Diskussion:Berliner Appell (1994)
nationale «Besoffenheit» erwünscht?
[Quelltext bearbeiten]Der Wortlaut "zum anderen richtete sich der Appell gegen „alle kritischen Stimmen, die durch die Wiedervereinigung nicht in eine nationale «Besoffenheit» getaumelt sind“" bedeuet nach meinem Verständnis, dass die Gegner einer nationalen «Besoffenheit» abgelehnt werden, also diese nationale «Besoffenheit» erwünscht ist. Das wird aber doch wohl kaum gemeint sein. Kann das bitte jemand nachprüfen und korrigieren oder erläutern? --Joerg 130 (Diskussion) 20:56, 17. Aug. 2019 (CEST)
- Ich zitiere mal die Passage bei Benthin vollständig: „Dieser Appell hatte zunächst die Funktion, zwei Wochen vor der Bundestagswahl, gegen die PDS Stimmung zu machen, um deren Einzug in den Bundestag zu verhindern. Darüberhinaus richtete er sich gegen alle kritischen Stimmen, die durch die Wiedervereinigung nicht in eine nationale «Besoffenheit» getaumelt sind“. Wie Du unschwer erkennen kannst, ist der Satz im Arikel als Zitat gekennzeichnet, die Quelle angegeben. Mit „nationaler Besoffenheit“ umschreibt Benthin das Klima nach der Wiedervereinigung, speziell der frühen 1990er Jahre, in der völkisch-nationalistische Strömungen dachten, ihre Zeit sei gekommen. Ich kann mich noch gut an die politische Atmosphäre damals erinnern, die Zeit der vielen koordinierten Brandanschläge und Terrorattentate auf Asylheime, an die Ereignisse in Rostock-Lichtenhagen, Solingen, Hoyerswerda. Nun - die Zeit war nicht reif - es gab starke politische Kräfte, welche einem Nationalsimus völkischer Art entgegentraten. Gegen diese richtete sich der Appell. Dein Verständnis kann ich nicht nachvollziehen, die Aussage von Benthin ist eigentlich klar und verständlich.--KarlV 10:52, 19. Aug. 2019 (CEST)
- Ich danke für Deine Erläuterung. Durch die falsche Benutzung des Indikativs habe ich das nicht als Wiedergabe der Position Benthins erkannt. Benthin meinte also, dass die Initiatoren des Appells eine "nationale «Besoffenheit»" wünschten. Ich habe nun korrigiert, eventuell könnte man das noch deutlicher herausarbeiten. Aber schrieb Benthin wirklich "Widervereinigung", nicht "Wiedervereinigung"? --Joerg 130 (Diskussion) 14:35, 19. Aug. 2019 (CEST)
- Mein Fehler, Wiedervereinigung natürlich!--KarlV 14:46, 19. Aug. 2019 (CEST)
- Ich danke für Deine Erläuterung. Durch die falsche Benutzung des Indikativs habe ich das nicht als Wiedergabe der Position Benthins erkannt. Benthin meinte also, dass die Initiatoren des Appells eine "nationale «Besoffenheit»" wünschten. Ich habe nun korrigiert, eventuell könnte man das noch deutlicher herausarbeiten. Aber schrieb Benthin wirklich "Widervereinigung", nicht "Wiedervereinigung"? --Joerg 130 (Diskussion) 14:35, 19. Aug. 2019 (CEST)
"warden zu lassen"
[Quelltext bearbeiten]Der „Berliner Appell“ zeige einen neuen Ton „in der neurechten Debatte“, als mittels der Kampagne nicht mehr 'nur' die „kulturelle Hegemonie“ angestrebt, sondern darüber hinaus „Schritte zur politischen Vorherrschaft anvisiert“ wurden. Die zentrale Zielsetzung der Initiatoren „die Zusammenführung aller «national gesinnten Kräfte in Deutschland», um die «Neue demokratische Rechte» zu einem «unübersehbaren» Machtfaktor warden zu lassen
Ist das korrekt zitiert, so daß der sprachliche Schwampf stehenbleiben muß? ––– Burkhard Ihme (Diskussion) 16:33, 3. Dez. 2021 (CET)