Diskussion:Andrej Rubljow (Film)

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"Schwer zugänglich, weil kaum chronologischer Eindruck"[Quelltext bearbeiten]

Naja, im Grunde ist das ein ziemlich klassischer Episodenfilm mit losen, untereinander gleichberechtigten Episoden, die allein dadurch miteinander verknüpft sind, daß sie eben verschiedene Episoden aus dem Leben von Rubljow zeigen; nur Die Glocke als letzte Episode weist ansatzweise sowas wie eine Darstellung als Krönung von Rubljows Schaffen auf. Der chronologische Eindruck drängt sich darüberhinaus schon allein durch die immer wieder auftauchenden Texttafeln mit den Jahreszahlen auf. --2003:71:4F05:5082:3DB3:226:299C:6419 03:21, 23. Mai 2018 (CEST)[Beantworten]

Die Handlungsbeschreibung ist bislang sehr ungenau bzw. enthält grobe Fehler. In der ersten Szene ist es nicht: "irgendein Mann", der mit dem Ballon aufsteigt, sondern Rubljow, und wohl für dieses: "Teufelswerk" wird er dann aus dem Andronikow-Kloster verbannt und muß mit seinem Gehilfen auf Wanderschaft gehen.

Zweite Szene: Das ist nicht: "eine Gesellschaft, die sich gerade in einem Haus versammelt hat", sondern ein ärmlicher, aus ein, zwei Lehmhütten bestehender Bauernhof irgendwo auf dem platten Land mit Hofgemeinschaft aus Sippschaft und Gesinde, alles offenbar Leibeigene, für die der Gaukler aufspielt, wobei er sich über den lokalen Fürsten lustigmacht. Wer dann auftaucht, sind auch keine mysteriösen: "Fremden", die urplötzlich auftauchen und den Gaukler aus heitem Himmel mißhandeln, sondern man sieht an der Kleidung, daß das der Fürst mit seinen Wachen ist, über den sich der Gaukler gerade eben lustiggemacht hat, was auch der Grund dafür ist, weshalb sie daraufhin sein Instrument zertrümmern, ihn zusammenschlagen und abtransportieren, um ihn offenbar längere Zeit zum Vergnügen des Fürsten dafür zu martern, daß er über Land gezogen ist und über längere Zeit Spottverse über den Fürsten verbreitet hat. In der letzten Episode, Die Glocke, treffen wir den Gaukler wieder, wo er meint, Rubljow hätte ihn als damaliger Zeuge der Spottdarbietung an den Fürsten verraten.

In den nächsten Szenen fehlt Rubljow nicht einfach: "das leichte Gemüt", sondern er erzählt an zwei Stellen (einmal auf dem Feldweg und einmal in der Kirche) selbst jeweils rund eine halbe Minute lang, daß er den Leuten keine Angst (mehr) einjagen kann, wie er es mit dem Fresko vom Jüngsten Gericht tun soll, sondern daß er viel lieber Szenen voller Güte und Liebe malen will, offensichtlich als Resultat des Heidenfestes, das er beobachtet hat, und aufgrund des dortigen Dialogs mit der Heidin Marscha, die ihm vermittelt hat, daß das wichtigste am Glauben eben nicht die Ehrfurcht, sondern die Liebe ist. Dieser Liebe des und im Glauben wird von Tarkowsky die Brutalität einer gottlosen bzw. falschgläubigen Welt gegenübergestellt, in der Gewalt und Unterwerfung herrschen; daher auch die vielen und ausgedehnten Gewaltszenen im Film.

