Diskussion:Eitempera

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Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von G-41614 in Abschnitt Übertrag aus der Kurier-Disk.
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Ich habe mir eben die Mühe gemacht, einen kompletten Exkurs über die Eitempera zu verfassen, weil einige meiner Studierenden mich auf die Mangelhaftigkeit dieser Seite hingewiesen haben und ich es auch leid war, falsche Antworten auf Prüfungsfragen zu erhalten, die offenbar aus eben dieser Seite stammen. Nun kann ich die Korrektur aber nicht speichern, was mich auch wiederum ärgert. Seit etwa 40 Jahren arbeite ich fast ausschließlich mit Eitempera, und seit geraumer Zeit unterrichte ich das im universitären Bereich. Hier ist also der Text, denn es hat doch mühe gemacht: Man könnte ihn ruhig publizieren!! Ja, und Hasenleim ist eigentlich unnötig in dem System.

Eitempera ist eines der ältesten und besten Farbsysteme

Generell unterscheidet man bei der Eitempera zwei Versionen: Die sogenannte "natürliche Eitempera" und die "künstliche Eitempera", im Italienischen auch bekannt als "tempera grassa" Der Begriff Tempera leitet sich ab von temperare und meint zuerst nur mischen. Handelsüblicher und besser bekannt als die Eitempera sind Temperasorten, die auf anderen natürlichen Bindemitteln basieren, etwa die Leimtepera - quasi das, was man aus den Schulmalkästen kennt. Die natürliche Eitempera besteht aus Ei und Wasser, gelegentlich unter Zugabe von Konservierungsmitteln und/oder etwas Essig bzw. Honig im Malmittel. Wie bei allen Farbsystemen unterscheidet man bei der natürlichen Eitempera zwischen Bindemittel und Malmittel. Das Bindemittel ist - ganz einfach - ein Ei. Das Malmittel ist Wasser, mit oder ohne oben genannten Zusätzen, die man auch dem Ei zufügen könnte. Bindemittel per se meint immer, in jedem Farbsystem, jenes Material, das das Pigment (Farbpulver) in den Zustand versetzt, den wir ganz simpel als "Farbe" kennen: Aus einem Pulver wird durch anteigen oder anreiben mit dem Bindemittel eine Paste oder, beim Aquarell, eine feste Paste. Malmittel sind die "Verdünner" der Farbpasten, jene Materialien, die Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit geben, ihre Farben in der gewünschten Konsistenz einzusetzen. Die natürliche Eitempera trocknet in etwa so rasch wie Aquarellfarbe, bleibt aber wasserlöslich und müßte, so man mit künstlicher Eitempera weiterarbeiten möchte, zum Beispiel mit einem Zwischenfirnis aus Dammar oder Mastix 1:3 in Terpentinöl gelöst "fixiert" werden, da auch das Malmittel der künstlichen Eitempera Wasser enthält. Eine zweite Variante wäre die Anwendung des Alkydmalmittels "Liquin" der englischen Firma Winsor&Newton in der ersten künstlichen Eitemperaschicht über der natürlichen. Liquin enthält keinerlei Lösungsmittel. Malt man mit Ölfarben über die natürliche Eitempera weiter, ist das alles nicht notwendig. Die natürliche Eitempera ist wohl eines der ältesten Farbsysteme überhaupt. Ikonen zum Beispiel wurden und werden in dieser Technik gefertigt, die frühe Renaissancemalerei wäre ohne natürliche Eitempera nicht denkbar, die sich durch eine klare Schraffur auszeichnet. Größere Flächen gut zu lasieren ist immer eine Sache großer Übung und behält oft den Charakter eines Aquarells. Es ist aber durchaus möglich, mehrere Schichten übereinander zu legen: Mit Vorsicht, schraffend und immer nur halbnassem Pinsel. Besonders gut kommen die Eigenschaften der natürlichen Eitempera zur Geltung, wenn man mit ihr eine monochrome Untermalung anlegt (etwa in dem klassischen "Verdaccio" - ein mattes Grün, das dem Pigment Grüne Erde ähnlich ist, tatsächlich aber aus einer Mischung von Erdpigmenten besteht) und in weiteren Schichten, lasierend und schraffend, farbig weiterarbeitet. DAS Beispiel der Beispiele: Verdaccio-grüne Untermalung, Ocker und Rubinlack lasierend darüber = Inkarnat oder Hautfarbe. Dabei hat man sich die monochrome Untermalung wie eine Zeichnung vorzustellen, die Schatten und Strukturen bereits vorgibt. Die natürliche Eitempera sollte nie zu dick aufgetragen werden, sie wirkt dann stumpf und leblos. Natürliche Eitempera kann man selbst herstellen - dann ist sie aber nicht besonders