Diskussion:Gaskammerbrief/Archiv/1

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Atomiccocktail in Abschnitt Eichmann und der Gaskammerbrief
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Formale Korrekturen - Einzelnachweise: "ebd."

Bitte alle auflösen; siehe dazu Wikipedia:Einzelnachweise. --Asthma 21:35, 23. Sep. 2008 (CEST)

Vielen Dank für die Information. Die Einzelnachweise sind nunmehr der üblichen Verwendung in der Wikipedia angepasst.--T.M.L.-KuTV 22:30, 23. Sep. 2008 (CEST)

Alfred, Ernst, Ehrhard oder Erhard Wetzel?

Die Schreibweise Ehrhard Wetzel ist verbreitet, z.B. in Klee, Personenlexikon (ISBN 3-596-16048-0) Gruß --Hozro 21:09, 23. Sep. 2008 (CEST)

Danke zunächst für den Hinweis, dass es diese Schreibweise gibt. Die Verwirrung wird komplett, wenn noch folgendes Zitat für das Gaskammerbrief-Datum „25. Oktober 1941“ hinzugenommen wird: „SS-Oberführer Viktor Brack, Oberdienstleiter in der Kanzlei des Führers, entwickelt ein Giftgasprogramm, das zur Lösung der „Judenfrage“ angewendet werden soll. Bracks Vorstellungen werden von Alfred Wetzel [eigene Hervorhebung, T.M.L.-KuTV] vom Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete und von dem SS-Offizier Adolf Eichmann unterstützt“. (Quelle: Die Holocaust Chronik, Sonderausgabe für Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co, München 2002, S. 275 f.) Der hier angegebene Vorname Alfred kann nicht zuletzt aufgrund der fehlenden Quellenangabe sicher als falsch gelten. Vielleicht hat speziell in diesem Buch der Autor aus Alfred Rosenberg und Erhard Wetzel aufgrund von notwendigen Textkürzungen versehentlich einen neuen Namen kreiert. Die von dir zitierte Schreibweise Ehrhard Wetzel ist mir, obwohl ich schon häufig in den Quellen auf diese Person gestoßen bin, bislang nicht begegnet. Als üblich sehe ich - insbesondere im Hinblick auf das Studium der originalen Quellen - die Schreibweise Erhard an. Ich habe mich mehrere Jahre mit der Themenkomplex um den NS-Ideologen Alfred Rosenberg beschäftigt - und dabei auch Briefe von Wetzel z.B. aus dem Bundesarchiv angefordert. Zudem ist anzunehmen, dass sich der im Artikel angegebene Spiegel-Journalist, der sich 1961 speziell mit Thematik des Namens von Wetzel auseinandergesetzt hat, ganz besonders auf die richtige Schreibweise des Vornamens geachtet hat. Zusammengenommen kann es als ebenso sicher gelten, dass der Vorname des Mannes ohne h an der von dir angegebenen Stelle geschrieben wird. Und selbst wenn es sich bei dem angegebenen Vornamen „Ehrhard“ um eine ebenso häufig falsch verbreitete Schreibweise wie bei dem noch viel häufiger falsch verwendeten Vornamen „Ernst“ handelt, so rechtfertigt es meiner Meinung nicht, in einer Enzyklopädie wissentlich die falsche Schreibweise fortzusetzen. Wikipedia hat ja den Vorteil des redirect . Ich schlage vor - trotz deiner mir als seriös erscheinenden Quelle – einen solchen redirect für die Schreibweisen „Ehrhard Wetzel“ sowie „Alfred Wetzel“ zu setzen, den richtigen Namen im Artikel zu belassen und einen Hinweis einzubauen, dass außer der korrekten Schreibweise Erhard auch die falsche Schreibweise Ehrhard sowie der falsche Name Alfred in der Literatur verwendet worden ist. (Für die Schreibweise Alfred reicht meiner Meinung nach vorerst ein kleiner Hinweis in den Fußnoten aus, da mir diese Schreibweise bislang nur von der oben angegebenen Quelle bekannt ist.) Wenn es diesbezüglich keinen Einwand gibt, dann werde ich diesen Vorschlag in drei Tagen umsetzen. Interessant wäre zudem einmal danach zu forschen, wo die falsche Schreibweise „Ehrhard“ ihren Ursprung hat. Kennst du noch weitere Quellen außer der angegebenen, in denen diese Schreibweise verwendet wird? Gruß, --T.M.L.-KuTV 00:04, 24. Sep. 2008 (CEST)
Erhard scheint tatsächlich die verbreitetere Schreibweise zu sein, wußte ich bislang nicht. Zur Schreibweise "Erhard" gäbe auch eine (zeitlich in den Lebenslauf passende) Dissertation (Der Ausschluß von Vereinsmitgliedern, insbes. die Frage seiner gerichtl. Nachprüfung, in Lit. u. Rechtsprechung. Göttingen 1928). Gegen einen Redirekt spricht nichts.
Andere Sache: War Wetzel Teilnehmer der Wannseekonferenz (zumindest hier finde ich ihn nicht oder beider Folgekonferenzen (so die Darstellung bei Klee)? Gruß Hozro 10:39, 24. Sep. 2008 (CEST)

Erhard Wetzel – Teilnehmer an der Wannseekonferenz?

[An diesem Punkt der Diskussion zwischen Hozro und T.M.L.-KuTV hat sich der Schwerpunkt von der Frage nach dem korrekten Vornamen von Wetzel zu der Frage verlagert, ob Wetzel tatsächlich an der Wannseekonferenz teilgenommen hat. Zur besseren Übersicht wurde eine neue Überschrift eingefügt.]

