie mit höchstens 100 bis 200 Tieren eher gering.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter anderen gehören folgende Arten zur Gattung Diacamma (Auswahl):

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Genus Diacamma. Australian Ants Online, archiviert vom Original am 6. Dezember 2008; abgerufen am 20. Juli 2013.
  2. Differentiation of the reproductive tract between dominant and subordinate workers in the Japanese queenless ant Diacamma sp. IngentaConnect, abgerufen am 22. Juni 2008.
  3. Diacamma bei AntCat, an Online Catalog of the Ants of the World, by Barry Bolton. abgerufen am 22. April 2021

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]