Diskussion:Daodejing/Archiv/2014

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Ai in Abschnitt Beständigkeit
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Beständigkeit

Vieles im Daodejing ist dauerhaft und beständig. (長 cháng dauern, lange; 常 cháng beständig, konstant, Konstanz;) Natürlich dào selbst (Erkenntnisgrundlage;1 ohne Namen, ungehobelt;32 ohne Wünschen;34 dào cháng wú wéi ér wú bù wéi, Dao beständig ohne tun und doch ohne nicht tun;37 Vergänglichkeit und Konstanz; innere Harmonie, Konstanz zu kennen wird nahegelegt; zhī cháng yuē mīng, kennen Konstanz heißt [geistige] Klarheit;16, 55), (wie ein Kind in die Unbegrenztheit zurückkehren, in den Zustand des unbehandelten Holzes;28 langandauernd, auf Bewahrung aufgebaut;54), Himmel und Erde (tiān dì; sind dauernd und bleibend, denn sie existieren ohne eigene Wünsche und Vorstellungen;7), und des Himmels Weg (tiān (zhī) dào; konstant gibt es den guten Menschen;79),

aber auch der überwundene, der fertige Mensch (shèng rén; Er überhebt sich nicht selbst, deshalb cháng;22 Wer sich selbst herausstreicht, nicht cháng;24 cháng shàn jiù rén (wù), immer gut retten Mensch (Ding);27), die zehntausend Dinge (wàn wù; cháng zì rán, [in ihrem] konstanten <So-Sein>;51), und das Genügen (; zhī zhǐ bú dài, kě yǐ cháng jiǔ, kennen Einhalt [ist] nicht gefährlich, kann dadurch lange bestehen;44 zhī zú zhī zú cháng zú yǐ, kennen des Genügens Genügen [ist] beständig <genug>;46). Beständig sei man ohne Verwicklung in Angelegenheiten.52 Lang und Kurz als Gegensatzpaar verdeutlichen die Unparteilichkeit des Weisen und sein Nichtverharren bei dem Werk.2 Nicht lang bewahrbar ist die Schärfe einer spitzen Klinge.9

Regierung

Der fertige Mensch lenke die Welt (tiān xià; Himmel unten = alles unter dem Himmel = auf Erden = die ganze Welt; Der Begriff wird 62(!) Mal verwendet.) beständig im Geist des Volkes (bǎi xìng xīn).49 Gänzlich und beständig ohne Anweisungen werde man ihrer habhaft.48 Konstante Überwindung von zwischenstaatlichen Differenzen durch die (weibliche) Ruhe des Größeren und wechselseitige Unterordnung.61 Beständiges Scheitern vor dem Ziel durch Nachlassen der Achtsamkeit bei der Lenkung von Angelegenheiten des Volks.64 Auf Tötungen sei zu verzichten zugunsten einer anderen, konstanten Macht, des großen Zimmermannes. Die Menschen in ihrer Vielfalt sollen im Zustand des unbehandelten, unbehauenen Holzes belassen werden.74 (; vgl. 28, 32, 37)

cháng shǐ mín wú zhī wú yù, beständig lassen Volk ohne kennen ohne wünschen.3 Konstant ohne Klugheit den Staat ordnen heißt mystisches De (xuán dé).65 cháng ér bù zǎi, dauern [lassen] und doch nicht beherrschen.10, 51 yǒu guǒ zhī mū kě yǐ cháng jiǔ, haben des Staates Mutter [Dao] kann dadurch lange bestehen. Es sei mit den Kräften zu haushalten und so reichlich De aufzuspeichern, für ein langes Leben in dauerndem Schauen, tief verwurzelt in festem Grund.59

Wenn sich der Zustand des unbehandelten Holzes verteilt, dann wird er zu einem Instrument;
der Vollkommene wendet es an und wird zum obersten der Beamten.
Deshalb sind die Regierungsmaßnahmen nicht einschneidend.28

Quelle: Rainald Simon, 2009. --Ai (17. Januar 2014)

Ich arbeite hier in der Wikipedia auf einer anderen Baustelle, darum werde ich weder Zeit noch Energie darauf verschwenden, mich hier zu engagieren. Ich möchte nur anmerken: Das Dao De Jing wird nicht nur im Westen, sondern natürlich auch in China sehr unterschiedlich interpretiert. Der Artikel hier und die oben von Dir angeführten Passagen stehen für eine von vielen Interpretationen dieses sehr schwierigen Textes, den ich ab Herbstsemester 1979 Zeichen für Zeichen bei Professor Ulrich Unger erschließen lernen durfte. Mit der hier dominanten Interpretation bin ich in keinem einzigen Punkt einverstanden, zahlreiche Übersetzungen, darunter die von 長 als "dauern" und 常 als "beständig" halte ich schlichtweg für falsch. Das einzige "beständige" ist der Wandel (Wirken des Dao). Und wenn ich den von mir bereits bei meiner letzten Bearbeitung kommentierten Satz "Es beinhaltet eine humanistische Staatslehre, die die Befreiung von Gewalt und Armut und die dauerhafte Etablierung eines harmonischen Zusammenlebens und letztlich den Weltfrieden zum Ziele hat." lese, weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll. Ich sage da hier mal nichts weiter dazu, weil meine ehrliche Meinung mir vermutlich eine VM einbringen würde. Achja, ich lasse mich hier nicht mehr blicken, Du hast die Spielwiese also für Dich, im Gegenzug erwarte ich, dass Du Dich von meiner Disk fernhältst. --Ingochina - 难得糊涂 19:36, 17. Jan. 2014 (CET)
Es dürfte dir aber doch nicht entgangen sein, dass es sich beim Daodejing nicht zuletzt um eine Staatslehre handelt. Auf welcher Grundlage sollte ein Staat denn bestehen, wenn es rein gar nichts von Dauer gibt? Das ist natürlich Unsinn. Entsprechend sind sich alle mir bekannten Übersetzungen in diesem Punkt (und nicht nur in diesem) einig. (selbst wenn der Bezug aufs Politische geflissentlich so gut es geht vermieden wird.) Nenne ein Gegenbeispiel, damit man es überprüfen kann. Gleichfalls nenne eine deines Erachtens korrekte Übersetzung der beiden chángs, wenn du es aufgrund deiner Ausbildung soviel besser weißt.
Ich habe mich sehr bemüht, die Bedeutung der Beständigkeit im Daodejing zu belegen, und habe dazu eine wissenschaftliche Übersetzung herangezogen. (Zitate sind wie üblich kursiv.) Sollte sich herausstellen, dass man nicht objektiv von der Intention einer angestrebten, dauerhaften, gesellschaftlichen Harmonie (überdies im Einklang mit der Natur) sprechen kann, ist der Artikel endgültig reif für die Wartung. --Ai (18. Januar 2014)
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