Belegt habe ich Wetzels Teilnahme an der Wannseekonferenz mit zwei Quellenangaben. Eine davon, die zu meinem Präsensbestand gehört, habe ich soeben geprüft: Joe J. Heydecker/Johannes Leeb, Der Nürnberger Prozess, Köln 2003, S. 401. Aus dieser Quelle geht nicht hervor, dass Wetzel Teilnehmer an der Wannseekonferenz war. Die andere Quelle, Kurt Pätzold / Manfred Weißbecker (Hrsg.), Stufen zum Galgen. Lebenswege vor den Nürnberger Urteilen, Leipzig 1999, S. 40 ff., werde ich in den nächsten 2-3 Tagen prüfen. Es ist tatsächlich nicht auszuschließen, dass mir hier ein Fehler unterlaufen sein könnte. Was allerdings dagegen spricht: Die Belege zu den historischen Entwicklungen um Alfred Rosenberg in den Jahren 1941 und 1942 habe ich jeweils genau auf den Tag datiert. Möglich ist auch, dass Pätzold und Weißbecker auf der Grundlage ihres Wissens um die Nachfolgekonferenzen eine falsche Zuordnung getroffen haben oder sich missverständlich ausgedrückt haben. Ich werde, wie gesagt, jedenfalls diese Quelle nochmals in den nächsten Tagen prüfen – auch, auf welche Quelle(n) sich die beiden Autoren gestützt haben. Die Teilnahme von Erhard Wetzel an den Nachfolgekonferenzen kann hingegen belegt werden. Die erste Nachfolgekonferenz überhaupt fand am 29. Januar 1942 in den Räumen des RMfdbO auf der Berliner Rauchstraße 17/18 statt. (vgl. Robert M. W. Kempner, Eichmann und Komplizen, Zürich 1961, S. 165 sowie H.D Heilmann, Aus dem Kriegstagebuch des Diplomaten Otto Bräutigam, in: Götz Aly u.a. (Hrsg.): Biedermann und Schreibtischtäter. Materialien zur deutschen Täter-Biographie, Institut für Sozialforschung in Hamburg: Beiträge zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik 4, Berlin 1987, S. 180 f.) An dieser Konferenz nahmen nachgeordnete Vertreter verschiedenster Ministerien, der Parteikanzlei sowie des Oberkommandos der Wehrmacht teil. (Dieses Treffen fehlt übrigens derzeit noch in dem Abschnitt Folgekonferenzen des Wikipedia-Artikels über die Wannseekonferenz. Ich werde die Information ebenfalls in den nächsten Tagen nachtragen.) Bis dahin bitte ich noch um etwas Geduld – vor allem was die Information über die Teilnahme von Erhard Wetzel an der Wannseekonferenz angeht. Gruß, --T.M.L.-KuTV 18:26, 24. Sep. 2008 (CEST)

Mehr oder weniger zufällig habe ich gerade einen ersten Beleg gefunden. In dem bereits zitierten Buch von Heilmann gibt es eine Fußnote mit geografischen Daten von Georg Leibbrandt. Darin heißt es: „1937 Hauptstellenleiter der Hauptstelle E (Naher Osten) des Amtes für Länderreferate im APA-NSDAP, 1941-1943 Leiter (Ministerialdirektor) der Hauptabteilung I (Politik) des RMfdbO, in dieser Funktion Teilnahme an der Wannsee-Konferenz (zusammen mit Dr. Erhard Wetzel, Hauptgruppenleiter für Siedlungsfragen im RMfdbO und Judenreferent unter Otto Bräutigam) sowie an den Nachfolgekonferenzen zur »Endlösung« unter Leitung Adolf Eichmanns.“ (H.D Heilmann, Aus dem Kriegstagebuch des Diplomaten Otto Bräutigam, a.a.O., S. 175 f.) Das ist zwar ein erster Hinweis, doch leider fehlt hier die Quellenangabe. Auffällig ist bei dieser Textpassage zudem, dass Alfred Meyer als Teilnehmer der Konferenz nicht erwähnt wurde. Möglicherweise liegt hier eine Verwechslung vor. Ich werde mir, wie gesagt, zur besseren Absicherung nochmals das Buch von Pätzold / Weißbecker besorgen. Gruß, --T.M.L.-KuTV 00:59, 25. Sep. 2008 (CEST)
Die Teilnahme von Erhard Wetzel an der Wannseekonferenz lässt sich bislang nicht belegen. Die oben angegebene Fußnote, in der die Teilnahme behauptet wird, halte ich nicht für einen hinreichenden Beleg, da die Quellenangabe fehlt und zudem der Name von Alfred Meyer nicht erwähnt wurde. Ich werde deshalb den Artikel an dieser Stelle heute noch einmal überarbeiten - und dabei erwähnen, dass Wetzel an der Folgekonferenz teilgenommen hat. Danke, dass du an dieser Stelle noch einmal nachgehakt hast, Hozro! Deine Nachfrage war sehr hilfreich, um die Qualität des Artikels von Beginn an zu wahren. Gruß aus Düsseldorf, --T.M.L.-KuTV 13:59, 25. Sep. 2008 (CEST)
Wetzel wird im Namensregister von * Haus der Wannsee-Konferenz (Hrsg.): Die Wannseekonferenz... Berlin 2006, ISBN 3-9808517-4-5 nicht genannt. Ich würde also seine Teilnahme an der ersten Konferenz ausschließen. --Holgerjan 21:58, 25. Sep. 2008 (CEST)
Die Angabe, dass Wetzel an der Wannseekonferenz teilgenommen habe, ist von mir bereits gestern entfernt worden. Danke für dein Interesse und Deine Bemühungen, Holgerjan.Gruß, --T.M.L.-KuTV 22:00, 26. Sep. 2008 (CEST)

