Diskussion:Finsterbach (Rednitz)

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Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von Silvicola in Abschnitt Geschichte und Namensetymologie
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Geschichte und Namensetymologie[Quelltext bearbeiten]

@LexICon:

Betrifft: Abschnitt zur Geschichte, insbesondere durch diese Bearbeitung Eingebrachtes.

  • „Er entsprang damals knapp 500 Meter südöstlich des über dem Pyrbaumer Dorf Pruppach gelegenen Burgstalls Pruppach auf einer Höhe von 419 m ü. NN im Forst Harrhofschlag und hat dort ein noch deutlich erkennbares, nordöstlich orientiertes Tal tief eingekerbt. Der längere östliche Quellast ist erst zwischen 1808 und 1817 durch die Trockenlegung und Kanalisierung von Waldsümpfen sowie einige industriezeitliche Rodungen entstanden. Er war dort ursprünglich nicht ganzjährig wasserführend. Im Bayerischen Urkataster von 1808 ist er nicht als Gewässer erfasst.“ ― Das Höhenlinienbild auf der Karte lässt eine starke Taleintiefung von Osten her bis zur Münchsmühle erkennen, wo die beiden Quellarme zusammentreffen. So schon in der beim Bayernatlas einschaltbaren historischen Karte zu erkennen, sogar mit Talauenteichen, anders als der Pruppacher Ast, der dort ganz fehlt. Es erscheint mir wenig glaubhaft, dass diese starke Talung erst im letzten Jahrtausend entstanden sein sollte. Hat denn andererseits der südwestliche Quellarm aus dem Harrhofschlag beständige Wasserführung? Es kann nämlich bei der Urkarte auch der häufige Fall vorliegen, dass man willkürlich nur einen der Oberlaufäste eingezeichnet hat. Die Präferenz hierbei folgt dann oft nichthydrologischen Kriterien. Dass der östliche Obertalast früher nur ein Trockental gewesen wäre, erschiene bei einer Lage im nahen Jurakarst plausibel, doch der gesamte Finsterbach fließt im Keuper. Inwiefern kann ein Wasserlauf (auch) durch Rodungen entstehen? Die gewöhnliche Lage ist eher so, dass die Wasserläufe im Wald beständiger sind als in der Flur, aber umgekehrt dazu seltener in Karten eingetragen sind als Flurbäche, vermutlich weil sie weniger auffallen und weniger leicht zu erfassen ist. Es gibt verräterisch viele Bäche, die Karten zufolge nach einem deutlichen Tal zuvor just angeblich exakt an der Flurgrenze einsetzen …
  • „früher der Name Bruckbach und […] Brukkebach verwendet. Dies erklärt auch die beiden gleichlautenden Ortsnamen“ ― Wenn die beiden Ortsnamen Pruppach gleichermaßen eine Abwandlung/Verballhornung/Variante des Namens Bruckbach/Brukkebach sein sollten, dann sollte man das deutlicher sagen. Interessant wäre auch zu erfahren, wie es von Bruckbach zur Namensform Pruppach kommt. Fällt im Dialekt an manchen Positionen /k/ aus?
  • Vielleicht stammt der neuere Name Finsterbach zunächst nur am Mittellauf vom Namen der Rother Finstermühle? Wenn man einen Nachweis dafür fände …
  • Dem Abschnitt zur Geschichte täten differenzierte Einzelbelege gut.

