Diskussion:Engelbert Milde

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von GiftBot in Abschnitt Defekte Weblinks
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Engelbert Milde, Chansonnier[Quelltext bearbeiten]

Zunächst Danke für diesen schönen Artikel! Damit dieser schlesische Künstler nicht ganz in Vergessenheit gerät. Gestatten Sie mir dazu noch einige Ergänzungen ?

1. Am 1.Juli 1944 konnte Milde sein 40jähriges Bühnen-Jubiläum feiern. Kurz danach zog er sich vom 'Brettl' zurück.

2. Milde ist am 21.Mai 1951 in Berlin gestorben[1].

Ein paar Gedanken zum Künstler:

Milde war als Chansonnier[2] und Vortragskünstler an den besseren Kleinkunstbühnen seiner Zeit engagiert. Vorzugsweise trat er in Weinkabaretts und in Restaurants und Hotels mit kleiner Bühne auf[3]. In Dresden am Weißen Hirsch war er selber ab 1914 Direktor von "Mildes Künstlerspielen", die noch auf der Polyphon-Platte von 1920 genannt werden. Leider keine Aufnahmen belegen seine Leiterschaft bei den 'Kurhaus-Künstlerspielen' im niederschlesischen Badeort Kudowa im Glatzer Bergland[4].

Mildes Repertoire war dem Generalthema des heiteren Lebensgenusses gewidmet und umfaßte Werke der namhaftesten Autoren im Reiche der Kleinkunst : Rudolf Nelson, Hugo Hirsch, Friedrich Hollaender, Ralph Erwin. Daneben Fred Raymond, Theo A. Körner, Hans May und Siegwart Ehrlich. Auch Operettenkomponisten wie Robert Stolz, Walter Kollo und Walter Bromme fehlen nicht. Eine besondere Verbindung scheint zu dem rheinischen Komponisten Emil Palm bestanden zu haben.

Milde verfaßte auch eigene Chansons[5] und schrieb deutsche Texte zu ausländischen Liedkompositionen[6].

Bei seinen auf Platte überlieferten Nummern schälen sich zwei Typen heraus, die auch einen Einblick in die damalige Vortragsituation und -praxis geben können: einmal das eigenständige Chanson, meist nur zu Klavierbegleitung, wie es in gepflegter Umgebung, z.B. in Bars mit Bühnenbetrieb, intimen Weindielen usw., zu Hause war,

und zum anderen der Refraingesang zusammen mit einem Tanzorchester, der, vortragsmäßig durch etwas Schauspielerei ‘aufgepept’, sich von dem der üblichen Refrainsänger unterschied.

Bei ersterem Typus trat Milde ja auch als Autor hervor, vgl. “Ich brauch Zigaretten”, das von der Überlieferung her gesehen wohl sein erfolgreichstes Chanson war; es ist auf mehr als einem halben Duzend Marken aufgenommen und auf den Markt gebracht worden. Ein schönes Beispiel dafür, was er aus einem Tagesschlager machen konnte, ist “Hallo Margot” (Untertitel: “Du lieber Herrgott ... ”), das er durch seinen lebendigen Vortrag szenisch ausbaut und dadurch witzig und amüsant macht. Man vergleiche seinen Vortrag mit den üblichen “Tanzorchester mit Refraingesang”-Aufnahmen[7] dieses Titels. Die Attitüde des Lebemanns [8] spitzt überall hervor.

Referenzen:

  1. vgl. Berthold Leimbach Tondokumente der Kleinkunst und ihrer Interpreten 1898-1945, Göttingen 1991 im Slebstverlag, unpaginiert, und Artikel bei Freies Radio Kassel[1] : "Engelbert Milde, der sich kurz nach seinem 40jährigen Bühnenjubiläum 1944 vom Brettl zurückzog, starb 1951 im Alter von 66 Jahren in Berlin."
  2. als “Chansonnier” bezeichnet wird er auf S. 29 im Homocord Sammelkatalog September 1928 - Januar 1929.
  3. so Leimbach a.a.O.
  4. vgl. grafschaft-glatz[2]
  5. vgl. “Man kann beim Bier, mein Schatz”, “Ich brauch Zigaretten, ich brauch rotes Licht”, “Wenn wir geh'n, dann geh'n wir alle”, “Die allerschönste Jahreszeit ist doch der Alkohol”, welche, von ihm selbst vorgetragen, auch auf Schallplatten erschienen sind.
  6. z.B. zu dem bekannten Chanson "Cecilia" von Dave Dreyer; den englischen Originaltext von Herman Ruby, den der Flüstersänger Jack Smith[3] populär machte, bietet[4]
  7. vgl. Einspielungen mit Paul Godwins Jazz-Symphonikern [5] (anon. Sänger: Heinz Wernike, auf Grammophon 22 033), mit dem Saxophon-Orchester »Dobbri« (Otto Dobrindt) auf Beka B.6698-I[6] oder, auch auf Tri-Ergon, T.E.5502 (mx. 02350) mit dem Tenor Max Kuttner und der Kapelle von Géza Komor.
  8. vgl. Frank Becker[7] : “Und schon 1922 bekannte Engelbert Milde frivol "Ich brauch Zigaretten, ich brauch rotes Licht" - doch der Bursche war nicht bescheiden, denn er zählt auch noch Kaminfeuer, Parfum, diskrete Musik, Sekt (stets auf Eis gut drapiert) und ein raffiniertes Frauchen auf. So läßt sich’s leben”.

87.151.255.182 12:53, 6. Aug. 2013 (CEST)Beantworten

Defekte Weblinks[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 19:28, 10. Feb. 2016 (CET)Beantworten