Dieter Krebs (Mediziner)

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Dieter Krebs (* 7. Mai 1933 in Lüchow; † 25. Februar 2011 in Bonn) war ein deutscher Gynäkologe und Geburtshelfer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krebs studierte Medizin an den Universitäten Göttingen und Hamburg. Im Jahre 1958 wurde er mit einer Arbeit zur Virämie bei Mumps promoviert. Nach dem Studium arbeitete er zunächst von 1959 bis 1961 im Institut für Mikrobiologie und Serologie im Krankenhaus Altona in Hamburg. Danach wechselte er an die Frauenklinik im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, wo er zwischen 1961 und 1966 seine Facharztausbildung erhielt. Noch im gleichen Jahr wurde er Oberarzt der Klinik. 1968 habilitierte sich Krebs mit einer Schrift über Tumorantigene beim Ovarialkarzinom und wurde 1974 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. 1978 folgte er einem Ruf an die Universität zu Lübeck und wurde zum Direktor der Universitätsfrauenklinik ernannt. 1984 wechselte er in gleicher Eigenschaft an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Von 1988 bis 1994 war Krebs Ärztlicher Direktor der Medizinischen Einrichtungen Bonn. Er leitete die Universitätsfrauenklinik bis zu seiner Emeritierung im Februar 1999.[1]

Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit von Dieter Krebs lag auf der Reproduktionsmedizin und der Immuntherapie von Tumoren. Von 1986 bis 1989 arbeitete er als Mitglied der Benda-Kommission an der Vorbereitung des Embryonenschutzgesetzes mit. Er war Gründer der Deutschen Sektion der Iamaneh (International Association for Maternal and Neonatal Health) und Vorsitzender der Gesellschaft für Biomedizinische Forschung sowie 1998 Beiratsmitglied des Instituts für Wissenschaft und Ethik. Krebs war von 1990 bis 1992 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und organisierte deren Kongress 1992 in Berlin. Die Niederrheinisch-Westfälische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, deren Vorsitzender er 1987 und 1997 war, die Nordwestdeutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (NGGG), die Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und die European Society of Human Reproduction and Embryology (ESHRE) ernannten ihn zum Ehrenmitglied. 2004 wurde ihm die Carl-Kaufmann-Medaille der DGGG verliehen.

Dieter Krebs verstarb im Februar 2011.[2] Er war verheiratet und hatte drei Kinder.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Ludwig, Walter Jonat: Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe – Vom Programm zur Botschaft. A short history (1886–2008) of the German Society of Gynecology and Obstetrics reviewing its 57 congresses. 2. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, 2008, ISBN 3-00-009676-0.
  • Hanns Dietel, Jürgen Heinrich: Die Norddeutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Eine Dokumentation anläßlich des 95jährigen Bestehens. NGGG 2004 (online, PDF; 2,9 MB).
  • Klaus Diedrich: Nachruf für Prof. Dr. Dieter Krebs. In: Frauenarzt. Band 52, Nr. 4, 2011, S. 397–398.
  • Klaus Diedrich: Nachruf für Professor em. Dr. med. Dieter Krebs. In: Gyne. Band 32, 2011, S. 12.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Forschungsbericht 1999–2001 (Memento des Originals vom 16. Juli 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/forbe.informatik.uni-bonn.de des Zentrums für Geburtshilfe und Frauenheilkunde – Abteilung für Allgemeine Frauenheilkunde und Gynäkologische Onkologie – der Universität Bonn
  2. Mai 2011 – Ärztekammer Nordrhein@1@2Vorlage:Toter Link/www.aekno.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF-Datei; 93 kB), abgerufen am 17. Mai 2011