Diskussion:Innere Reichsgründung

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von 2003:EF:170E:A496:C13F:C57E:CB86:1201 in Abschnitt Kritikabschnitt
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Politikwechsel von 1878/79[Quelltext bearbeiten]

Worin bestand der "Politikwechsel von 1878/79"?

Das Problem das ich bei diesem Artikel sehe ist, daß er das Thema so präsentiert als wüssten alle und wären sich auch darüber einig worum es bei diesem Politikwechsel ging. Der Artikel konzentriert sich zu sehr auf die Darstellung einer Debatte unter Historikern ohne jedoch zuerst genau darzulegen was diese Politik der "inneren Reichsgründung" genau charakterisierte. Ging es um die Schutzzollpolitik? Wechsel parliamentarischer Mehrheiten? Arbeiterschutzpolitik?

Der Artikel müsste also meines Erachtens dahingehend erweitert werden daß in einem ersten Teil zunächst dargelegt wird worin diese "innere Reichsgründung" genau bestand. Die Darstellung der Debatte unter Historikern sollte dann den zweiten Teil darstellen. Auch dieser Teil müsste noch klarer gestalt werden. Derzeit ist nicht wirklich klar worum es bei dieser Debate eigentlich geht. Geht es beispielsweise darum ob die "innere Reichsgründung" erfolgreich war oder nicht? oder geht es darum ob es sich bei der inneren Reichsgründung um eine bewusste Strategie Bismarcks handelte oder um ein eher zufälliges Zustandekommen? Oder geht es möglicherweise darum ob der erwähnte Politikwechsel auf Bismarck alleine zurückzuführen ist oder ob auch noch andere Akteure eine Rolle gespielt haben.

Thomas --83.103.40.149 22:54, 23. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Der Artikel war eigentlich nur als Ergänzung zum entsprechenden Abschnitt im Artikel Deutsches Kaiserreich gedacht. Aber vielleicht sollte man hier auch ein paar Stichworte einbauen. Machahn 23:02, 23. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Kritikabschnitt[Quelltext bearbeiten]

Der vermeintliche Kritikabschnitt wendet sich überhaupt nicht gegen das von Böhme geprägte Kernprinzip der inneren Reichsgründung, sondern gegen spezifische Sonderdeutungen, die von Böhme garnicht vertreten wurden (was so auch stark an die Popanze erinnert, die seit Christopher Clark andauernd gegen Fritz Frischer konstruiert werden, s. Strohmann-Argument): Die Assoziation mit der langen Gründerkrise stammt nicht vom ihm, sondern von Rosenberg; darüberhinaus mag heute daran gezweifelt werden, ob die Phase 1873-1890/94 tatsächlich eine ökonomische Depression war, Fakt ist aber auch, daß sie von den Zeitgenossen weitgehend so empfunden und dargestellt wurde. Unser eigener Artikel Gründerkrach spricht für die Phase von einer Stagnation, die zeitgenössisch allgemein ausdrücklich als Depression fehlgedeutet wurde.

Und abschließend ist es für die These, daß die konservative Wende Ende der 70er Jahre lange Nachwirkungen für die deutsche Politik, Kultur und Geschichte besaß, völlig unerheblich, ob Bismarck kurzfristig-taktisch oder weitsichtig-strategisch gehandelt hat. In der Geschichtswissenschaft ist schließlich bereits seit längerem bekannt, daß Handlungen auch ganz unintendierte Folgen haben können (man denke als Beispiel etwa an die Überschreitung des Halys durch den Lydier Krösus). Fakt bleibt nunmal so oder so, daß eine konservative Wende der Reichspolitik erfolgte, deren schwerwiegende Folgen bis weit ins 20. Jahrhundert reichten. Ob Bismarck das haarklein genauso geplant, geahnt oder gewollt hat, wie es dann als Konsequenz aus der konservativen Wende der späten 70er Jahre vor allem langfristig gekommen ist, ist dabei völlig nebensächlich. --2003:EF:170E:A496:C13F:C57E:CB86:1201 04:01, 13. Mai 2021 (CEST)Beantworten