Dieter Lange (Maler)

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Dieter Lange (* 21. Juni 1938 in Dresden; † 12. November 2010 in Potsdam) war ein deutscher Bühnen- und Kostümbildner und Maler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieter Lange wuchs in einer Dresdner Handwerksfamilie auf, besuchte von 1944 bis 1954 die Grundschule und ließ sich anschließend zum Gebrauchswerber ausbilden. 1955 machte er seinen Facharbeiter-Abschluss. Nach einem Praktikum am Staatstheater Dresden begann er ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden in der Fachrichtung Bühnenbild, das er 1962 abschloss. 1962 wurde er Bühnenbildner am Städtischen Theater Plauen, 1966 an den Städtischen Bühnen Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), ab 1968 war er 1. Bühnen- und Kostümbildner sowie stellvertretender Ausstattungsleiter, ab 1990 bis zu seiner Verrentung 2001 Ausstellungsleiter am Deutschen Nationaltheater Weimar. Seine kritische Haltung zur DDR brachte ihn ein langjähriges Ausreiseverbot ein, was dazu führte, dass er nicht mit zu Gastspielreisen in das westliche Ausland reisen durfte. Nach seiner Verrentung zog Dieter Lange nach Wilhelmshorst in die Nähe von Potsdam und widmete sich intensiv seiner eigenen Malerei, die "oftmals streng, scheinbar einfach, immer farbkräftig"[1] nach dem Klang von Farbe sucht. Dieter Lange war seit 1964 mit der Musikerin Rosemarie, geb. Schikora verheiratet. Er ist der Vater der Kostümbildnerin Anja Laterne (1964–2019) und der Flötistin Bettina Lange (* 1968).

Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieter Lange wirkte maßgeblich an Inszenierungen von u. a. Harry Kupfer, Ruth Berghaus und Ehrhard Warnecke mit. Seine besondere Leidenschaft galt dem Musiktheater. So war er für die Ausstattung zahlreicher Ur- und Erstaufführungen im Musiktheater der DDR verantwortlich, u. a. 1978 für die Uraufführung von Der Mantel (nach Gogol) von Gerhard Rosenfeld. Seine letzte Arbeit für das Theater war die Ausstattung der Oper Mathis der Maler von Paul Hindemith, die am 2. Juni 2001 in Weimar Premiere hatte. Nach seinem Umzug nach Wilhelmshorst konzentrierte er sich auf die eigene Malerei und Grafik. Seine Bilder wurden in Weimar, Erfurt und Potsdam ausgestellt. Er hinterließ über 300 Bilder und grafische Werke sowie unzählige Bühnenbild-Entwürfe und Figurinen. Sein Nachlass befindet sich im Familienbesitz.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dieter Lange: Erfahrungen. Das Zeitgenössische und die Oper, in: Theater der Zeit (1978) Heft 6, S. 31–33.
  • Interview mit Dieter Lange, in: Oper heute 6. Ein Almanach der Musikbühne. Hrsg. von Horst Seeger und Mathias Rank. Berlin: Henschelverlag, 1983, S. 106–113

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • [1] Ausstellungsrezension in den Potsdamer Neuesten Nachrichten

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klaus Büstrin: Die Weite des Farbraums. Dieter Langes "Laute und leise Bilder", in: Potsdamer Neueste Nachrichten, 29. Juni 2004, abgerufen am 6. Mai 2018