lange haltbar, da sie in Tuben gefüllt gerne austrocknet - oder fertig im Handel kaufen: Sennelier und Rowney sowie die italienische Firma Zecchi Firenze (www.zecchi.it) bieten gute Produkte an. Bei der Selbstherstellung gibt man zu dem Ei, das eventuell mit etwas Wasser gestreckt werden kann, das Pigment zu (mit einer Palettspachten anteigen), bis man eine Paste erhält, die in der Konsistenz etwa einer Crème gleichen sollte: dicker als Milch, flüssiger als Butter. Als Konservierungs- bzw. Desinfektionsmittel eignet sich unparfümiertes Lysoform oder das Pulver "Parametil" - beides immer in kleinsten Mengen zufügen. Ein Bild kann selbstverständlich ausschließlich mit natürlicher Eitempera gemalt werden: Dann aber unbedingt einen guten Firnis zum Schutz anbringen. Die künstliche Eitempera ist die logische Weiterführung der natürlichen: Hier werden Harze und Öle zum Ei gemengt, um eine sattere Farbe zu erhalten, die irreversibel trocknet und so elastisch bleibt, daß sie in nasse (künstliche) Eitemperafarbe oder Ölfarbe, in antrocknende Eitempera oder Ölfarbe und auf trockene Eitempera oder Ölfarbe gesetzt werden kann ohne jegliche Gefahr der Rißbildung. Künstliche Eitempera - etwa in nasse Farbe gestrichelt - "steht" und zerrinnt nicht. Je magerer sie angemischt wurde, desto mehr zieht sich sogar dieser Strich zusammen - was man bei Albrecht Dürers Darstellung von Haaren (die Lichter!) sieht. Auch die künstliche Eitempera legt ein kräftiges Schraffieren nahe, kann aber ebenso flächig und lasierend eingesetzt werden. Für die Bindemittel seien zwei Grundrezepte genannt: 1 Ei (das Ei gibt den Raumteil vor), 1/2 Raumteil Leinölfirnis (Leinöl gekocht mit Kobaltsalzen; trocknet viel rascher als Leinöl) oder Leinöl, 1/2 Raumteil Dammar in Terpentin gelöst 1:2 oder 1:3. Diese Mischung kann man in einer Glasflasche längere Zeit aufbewahren - Lysoform oder Parametyl zufügen. Das Malmittel für dieses Rezept ist entweder Wasser (sehr dünne Striche, leicht klebriger Effekt im Pinsel) oder Bindemittel plus 2-3 Raumteile Wasser (weicher, leichter auszumalen).Wie bei der natürlichen Eitempera vermengt man das Bindemittel mit dem Pigment, bis die Paste die adäquate Konsistenz erreicht hat. Dann läßt sich die Farbe gut in Leertuben aufbewahren. Rezept 2 für ein Bindemittel zur künstlichen Eitempera wäre: 1 Ei, 1 Raumteil Leinölfirnis oder Leinöl, 1 Raumteil Dammar in Terpentin gelöst 1:2 oder 1:3. Als Malmittel kommt aber jetzt Wasser nicht mehr in Frage: Die Tempera ist bereits zu fett, um sich mit Wasser verdünnen zu lassen. Malmittel daher: Bindemittel plus 2-3 Raumteile Wasser. Keine der künstlichen Eitempera-Varianten ist fertig im Handel erhältlich, hier muß die Malerin oder der Maler sein Produkt selbst herstellen. Die künstliche Eitempera wie die natürliche hat als Grundidee, ein System von mager nach fett aufzubauen, was den Prinzipien des Malens in Schichten entspricht. Die künstliche Eitempera kann beliebig weiter aufgefettet werden, so es notwendig ist. Durch die Kombination Ei, Harz, Öl, Wasser erhält man eine Farbgruppe, die eigentlich allen anderen an Haltbarkeit, Beständigkeit, Alterungssicherheit weit überlegen ist. Darüberhinaus trocknet sie angenehm rasch an - in etwa 2 Tagen bis zu einer Woche, je nach Fettgehalt und Pigment. Einzige Nachteile der Eitempera sind vielleicht, daß sie immer einen Ton heller auftrocknet, im nassen Zustand also "tiefer" wirkt, und daß extrem weiche Übergänge schwieriger zu erreichen sind als mit reiner Ölfarbe. Die europäische Malerei jedenfalls wäre ohne Eitempera nicht möglich: Immer, wenn man an einem Bild klare Höhungen bewundert, Lichtreflexe in Augen und Harren, weiß, daß nicht schmutzig zerronnen daherkommt - dann ist das Eitempera. Und nicht nur Sandro Botticelli hat sich der Eitempera gewidmet, auch Max Weiler verstand sich auf die Vorteile dieser Spezialität. Übrigens: Die Bindemittel und Malmittel diese mehrteiligen Systems trennen sich voneinander, wenn die Flasche einige Zeit unbenutzt herumsteht. Das ist völlig normal: Aufschütteln, bevor das Material verwendet wird. Ob man ein Vollei oder nur den Eidotter nimmt - das ist eine Frage persönlicher Bevorzugung - es macht keinen nennenswerten Unterschied. ©eli2011