--Silvicola Disk 07:13, 7. Dez. 2018 (CET)Beantworten


Hallo @Silvicola:, das Kerbtal zwischen der Münchsmühle und dem Eulenberg gab es es früher freilich auch schon, nur war es offensichtlich dort nicht immer ständig wasserführend. Erst an der Münchsmühle, also nach dem Zusammenfluss mit dem Quellast vom Harrhofschlag und einem dritten Zulauf von Neuhof her war der Finsterbach wohl beständig genug um eine Mühle anzutreiben. Auf der alten Karte [1] sieht man unschwer, welch hoher geländebaulicher Aufwand damals dort betrieben wurde, um den Fließverlauf zu regulieren. Das Tal war ersichtlich mit gleich fünf Dämmen abgestuft um den unbeständigen Bachlauf, der nur als dünne gestrichelte Linie erscheint, mit den drei großen Weihern zu stabilisieren. Durch die Abholzungen für die dort exzessiv betriebene Köhlerei sind die ursprünglichen Eichen-/ Buchenmischwälder mit sumpfigen Niederungen und hohem Wasserspeichervermögen über die Jahrhunderte verschwunden, Niederschläge flossen schneller und ungleichmäßiger ab, der Humus wurde weggespült. Nach Erosionshorizonten, die mancherorts schon zu einer drohenden Versteppung führten (Dürrenhembach) wurde auf den verbliebenen sandigen Böden mit Nadelgehölzen wiederaufgeforstet. Teils entstanden gänzlich neue Bachläufe, andere hingegen versiegten, oder führten nur noch temporär Wasser. Der Oberlauf des Finsterbaches hingegen wurde wohl neuzeitlich (wieder?) beständiger.

Der Name Pruppach war über die Zeit öfters im Wandel; es verläuft dort nicht nur die Europäische Hauptwasserscheide Donau/Rhein sondern auch die Sprachgrenze vom Oberpfälzer- zum Fränkischen Dialekt, der ja bekanntlich das k meist als g spricht, haha. :-) Es tauchen für Pruppach sowohl die Bezeichnungen Bruckbach/Brukkebach als auch Prugebach auf. steht hier: [2] Gruß, --LexICon (Diskussion) 22:23, 7. Dez. 2018 (CET)Beantworten

Hohes Wasserspeichervermögen, schön und gut, aber auf lange Sicht gilt doch immer die Kontinuitätsgleichung: Was reingeht, muss auch wieder raus. Und da gibt es nur drei Möglichkeiten, Abfluss, Versickerung oder Verdunstung, wobei Versickerung im mergelreichen Keuper wohl eine nur minime Rolle spielen kann und in unseren Breiten außer im Hochsommer der Abfluss klar gegenüber der Verdunstung dominiert. In der Tat stellt man fest, dass Wälder gegenüber offener Flur die Verdunstung reduzieren und dass der Ablauf im Wald gegenüber der Flur verstetigt ist. Was ich eher verstehen könnte, ist dass durch die angelegten Seen mit ihren großen offenen Wasserflächen die Verdunstung soweit erhöht wurde, dass am Ende so einer Weiherkette zuzeiten kaum mehr etwas ablief. Den Effekt sieht man oft bei frisch angelegten Fischweihern, die von nur kleinen Gewässern gespeist werden.
Bei den Mühlen gab es im Prinzip zwei Betriebstechniken. Entweder man hatte ein kräftiges Fließgewässer, dann leitete man davon einen Kanal ab und nutzte dessen Wasser. Oder der Zufluss war dünn oder allzu unregelmäßig, dann sammelte man (wie in den Schwellweihern für die Trift) in Mühlweihern Wasser an, um dann periodisch durch dessen Ablass für einen den Betrieb erlaubenden Durchfluss zu sorgen. Auf der historischen Karte sieht man unmittelbar vor der Mühle zwei große, in der Form heute nicht mehr bestehende Weiher, mindestens der untere war wohl ein Mühlweiher. (Die zuführenden Kanäle sind leider in den alten Karten oft nicht eingetragen.) Wenn der Hauptzufluss an der Mühle aus dem Harrhofschlag gekommen wäre und dieser der beständigere war, dann hätte man diesen Weiher gar nicht gebraucht. Könnte natürlich sein, dass man die Weiher nur zur Fischzucht angelegt hat, mit einer „Verrinnsalung“ des unteren östlichen Asts, s. o.
Die Waldflächenmarkierung in den beiden Teileinzugsgebieten ist zwar auf der alten Karte verschieden und im südwestlichen erscheint der Wald dichter, während man im östlichen meinen könnte, es seien nur Einzelbaumgruppen stehen geblieben; das scheint aber eher an einer Blattgrenze zu liegen, die sie ersichtlich trennt (anderer Graveur, anderer Stil).
Schreib doch die „Pruppacher Wortgeschichte“ in den Artikel! Weiß man eigentlich, nach welcher Brücke nun wiederum der Bruckbach benannt wurde? War etwa die NM6 schön früher eine wichtige Straße mit früher Bachbrücke?
--Silvicola Disk 04:30, 8. Dez. 2018 (CET)Beantworten