Diskussion:Homosexualität im Alten Testament/Archiv/3
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Auszug aus Ägypten aber Sklavenhandel erlaubt ?
[Quelltext bearbeiten]Willst du aber Sklaven und Sklavinnen haben, so sollst du sie kaufen von den Völkern, die um euch her sind, und auch von den Beisassen, die als Fremdlinge unter euch wohnen, und von ihren Nachkommen, die sie bei euch in eurem Lande zeugen. Die mögt ihr zu eigen haben und sollt sie vererben euren Kindern zum Eigentum für immer; die sollt ihr Sklaven sein lassen. (Lev 25,44-46 EU)
Das kann Moses nicht geschrieben haben.
....beruft Jahwe Mose und erteilt ihm den Auftrag, das Volk Israel aus Ägypten herauszuführen (Ex 3,7ff EU), um es von der Unterdrückung der Sklaverei zu befreien. Der Pharao weigert sich, das Volk ausziehen zu lassen, aber nach der letzten der zehn von Jahwe über Ägypten gesandten Plagen, können die Israeliten aufbrechen. (Ex 7,14 EU-11,29 EU; 12,29-34 EU)
Zuerst befreit Mose das Volk aus der Sklaverei und anschließend befürwortet er die Sklaverei ? Ein eklatanter Widerspruch. (nicht signierter Beitrag von 217.187.91.40 (Diskussion) 09:57, 3. Jun. 2012 (CEST))
Gut erkannt! Die Lösung des Problems besteht allerdings darin, dass Moses diese Texte ja auch gar nicht persönlich geschrieben hat (wenn es ihn denn als reale historische Persönlichkeit je gegeben hat, was aus historischer und archäologischer Sicht durchaus unsicher ist). Die Bücher des Pentateuch (bis ins 19. Jahrhundert aufgrund quellenkundlicher Unkenntnis "Fünf Bücher Mose" genannt) entstanden höchstwahrscheinlich während der Zeit des Babylonischen Exils (also nach 587 v. Chr!, über 700 Jahre nach dem vermutlichen Lebenszeitraum des Mose) in Babylon, aufgezeichnet von hebräischen Gelehrten und Priestern. Das, was wir in Textform in diesen Werken vor uns haben, sind daher nicht die Äußerungen und Gedanken des Mose, sondern die mit dem Zeitgeist des 6. Jahrhunderts v. Chr. sowie dem anthropologischen, astronomischen und "naturwissenschaftlichen" Wissen der damaligen Zeit garnierten Endredaktionen einer Gruppe von antik-jüdischen Schreibern der Zeit um 550 v. Chr. Sklaverei war damals sowohl in Babylon als auch bei den antiken Hebräern und ihren Nachbarvölkern eine rechtliche und gesellschaftliche Selbstverständlichkeit, so wie heutzutage das Autofahren oder der Kinobesuch bei uns. Niemand wäre auf die Idee gekommen, dieses System an sich ernsthaft in Frage zu stellen. Von daher zeigen uns die befürwortenden Erwähnungen des Sklavenhandels in den Büchern Exodus und Leviticus auf, dass auch Teile der Bibel Zeitgeistprodukte ihrer Entstehungszeit sind, d.h. dass sie das Denken und den vermeintlichen Wissensstand ihrer Autoren widerspiegeln (mit all den naturwissenschaftlichen Irrtümern der Antike, von angeblicher Scheibengestalt der Erde über den Irrtum, die Sonne kreise um die Erde oder, dass Hasen Widerkäuer seien) und durchaus in Vielem nicht modernen Standards von Menschenrechten und Mitmenschlichkeit in jedem Fall genügen. Aber das können sie als Produkte der babylonischen Königszeit ja wohl auch nicht....Auch die Befreiung des eigenen Volks aus der Sklaverei musste in der Antike nicht heißen, dass man die Sklaverei deswegen generell ablehnte. Dieser Befreiungsakt galt dann nur für die eigenen Leute, Angehörige anderer Völker konnten dann durchaus weiterhin versklavt werden; hört sich aus heutiger Sicht inkonsequent an, aber genauso haben Freiheits- und Unfreiheitsvorstellungen in vormodernen und voraufklärerischen Zeiten funktioniert. Und die Bibel spiegelt als "Kind ihrer Entstehungszeit" all das genauso wieder wie griechische Geschichtsschreibung, babylonische Keilschrifttafeln, phönizische Inschriften, ägyptische Papyri und römische Schriftsteller. Ist halt die Antike, ein ganz anderes Zeitalter mit anderen Mentalitäten, Vorstellungswelten und einem anderen (wir würden heute sagen: überholten) naturwissenschaftlichen Kenntnisstand. Dies sollte man bei der Bibellektüre berücksichtigen und nicht den Fehler machen, Standards der heutigen Zeit in 2500 Jahre alten Texten wiederfinden zu wollen. Dasselbe gilt übrigens auch für die Interpretation der in der Bibel getroffenen Aussagen über Gleichgeschlechtlichkeit und Homosexualität: auch hier: Zeitgeistaussagen der Antike und keine unumstößlichen, naturwissenschaftlich abgesicherten Wahrheiten von überzeitlichem Anspruch.88.69.35.178 11:24, 30. Jul. 2012 (CEST)
Lemma zusammenführen
[Quelltext bearbeiten]Zum Lemma gab es schon 2008 einen Zusammenführungsvorschlag, der konsentiert befürwortet, aber nicht umgesetzt wurde. Er wird hier erneut diskutiert. Kopilot (Diskussion) 11:00, 4. Feb. 2014 (CET)
Zusammenführung unter Bibeltexte zur Homosexualität ist erfolgt, Diskussion dazu bitte nur noch hier. Kopilot (Diskussion) 13:57, 4. Feb. 2014 (CET)