Ist kein leuchtstarkes Bindemittel sondern Ei - Tempera wurde sehr häufig im Zusammenhang mit Lasurmaltechniken verwendet, Bilder in dieser Malweise wirken dann bei entsprechender Beleuchted extrem farbintensiv. Zudem hat die Ei-Tempera durch die Öl komponente eine andere Pigmentbindungseigenschadft als das z.B. Akrylfarbe hat, durch umschließung des Pigments haben Ölhaltige Bindemittel angeblich eine andere Lichtbrechung und eine andere Tiefenwirkung. Letztlich beruht die Leuchtkraft einer Farbe aber nicht nur auf dem Bindemittel sondern ganz wesentlich auf einem kontrastreichen Bildaufbau (Hell/Dunkel, Warm/Kalt...Kontraste)

Eine Ei-Tempera ist zunächst einmal eine Emulsion, die häufig als Bindemittel für Pigmente und somit zur Erstellung von Malfarben verwendet wird und sowohl als Streichfarbe als auch ganz besonders in der Malerei zur Anwendung kommt.

Die Emulsion hat den Vorteil, daß beim Trocknen das Volumen der Farbe annähernd gleich bleibt, während es bei oxidativen Trocknungsprozessen (z.B. Ölfarbe) zunimmt oder bei Verdunstungsprozesen (z.B. Akrylfarbe) abnimmt. Dies ist auch der Grund warum die Rissbildung durch Alterungsprozesse bei Ei-Tempera Gemälden im Verhältnis zu Ölbildern relativ gering ist.

Ein weiterer Vorteil der Emulsion ist darin zu sehen, daß diese naturgemäß Wasser und Öl bindet, d.h. z.B. beim Malen von Bildern, kann der Künstler mit Wasserverdünnter Farbe beginnen und dann später immer Ölhaltigere Bildschichten auftragen, so wird ein ineinandersinken der Pigmente verhindert und die Pigmente entwickeln ihre volle Leuchtkraft.

Es gibt unterschiedliche Rezepturen für Ei-Tempera, eine Basis Rezeptur wäre:

Ein ganzes Ei in z.B. ein Glas mit Schraubverschluss Ein gleiches Volumenanteil 50% Leinöl oder Leinölfirnis und 50% Dammar Harz 1:3 in Terpentin gelöst (oder eben eine modernere Alkydharzlösung) wozu das, ist doch kontraproduktiv??? Gut schütteln bis das Ei sich mit dem Ölhaltigem Anteil vermischt hat. nicht nötig Zum Aufbewahren 3 Tropfen Nelkenöl hinzu, das verzögert die Fäulnisbildung. Bei Verwendung mischt man das Ganze mit einem weiteren Volumtenanteil von Leimwasser, z.B. Hasenleim bitte: NIEMALS! Das perfekteste System zum Reißen bringen?

Jetzt gut durchschütteln bis das Bindemittel emulgiert, das erkennt man daran daß es seine Farbe ändert, diese wechselt von Gelblich zu nahezu Weiss.