Hinzukommt der brutale Zufall des weltlichen Geschicks, das Tarkowsky betont, dessentwegen allein der eine überlebt und der Nachwelt als großer Künstler im Gedächtnis bleibt, der andere aber nicht: Der Auftrag zum Ausmalen der Kathedrale war ursprünglich für Kyrill bestimmt (obwohl Rubljow das nicht wußte und ganz erstaunt über Kyrills Weigerung ist, nicht als bloßer Assistent mitkommen zu wollen), da aber der Bote offenbar betrunken war (beim Überbringen des Auftrags torkelt er und spricht von seinem schmerzenden Schädel), wird stattdessen Rubljow berufen, woraufhin Kyrill vor Neid halb wahnsinnig wird und sich in geistiger Umnachtung hilf- und mittellos in die Wildnis aufmacht. Als Rubljow dann in die Schaffenskrise stürzt und nicht malen kann, geht sein von wesentlich mehr Schaffensdrang erfüllter Bruder in die Nachbarstadt, um dort eine Kathedrale auszumalen, doch bevor es dazu kommt, wird diese Stadt von den Tartaren überfallen und der Bruder kommt um. Ein weiterer von Rubljows Gehilfen wird schon vorher auf dem Weg zu einem anderen Auftrag im Wald von einem Fürsten und seinem Gefolge überfallen und es werden ihm die Augen ausgestochen. So lernt der Künstler Rubljow bei Tarkowsky Demut bezüglich der eigenen Person, obwohl er selbst womöglich in der Lage ist, durch seine Kunst Spiritualität zu vermitteln, denn er ist allein durch eine Reihe von Zufällen und Unglück, das anderen, mindestens ebenso Talentierten zustieß, an deren Stelle geraten. Nicht der Künstler zählt, sondern allein der Glaube, den er durch sein Werk vermitteln kann.

Zunächst aber läßt die Brutalität der Welt Rubljow und die Heidin Marscha verstummen, und erst, als er dem erhebenden Gemeinschaftswerk und Geheimnis des Glockengießens beiwohnt, für das es eine ganze Stadt benötigt, und Zeuge der Tatsache wird, daß der junge Glockenbaumeister das Geheimnis garnicht kannte, findet Rubljow recht spät in seinem Leben die Kraft und Inspiration, jene Ikonen zu malen, für die er heute noch in ganz Rußland bekannt ist. --46.93.155.166 20:26, 28. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]

Es muß mindestens zwei deutsche Synchros von dem Film geben, eine Ost- und eine Westsynchro. In der Synchronkartei ist offensichtlich nur eine Westsynchro[1] von der Arena Synchron von 1973 angegeben, das ist aber definitiv nicht die Synchro, die auf der Icestorm-DVD drauf ist, denn dort sprechen definitiv nicht Heinz Theo Branding, Wolfgang Condrus, Friedrich W. Bauschulte und Nikolai Sergejew, sondern DEFA-Synchronsprecher; u. a. wird auf der Icestorm-DVD der eine Steinmetz-/Bildhauergehilfe von Rubljow, dem später im Wald von dem einen Fürsten und seinem Gefolge die Augen ausgestochen werden, von Jürgen Kluckert gesprochen, und der konnte 1973 definitiv noch in kein westberliner Arena-Studio gehen, da er erst 1980 aus der DDR in den Westen gegangen ist. Ich pflege gleich mal beide Synchros anhand der Synchronkartei (BRD-Synchro) und des deutschen Vorspanns auf der Icestorm-DVD (DEFA-Synchro) ein. --46.93.155.166 20:26, 28. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]

Ich möchte auf diesem Wege kundtun, dass ich eine Neufassung des gesamten Artikels angehe... Mit der der Handlung hab ich bereits begonnen und kann mich da, außer der eigenen Beobachtung, auf drei Quellen stützen: die zwei letzten Weblinks und die englische WP. Die Fehleranalyse weiter oben behalte ich ebenfalls im Blick, wobei auch die nicht ganz frei von Irrtümern ist (z.B. ist der Mann im Ballon nicht Rubljow).

Sobald die Neufassung der Handlung steht, werde ich mir wohl erlauben, die beiden nachfolgenden Abschnitte (Interpretation und Besonderheiten) kurzerhand zu eliminieren, auch wenn sie nicht gleich mit neuem Inhalt gefüllt werden – sie sind einfach nicht WP-tauglich.--KM21 (Diskussion) 00:56, 12. Okt. 2020 (CEST)[Beantworten]