Interpretation

Das zitierte Schreiben vom 25. Oktober 1941 wird ebenfalls zitiert bei * Peter Longerich: Politik der Vernichtung. München 1998, ISBN 3-492-03755-0, S. 443
Longerich schließt direkt daran folgenden Satz an (ebenfalls S. 443): "Tatsächlich sollten jedoch in Riga keine Gaskammern (hier als 'Unterkünfte' bezeichnet) installiert werden, sondern, wie bereits erwähnt, Gaswagen zum Einsatz kommen."
Ich selbst hatte das harmlose Wort "Unterkünfte" zunächst überlesen und nicht realisiert, dass es sich dabei um Gaskammern handelt.
Ich schlage vor, diesen Hinweis von Longerich in den folgenden Abschnitt einzuarbeiten.
--Holgerjan 22:27, 25. Sep. 2008 (CEST)

Puh, jetzt habe ich mich ein paar Stunden um eine Verbesserung des Artikels über Gerhard von Mende bemüht, viel recherchiert, gelesen, formuliert, so dass die Änderungen noch heute Abend abgespeichert werden konnten. Sorry, aber ich kann dir hier im Augenblick nicht folgen. Was meinst du genau? --T.M.L.-KuTV 22:03, 26. Sep. 2008 (CEST)

Ich präzisiere meinen Hinweis nun unten im besonderen Abschnitt "Textvorschlag". -Holgerjan 15:16, 27. Sep. 2008 (CEST)

Hilberg

Als Literaturhinweis würde ich besser (gemäß Wikipedia:Literatur) die leichter erreichbare und nach 1982 noch ergänzte Fischer-TB-Ausgabe anführen:

  • Raul Hilberg: Die Vernichtung der europäischen Juden. Frankfurt/M 1990, ISBN 3-596-10612-5, Bd. 2 (Kapitel IX. Die Vernichtungszentren)

--Holgerjan 22:54, 25. Sep. 2008 (CEST)

Das ist eine gute Idee. Willst du diese Arbeit übernehmen? --T.M.L.-KuTV 22:06, 26. Sep. 2008 (CEST)
done -Holgerjan 15:23, 27. Sep. 2008 (CEST)

Textvorschlag

Der Brief wurde geschrieben, nachdem bereits das Sonderkommando Lange bis zum Sommer 1941 Anstaltspatienten im Reichsgau Wartheland mit Hilfe von Gaswagen ermordet hatte und bevor diese Gaswagen im Dezember 1941 in Chelmno eingesetzt wurden. (Vgl. Peter Longerich: Der ungeschriebene Befehl. Hitler und der Weg zur »Endlösung«. München 2001, S. 76, ISBN 3-492-04295-3.) Der Vorschlag Wetzels, anstelle von Gaswagen nunmehr massiv erbaute Gaskammern (im Schreiben als ‚Unterkünfte’ bezeichnet) zu installieren (so bei Peter Longerich: Politik der Vernichtung. München 1998, ISBN 3-492-03755-0, S. 443), wurde jedoch nicht in Riga, sondern in den Vernichtungslagern der Aktion Reinhardt umgesetzt. Im „Gaskammerbrief“ wird ein Mitwirken der T4-Mitarbeiter bei der Judenvernichtung angeboten, das kurz darauf in den Lagern Belzec, Sobibor und Treblinka verwirklicht wurde. Tatsächlich sind insgesamt 92 „bewährte Euthanasie Helfer“ der Aktion T4 bei den Vernichtungslagern nachzuweisen, und bei den „Probevergasungen“ wurde ein von „T4“ abgestellter Chemiker eingesetzt. (Ernst Klee: Von der ‚T4’ zur Judenvernichtung. In:. Götz Aly (Hrsg.): Aktion T4 1939-1945. Die »Euthanasie«-Zentrale in der Tiergartenstraße 4, Berlin 1989, ISBN 3-926175-66-4, S. 147/148)

Begründung

Im Gaskammerbrief wird die Mitwirkung bei „der Herstellung der erforderlichen Unterkünfte sowie der Vergasungsapparate“ angeboten. Konkret also: 1) Gaskammerbau und 2) Vergasungseinrichtung. Angeblicher Euthanasiestopp und Massenvergasung im Osten gehen zeitlich zusammen; das Personal taucht in den Vernichtungslagern auf und wird teils von T4 Berlin aus besoldet/geführt (siehe Klee).
Die bisherige Formulierung „Der Gaskammerbrief ist ein Beleg, dass die T4-Vergasungstechnologie in den Dienst der Judenvernichtung in den Lagern Belzec, Sobibor und Treblinka (Aktion Reinhard) gestellt wurde.[4]“ macht dies IMO nicht klar genug, zumal das Wort „Technologie“ zum Trugschluss verleitet, dort sei ebenfalls Kohlenmonoxid in Gasflaschen, nicht aber in allererster Linie Motorabgase angewendet worden. (Die angeführte Belegstelle auf Seite 201 ist nicht sachgerecht formuliert, aber es handelt sich hier um einen Datums-Liste – Der Fachaufsatz von Klee im selben Buch ist da wesentlich präziser).