Dann haben wir am Ende also kein leuchtstarkes Bindemittel sondern ein eher weissliches Bindemittel dem wir nun evtl. leuchtende Farbpigmente hinzufügen können, die dann aber auch nur wirklich leuchten wenn das Bild entsprechend aufgebaut wird. (nicht signierter Beitrag von 62.47.142.177 (Diskussion))


Hallo, schade dass der weitaus größte Teil des Textes eine Anleitung ist. Anleitungen sind wiederum generell nicht Gegenstand einer Enzyklopädie, siehe auch WP:WWNI. Ausserdem ist der Text ohne jede nachprüfbaren Quellen verfasst. Gemeint sind nachprüfbare Quellen wie Bücher oder ggf. Websites, nicht langjährige Tätigkeit, diese ist sicher hilfreich aber keine Quelle. Gruss - Andreas König 14:39, 3. Apr. 2011 (CEST)Beantworten

Es tut sehr leid, aber in Büchern findet sich nichts aussagekräftiges zum Thema - einiges weniges allerdings bei Cennino Cennini; und. was soll das eigentlich, nur DAS zu glauben, was es gedruckt gibt?? (nicht signierter Beitrag von 62.47.141.8 (Diskussion) 17:51, 9. Jan. 2012 (CET)) Beantworten

Übertrag aus der Kurier-Disk.

[Quelltext bearbeiten]

Es ist erschreckend, wie wenig objektiv WP streckenweise ist. Die Stimme aus dem Off (meine wirklich "bessere Hälfte") verleiert bei dem Namen WP schon die Augen und stöhnt nur: "Eitempera!!!" Wir hatten hier im Kurier vor ein, zwei Jahren schon mal dieses Beispiel: man vergleiche nur das Lemma, die Diskussion:Eitempera und diese Löschaktion von über 80% des Lemma-Textes und nachfolgender EW. Passiert ist seither trotzdem nix. Die Stimme aus dem Off könnte es als Ikonenmalerin fachlich richten -nur die zeigt mir bei dem Sauhaufen hier nur einen Vogel - alle sachlich und fachlich richtigen und wichtigen Inhalte wie Hinweise werden hier nur gelöscht oder permanent ignoriert (und wer hat schon Lust, sich mit der Sekte der Besserwisser hier herumzuprügeln - sprich zu editwören - vgl. Disk. zum letzten BSV DF). Der Grund ist durchsichtig: laut WP ist Eitempera "ein leuchtstarkes und farbintensives Malmittel" - ganz im Sinne der Künstler-Bescheißer-Mafia mit Leinöl und Dammar. Nur ist diese Technik! schon jahrtausende älter als diese moderne Hobbyisten-Verarsche. Also mit so einer WP schreckt ihr die Leute vom Fach nur ab. --Benutzer:Methodios 08:30, 15. Sep. 2018 (CEST)

Die Quelle steht in der Zusammenfassungszeile: Marion Elias, "Niemandsland", VDG Weimar 2005, sowie aktuelle Skripten derselben Verfasserin, Universität für angewandte Kunst Wien, gleich dreimal: 1 und 2 und 3. Und wurde dreimal von Benutzer:Funkruf revertiert. An anderen Lemmata hat sich die IP nicht beteiligt - weder vorher, und erst recht nicht nachher (wen wunderts bei so dicken Eiern hier - mich nicht). --Benutzer:Methodios 23:00, 17. Sep. 2018 (CEST)

--Methodios (Diskussion) 08:05, 9. Okt. 2018 (CEST)Beantworten

Hm. Richtigstellen, ordentlich bequellen und sofort sperren. So ein Schwachsinn - Eier trennen, Pinsel rein ins Dotter und los. Hat im LK bestens funktioniert, lt. Erinnerung inkl. hist. Abriss, aber hier muss nu mal 'ne Quelle her. Das die angegebenen etwas merkwürdig sind, ist schade, nur kann eine Lehrerin wohl kaum dafür herhalten. Zu schade, das der Kollege von oben das Ganze nicht als Traktat veröffentlicht - das wäre 'ne prima ausschlachtbare Quelle. Vllt. schaut er ja nochmal rein & fasst sich ein Herz ... --G-41614 (Diskussion) 19:12, 8. Mai 2019 (CEST)Beantworten