Noch ein marginaler weiterer Änderungsvorschlag: Das einleitenden Zitat wird durch den Einschub (Und Weltzel fährt fort:) unnötig zerrissen, tatsächlich geht es im direkten Anschluss weiter. Dies mag "lesefreundlicher" sein, lässt aber den Leser auf eine (nicht vorhandene) Auslassung schließen, irritiert daher - das zweite ref auf dieselbe Seite ist dann auch unnötig / dafür könnte man ggf. als weitere Fundstelle zusätzlich referenzieren auf: Peter Longerich: Politik der Vernichtung. München 1998, ISBN 3-492-03755-0, S. 443 --Holgerjan 15:51, 27. Sep. 2008 (CEST)

Deinen Textvorschlag finde ich sehr gut. Ich würde ihn genau so übernehmen! Deinen Einwand mit Blick auf den Leser, dass er bei dem Zitat auf eine nicht vorhandene Auslassung schließen könnte, ist plausibel. Außerdem hast du den Grund für meine Aufsplittung des Zitats richtig eingeschätzt. Da ich nicht nur wissenschaftlich, sondern auch journalistisch arbeite, habe ich bei diesem Bruch vor allem daran gedacht, den Leser "bei Stange" zu halten. Ein zu langes Zitat lädt nicht gerade zum Lesen eines enzyklopädischen Artikels ein, wenn es ohne Unterbrechungen erstmals ins Blickfeld gerät. Was hältst du von den Vorschlag, wenn wir anstatt "Und Wetzel fährt fort" schlicht die Formulierung "Und Wetzel fährt an dieser Stelle fort" verwenden? Dann hätten wir sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Und ungeachtet dessen halte ich es ohnehin für gut, das Zitat doppelt zu belegen. Das Buch von Longerich würde auch ich als weitere Quelle anführen. Gruß, --T.M.L.-KuTV 18:06, 27. Sep. 2008 (CEST)
Deinen Vorschlag der präziseren Angaben habe ich umgesetzt und den von dir formulierten Abschnitt in den Artikel integriert. Gruß, --T.M.L.-KuTV 01:30, 28. Sep. 2008 (CEST)

Schwerwiegender Irrtum

[Bitte beachten: In einem Buch von Szeslaw Madajczyk gibt es eine Verwechslung der Personen Adolf Hitler und Erhard Wetzel bezüglich eines angegebenen Zitats. In der folgenden Diskussion wird der Fehler, der den Autoren unterlaufen ist, erörtert.]

Das kam wir unwahrscheinlich vor: Hitler, der sich stets bedeckt hielt, eher aus dem Hintergrund lenkte und zum Holocaust schriftliche Anweisungen vermied, soll sich so geäußert haben?

  • In einem Schreiben von Adolf Hitler vom 25. Oktober 1941 an Hinrich Lohse heißt es: „Nach Sachlage bestehen keine Bedenken, wenn [auch] diejenigen Juden [aus dem Reich], die nicht arbeitsfähig sind, [mit] Brackschen Hilfsmitteln beseitigt werden.“ [19] Hitler hatte offenbar Gefallen an den im Gaskammerbrief postulierten Vorschlag von Erhard Wetzel gefunden. Sein Brief an Hinrich Lohse ist auf denselben Tag datiert wie der Gaskammerbrief selbst.

Ich habe die angegebene Belegstelle überpüft: Dort [1] Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 6 (1958) Heft 3, S. 305 Anmerkung 21 heißt es:

  • „Nach Sachlage“, schrieb Wetzel am 25 Oktober 1941 an den Reichskommissar für das Ostland, “bestehen keine Bedenken [etc.]“

Ich bitte dringend, die von mir oben zitierten Sätze sofort zu streichen.
Da mein Computer zur Zeit leider „spinnt,“ kann ich selbst kein Änderung vornehmen. MfG -Holgerjan 19:41, 27. Sep. 2008 (CEST)

Das Buch des Herausgebers Szeslaw Madajczyk halte ich bislang für sehr vertrauenswürdig, was die dort wiedergegebenen Dokumente angeht. Aber hier hast du völlig Recht (auch wenn ich den Link von dir nicht öffnen kann): Mir ist bislang gar nicht aufgefallen, dass dieser Satz vom Wortlaut her völlig identisch mit der Formulierung von Wetzel ist. Das war wirklich gute Arbeit, die du da geleistet hast, und ich werde die Textpasssage sofort löschen. Vielen Dank, --T.M.L.-KuTV 20:11, 27. Sep. 2008 (CEST)
Ich hab das mal rausgenommen und hoffe, das passt so zunächst. Gruß Hozro 20:14, 27. Sep. 2008 (CEST)
Ist in Ordnung, Hozro. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal anmerken, wo die Verwechslung von Wetzel und Hitler für das angegebene Zitat zu finden ist (in der Hoffnung, dass sich dieser Fehler im Artikel nicht erneut irgendwann einschleicht). Das falsche Hitler-Zitat ist dort zu finden:
Szeslaw Madajczyk (Hrsg.): Vom Generalplan Ost zum Generalsiedlungsplan, München / New Providence / London / Paris 1994, S. 60.
Ich habe die angegebene Quelle soeben nochmals überprüft, um einen Fehler von meiner Seite auszuschließen. Aber hier haben sich die Autoren des Buches vertan. Tatsächlich steht dort, dass Hitler diese Worte geschrieben habe. Gruß, --T.M.L.-KuTV 20:27, 27. Sep. 2008 (CEST)

Quelle

Es wird uns nicht erspart bleiben, dieses wichtige Schlüsseldokument näher zu beschreiben; wird es doch von Revisionisten in Zweifel gezogen. [2] Dass es sich beim Dokument um einen Entwurf (handschriftlicher Titel) handelt, muss ebenso genannt werden wie der Bezug auf ein vorangegangenes Gespräch bzw. einen Bericht (s. a. google: NO-365 + Wetzel). --Holgerjan 13:26, 28. Sep. 2008 (CEST)

Ich denke mir, dass man nach Muster von Korherr-Bericht oder Posener Reden einen Abschnitt zur Quelle, zu deren revisionistischen Auslegungen und seriösen Deutungen einfügen müsste.

Ein vollständiger Abdruck des Dokuments findet sich übrigens auch in:

  • Anatomie des SS-Staates: Gutachten des Instituts für Zeitgeschichte. dtv, München 1967, Bd. 2. S. 337

Da diese Taschenbuchausgabe überall greifbar ist, sollte sie als ref aufgenommen werden. -Holgerjan

Hallo, Holgerjan. Du sprühst ja regelrecht vor guten Ideen und nützlichen Aufmerksamkeiten. Das verschafft mir zwar mehr Arbeit, spornt mich aber auch in einem positiven Sinne an. Nun gut: Den von dir angegebenen zusätzlichen Quellenhinweis „Anatomie des SS-Staates“ habe ich in den Artikel eingefügt. Die Ergänzung des Artikels um den Abschnitt der revisionistischen Auslegung halte ich ebenso für sinnvoll! Woher hast du die Information, dass sich das im Artikel befindliche Zitat auf die handschriftliche Version bezieht? Stützt du dich hier lediglich auf die von dir angegebene Internet-Quelle? Zu dem von dir erwähnten Bezug auf ein „Schreiben vom 18. Oktober 1941“ füge ich unten einen neuen Abschnitt ein, wo ich diese Antwort fortführe. So bleibt die Diskussionsseite insgesamt übersichtlich und Interessierte, die diese Seite aufrufen, können sich schneller bezüglich ihrer eigenen Fragen orientieren. --T.M.L.-KuTV 05:34, 29. Sep. 2008 (CEST)
Um das Missverständnis aufzuklären: Im Weblink des Artikels ist eine Fotokopie gezeigt, die oben auf der Seite den handschriftlichen Vermerk "Entwurf" enthält. Das lässt Fragen zu wie: Wurde der Brief noch überarbeitet? Welche Fassung wurde - wenn überhaupt - abgeschickt? -Holgerjan 15:57, 29. Sep. 2008 (CEST)

Vgl.

Das "Vgl." für indirekte Zitate sollte entsprechend Hilfe:Einzelnachweise gestrichen werden. Direkte Zitate sind durch Anführungszeichen oder durch die Vorlage für Zitate kenntlich zu machen. Eine Kennzeichnung indirekter Zitate durch vgl. braucht es nicht. -- Reinhard Wenig 14:15, 28. Sep. 2008 (CEST)

Die Angabe "Vgl." habe ich soeben bei allen betreffenden Fußnoten herausgenommen und somit der üblichen Verwendung in der Wikipedia angepasst. Gruß, --T.M.L.-KuTV 03:56, 29. Sep. 2008 (CEST)

Bezug des Briefes auf ein Schreiben von Wetzel vom 18. Oktober 1941

Leider kenne ich bislang noch kein Schreiben von Erhard Wetzel, das auf den 18. Oktober 1941 datiert ist. Fündig bezüglich des angegebenen Tages bin ich lediglich im Hinblick auf einen Bericht von Werner Koeppen für Alfred Rosenberg geworden. Koeppen hat sich an diesem Tag im Führerhauptquartier aufgehalten. Er gab zunächst die Worte Hitlers wieder:

„Auch das übrige Europa könne sich an dieser Erschließung der russischen Weite betätigen. In die russischen Städte, auch Großstädte, soweit sie den Krieg überhaupt überdauern werden, Petersburg und Moskau sollen es auf keinen Fall, soll kein Deutscher gehen; sie sollen abseits der großen Städte weiter in ihrem Dreck vegetieren! – Der Führer kam dann wieder auf das Thema, daß „entgegen der Ansicht der Stäbe“ keinerlei Bildung und Fürsorge für die eingeborene Bevölkerung zu leisten wäre. Die Kenntnis der Verkehrsschilder genüge, der deutsche Schulmeister hätte dort gar nichts zu suchen. Unter Freiheit verständen die Ukrainer, daß sich statt zweimal im Monat nur noch einmal zu waschen brauchten, mit seiner Wurzelbürste werde sich der Deutsche dort bald unbeliebt machen. Er werde als Führer mit eiskalter Überlegung eine neue Verwaltung einrichten, was die Slawen darüber dächten, das wäre ihm vollkommen gleich. Wer heute das deutsche Brot esse, rege sich auch nicht mehr darüber auf, daß im 12. Jahrhundert die ostelbischen Kornkammern mit dem Schwert zurückgewonnen wurden. “ (Zitiert in: Martin Vogt: Herbst 1941 im „Führerhauptquartier“ . Berichte Werner Koeppens an seinen Minister Alfred Rosenberg, Koblenz 2002, S. 80.)

Und Koeppen merkt an:

„In Anbetracht der außerordentlich scharfen und bestimmten Ausführungen des Führers über deutsche Siedlung und Germanisierung der besetzten Ostgebiete erscheint eine genaue Abgrenzung und Festlegung der Kompetenzen des Reichsministers für die besetzten Ostgebiete [Alfred Rosenberg] und des Beauftragten zur Sicherung des deutschen Volkstums [Heinrich Himmler] durch den Führer und Reichsministers Dr. Lammers in kürzester Zeit unumgänglich nötig. Sonst erfolgt hier eine Unterhöhlung des Führerauftrages [über die Verwaltung der neu besetzten Ostgebiete] vom 17.7.41, die das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete zu einer Nebensächlichkeit herabsinken läßt. Seine Aufgabe bestände dann noch darin, die in Reservaten zusammengepferchten Slawen möglichst bald zum Auswandern oder zum Absterben zu bringen. [Hervorhebung von mir, T.M.L.-KuTV] Alle irgendwie positiven Aufgaben, angefangen von Straßen- und Siedlungsbau, fallen sonst dem Beauftragten für die Förderung des deutschen Volkstums zu!“ (Zitiert ebd., S. 81.)

Ich werde mir morgen ein paar Gedanken zu diesen Zitaten machen. Bis dahin - und auf weitere gute Zusammenarbeit, Holgerjan. Schönen Gruß, --T.M.L.-KuTV 06:14, 29. Sep. 2008 (CEST)

Quelle / 2

Im Nürnberger Hauptprozess fällt der Name Wetzel nur am 92. Verhandlungstag (27. März 1946 = Bd. X, S. 149) im Zusammenhang mit Ribbentropp / von Steengracht.

  • OBERST PHILLIMORE: Sehr gut. Sie werden sehen, daß es sich auf eine Konferenz mit Obersturmbannführer Eichmann bezieht, das ist der Chef der Judenabteilung der Gestapo, sowie einen Dr. Wetzel. Und er schickte Ihnen die Abschrift eines Abkommens, das in Tighina/Rumänien am 30. August 1941 getroffen wurde, mit der Bitte um Bestätigung.

Im Dokumentenkonvult 3319-PS (IMT Bd. XXXII = Dokumentenband VIII, S. 183) enthalten ist ein Schreiben von Bräutigam, der i.A. des Reichsministers für die besetzten Ostgebiete an das Auswärtige Amt mit Datum vom 11. März 1942 unter dem Betreff „Abschiebung der rumänischen Juden am Bug“ schreibt:
„Unter Bezugnahme auf die Besprechung mit Legationsrat Rademacher und Obersturmbannführer Eichmann mit meinem Sachbearbeiter Amtsgerichtsrat Dr. Wetzel übersende ich Ihnen in der Anlage Abschrift der Vereinbarung von Tighina vom 30. August 1941...“

In einer Aktennotiz eines SS-Hstuf. vom 17. Oktober 1941 heißt es zur „Evakuierung von 110.000 Juden in zwei Wälder bei Bug: „Sinn der Aktion sei die Liquidierung dieser Juden“.

Das Dokument NO-365 hat offenbar beim Nürnberger Hauptprozess nicht vorgelegen. Ich vermute, dass es in einem der Nachfolgeprozesse (gegen AA oder RSHA) vorgelegen hat. Leider sind die Prozessakten nicht so leicht einzusehen - ich recherchiere mal weiter. - Zu "Entwurf" habe ich oben etwas geschrieben - Gruß --Holgerjan 16:04, 29. Sep. 2008 (CEST)

Quelle / 3

Das Dokument NO-365 wurde im Ärzte-Prozess gegen Viktor Brack angeführt.

--Holgerjan 17:40, 29. Sep. 2008 (CEST)

Ich fasse einmal zusammen, damit klar wird, ob ich dich richtig verstanden habe:
Zunächst mein Standpunkt: Ich habe geschrieben, dass ich es für sinnvoll halte, einen Abschnitt entsprechend dem Muster der Artikel Korherr-Bericht und Posener Reden in dem Artikel über den Gaskammerbrief zu ergänzen. Aber unsere Beweggründe scheinen etwas unterschiedlich zu sein. Der Beweggrund deines Wunsches, die angegebenen Quellen zum Gaskammerbrief bis ins letzte Detail zu prüfen, scheint dein Blick auf die Geschichtsrevisionisten zu sein. Wer sich mit diesen Positionen viel und gern auseinandergesetzt hat, kann sich schon - um es milde auszudrücken - in einem existentiellen Sinne ärgern, dass es insbesondere im Hinblick auf den Holocaust Verleugnungen und Verdrängungen gibt. Aber wie ich schon in dem von dir zu Recht aktuell verschobenen Diskussionsbeitrag über die Wannseekonferenz erwähnt habe, glaube ich, dass es tatsächlich „Unbelehrbare“ gibt. Und daran lässt sich leider nichts ändern. Um es mit den ungefähren Worten von Albert Einstein auszudrücken: Er ist leichter Atome zu zertrümmern als Ideologien! Ich habe mich lange mit religiösen und politischen Ideologien beschäftigt. Mir ist in all den Biografien, die ich im Zusammenhang mit diesem Thema gelesen habe, nicht ein Ideologe untergekommen, der sein Ideologie aufgrund von besser belegten „Wahrheiten“ korrigiert hätte. Um empirische Wahrheit geht es diesen Menschen auch in der Regel nicht, sondern um politischen und / oder religiösen Glauben! Und mit einem gläubigen Menschen kann man selbst als gute Empiriker - die wir beide zweifellos sind - nicht diskutieren. Aus diesem Grund sollten beim Schreiben von Wikipedia-Artikeln, insbesondere die über den Themenbereich des Holocaust, die allgemeinen Leser ins Blickfeld genommen werden, nicht eine Randgruppe. wie die Geschichtsrevisionisten. Als Autoren bei Wikipedia sollte es uns meiner Meinung nach nicht um einen politischen Kampf, sondern um die rein wissenschaftliche Arbeit gehen. Und in dieser Hinsicht halte ich die derzeitigen Belege - zunächst - für völlig ausreichend. In Zweifel gezogen wurden die Quellen in der hiesigen Diskussion nicht. Und selbst wenn: Auch dem können und sollten wir auch nicht vorbeugen. Ich beschäftige mich derzeit noch mit anderen Themen, die vornehmlich im Zusammenhang mit dem NS-Chefideologen Alfred Rosenberg stehen. Vorerst sehe ich meine Arbeit an dem Artikel über den Gaskammerbrief als erledigt an. Wenn du möchtest, solltest du gern deinen Abschnitt zur Darstellung der revisionistischen Positionen ergänzen. Ehrlich gesagt, interessieren mich diese Positionen weniger. Nehme das aber bitte nicht persönlich. Wenn du willst, kann ich dich gerne bei deiner Arbeit unterstützen. Ich schlage vor, dass du den Abschnitt zunächst einmal einfügst. Dann können wir im Anschluss daran gerne noch einmal darüber diskutieren. Das biete ich dir im Hinblick auf meinen bereits ausdrücklich geäußerten Wunsch nach Zusammenarbeit an. Vorerst hier abschließend bleibt noch zu sagen: Ich hoffe, dass ich bezüglich des Erstartikels über den Gaskammerbrief bis jetzt eine gute Vorarbeit geleistet habe. Jetzt sind erst einmal andere Autoren dran, wenn sie wollen. Schönen Gruß, --T.M.L.-KuTV 19:48, 30. Sep. 2008 (CEST)

Mein Motiv ist zunächst mal "zweckfrei" und nicht unbedingt mit Zielrichtung auf Revisionisten eingeengt: ich bin einfach neugierig - und als Historiker gehört es zum Handwerkszeug, die näheren Umstände einer Quelle auszuloten.
Inzwischen habe ich auch bei der Literaturrecherche weitere Details gefunden: Danach hat es 1961 in Hannover ein - später eingestelltes - Ermittlungsverfahren gegen Wetzel gegeben, und bei den Vernehmungen hat W. sich zur Sache geäußert - recht interessant! (= Aufsatz von Krausnick) Auch habe ich bei Adam und Burrin völlig gegensätzliche Deutungsansätze gefunden, die die Frage aufwerfen: Hat man etwa die Aktion "T4" abgebrochen, um Tötungsspezialisten für den Judenmord frei zu bekommen?
Leider musste ich die Recherche unterbrechen und bin auch auf deine Intervention bei Wannseekonferenz noch nicht eingegangen: Ich wollte schnell noch beim Review der NS-Artikel zum Schreibwettbewerb mithelfen - und dann hat mich irgendein Server-Problem bei Wikipedia immer rausgeschmissen. Also bitte Geduld... --Holgerjan 21:33, 30. Sep. 2008 (CEST)
N. B.: Ich würde eine Textergänzung lieber erst einmal hier in der Disku vorstellen, um deine kritische Meinung zu hören. MfG dein --Holgerjan

Okay, Holgerjan, ich freue mich schon auf deinen Beitrag hier in diesem Artikel. Deine Recherchen sind wirklich gut - und den Erhalt von zusätzlichen Informationen über Wetzel halte ich angesichts der Vernachlässigung seiner biografischen Forschung dringend für notwendig. Ich sehe schon, dass irgendwann der Tag kommen wird, an dem über ihn eine eigene Biographie erstellt werden kann. Derzeit ist das gesammelte Wissen über ihn wohl noch zu gering. Und anstatt eine Kurzbeschreibung seiner Person wird dann hier in diesem Artikel wohl eine quellenkritischer Abschnitt hinzugefügt worden sein. --T.M.L.-KuTV 23:44, 30. Sep. 2008 (CEST)
Genau! Auch ich halte das - langfristig gesehen - für die angemessenste Lösung. Besten Gruß --Holgerjan 13:01, 2. Okt. 2008 (CEST)

Bitte nicht Erhard Wetzel mit dem Kinderarzt Ernst Wentzler verwechseln

Bei der Sammlung von biografischen Daten über Erhard Wetzel bitte auch dieses beachten: bei Dr. Erhard Wetzel handelt es sich nicht um den Kinderarzt Dr. Ernst Wentzler, der während der Zeit des Nationalsozialismus in Berlin-Frohnau (Enskircher Straße 13) arbeitete. Auch diese Verwechslung ist angesichts der Tatsache, dass Erhard Wetzel bislang häufig in der Literatur fälschlich mit dem Vornahmen Ernst angegeben wurde und beide Personen in der T4-Aktion verstrickt gewesen sind, durchaus möglich. Ernst Wentzler, dessen Biografie bislang ebenfalls noch in der Wikipedia fehlt, arbeitete während der NS-Zeit neben Prof. Cartel in Leipzig und Dr. Hans Heinze in Brandenburg. Ernst Wentzler war Mitglied des Reichsausschusses zur wissenschaftlichen Erfassung von erb- und anlagebedingten schweren Leiden. Dieser Reichausschuss war dem Reichsminister des Innern angegliedert und war ebenso an der T4-Aktion aktiv beteiligt. Insbesondere Kinder wurden in diesem Zusammenhang ermordet. (vgl. Götz Aly 1989, Aktion T4: S. 121, 123 ff., 134 f.) (Angemerkt werden kann am Rande auch, dass der Name Wetzel im Zusammenhang mit Reichsgesundheitsminister Leonardo Conti in der Literatur erwähnt wird. Auch das ist eine falsche Fährte. Conti führte unter dem Namen Curt Wetzel nach 1919 eine Spitzeltätigkeit in kommunistischen Verbänden durch.) Gruß, --T.M.L.-KuTV 23:44, 30. Sep. 2008 (CEST)

Auslagerung der Biografie von Erhard Wetzel aus dem Artikel Gaskammerbrief

Die Biografie von Erhard Wetzel, die Bestandteil des Artikels über den Gaskammerbrief war, hat gestern einen eigenen Artikel erhalten - und ist ferner um zahlreiche Informationen ergänzt worden. Da hier auf der Diskussionsseite auch Erhard Wetzel zum Gegenstand der Diskussionen gemacht wurde, habe ich diese Diskussion auf die Diskussionsseite des Artikels über Erhard Wetzel kopiert. Darin enthaltene Informationen sind zum Teil auch für diesen Artikel hier relevant, weshalb diese Diskussion nicht verschoben, sondern kopiert wurde. Gruß, --T.M.L.-KuTV 06:01, 9. Nov. 2008 (CET)

Kleinigkeiten

Hallo Holgerian. Wenn du dir die Veränderung in der Versionsgeschichte anschaust, sieht es auf dem ersten Blick schlimmer aus, als es wirklich ist. Es handelt sich auschließlich um formale Korrekturen, insbesondere hinsichtlich der Literaturhinweise, die noch genauer ausformuliert wurden. Folgende Vorschläge habe ich noch:

  • Im Abschnitt "Die Quelle" würde ich hinter dem ersten Abschnitt, der mit den Worten "...bezüglich Lösung der Judenfrage“ Bezug genommen" endet, nochmals einen genauen Hinweis auf die genaue Quelle angeben. Da du dich hier sicherlich auf die letzte oder vorletzte Quelle beziehst, reicht eine Formatierung im Stil name="blabla" etc. im Referenz-Tag.
  • Im zweiten Abschnitt würde ich in in dem ersten Satz "...sich auch nicht an Eichmann oder Wetzel zu erinnern" das "auch" streichen.
  • Im dritten Absatz des Abschnitts "Die Quelle" erscheint es sinnvoll, hinter dem ersten Satz, auch nochmals die genaue Quelle anzugeben; also erneut mit name="blabla" etc. Das ist sinnvoll, falls einmal Informationen dort zwischen den Sätzen nachgetragen werden sollten.

Sonst: Absolut perfekt. Der Artikel ist von der Qualität her von eine 2+ auf eine 1+ angestiegen - und sollte zumindest als "lesenswert" gekennzeichnet werden. Ich vermute, dass es eine derart kompakte Darstellung des Gaskammerbriefs bislang in der gesamten deutschen Literatur seit 1945 nicht gibt. Schönen Gruß, --T.M.L.-KuTV 15:06, 16. Nov. 2008 (CET)

Das "auch" ist nun gestrichen. Die beiden von dir vorgeschlagene zusätzlichen refs halte ich als "Überreferenzierung" für nicht nötig - und falls jemand später etwas einfügt, muss er für die Eindeutigkeit sorgen. Aber natürlich bleibt es dir unbenommen, falls du in dieser Hinsicht doch Bedenken hast...
Ich wäre übrigens nicht glücklich über eine lesenswert-Kandidatur. Ich beobachte mit Unbehagen, dass Artikel sich dabei "aufblähen" und sich nicht auf das Stichwort konzentrieren: Nicht "leserfreundlich"... --Holgerjan 12:35, 17. Nov. 2008 (CET)
Okay, Holgerian. Dann lassen wir alles, wie es jetzt ist. Vielleicht sollten wir mal bei Wikipedia vorschlagen, dass neben dem Prädikat "lesenswert" auch das qualitativ bessere Prädikat "leserfreundlich" eingeführt wird. :-) Schönen Gruß, --T.M.L.-KuTV 14:34, 17. Nov. 2008 (CET)

Eichmann und der Gaskammerbrief

Im Text steht, dass der Verteidiger Eichmanns dem Gericht vier Fassungen vorgelegt hat. Dazu eine Verständnisfrage: Wie kam er an diese Versionen? Konnte er das, weil er auf alle Materialien der Anklagebehörde zugreifen konnte und in diesen Materialien verschiedene Versionen fand? Ich will nur verstehen, warum gerade die Verteidigung Eichmanns hier so viel finden konnte. Grüße --Atomiccocktail 09:04, 2. Okt. 2011 (CEST)

Die Frage nach dem "Woher" kann ich nicht beantworten. Es sind (trotz der Totalzerstörung des Hauptsitzes) in den verbliebenen drei Nebenstellen in Berlin außergewöhnlich viele Dokumente der Vernichtung entgangen: Das Archiv der Kanzlei Rosenbergs ist nicht zerstört worden (Bestand im Bundesarchiv als Aktengruppe NS 8). --Holgerjan 19:31, 2. Okt. 2011 (CEST)
Ist Eichmanns Verteidigung durch deutsche Archive gekrochen um Entlastungsmaterial zu finden? Oder haben die sich das ganze von der Anklage ermittelte Material angesehen? Das ist eigentlich meine Vermutung. --Atomiccocktail 23:54, 2. Okt. 2011 (CEST)

Gaskammerbrief und Rosenberg - ist das von Interesse?

Bei Zellhuber: „Unsere Verwaltung treibt einer Katastrophe zu ...“ findet sich auf S. 224 Folgendes:

„Als Wetzel das Memorandum Rosenberg vorlegte, soll dieser allerdings bemerkt haben, das Ostministerium habe ‚damit‘ nichts zu tun, er solle die Finger davon lassen.(FN 1005) Womit der Ostminister nichts zu tun haben wollte, das waren die Praktiken der physischen Vernichtung."

In FN 1005, S. 224, findet sich folgender Beleg: Zwischenvermerk Sachgebiet Ostministerium, Staatsanwalt Winter, Ludwigsburg 1965, IfZ, GY 14, Bl. 16.

Grüße --Atomiccocktail 09:17, 2. Okt. 2011 (CEST)