Diskussion:Kapo (KZ)

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Schulz Kapo-Vergleich[Quelltext bearbeiten]

Solle man den Schulz Kapo-Vergleich einbauen? http://www.spd-europa.de/abgeordnete/m_schulz.html

Finde ich zu nebensächlich. --Kurt Jansson 23:32, 3. Jul 2003 (CEST)

Den "Vorsinger" in den Fankurven beim Fussball nennt man auch Capo... sollte die Bedeutung nicht mit rein ? 84.162.71.55 19:41, 12. Aug 2005 (CEST)

Wichtiger wäre den "Capo" einzubauen, oder eine eigene Seite zu erstellen. Der Capo ist zumindest in Süddeutschland immer noch ein gängiger Begriff für Vorarbeiter auf dem Bau, witzig gemeint für "Chef". Den Begriff gab es schon lange vor den Nazis. Im 19. Jahrhundert bis in 30er Jahre des 20. gab es in Bayern in den Ziegeleien Wanderarbeiter aus Italien (Friaul), die den Sommer über blieben und im Herbst wieder zurückgingen. "Capo" kommt von daher wohl doch vom italienischen: "capo" Haupt, Chef. Der "capo d'institute" ist der Schulleiter. Der "capo squadra" der Vorarbeiter. In Bayern gibt es auch einen starken Einfluß der französischen Sprache seit Napoleon. Daher könnte auch der "caporal" = Unteroffizier die Wurzel sein. Wenn sich da jemand noch genauer auskennt, könnten wir zusammen eine neue seite bauen. Auf alle Fälle bin ich mir sicher, dass die Nazis diesen Begriff nur für ihre Zwecke umgemünzt haben. -- Günnie 15:37, 25. Aug 2005 (CEST)

Für einen Beleg dafür, dass Kapo von Kameradenpolizei kommt, wäre ich sehr dankbar. Viele Grüsse, Robert Parzer

Dieser Beleg tät mich auch interessieren! Glaubte bis dato an die Italienisch-Herkunft... lG Rudi PumpingRudi 15:19, 14. Aug 2006 (CEST)

Ein "Kalfaktor" ist in einem Gefängnis ein Gefangener, der z. B. das Essen verteilt. Er hat dadurch Privilegien, z, B. kann er sich im Gefängnis relativ frei bewegen. Von zwei verstorbene deutsche Verwandten (Ich bin Däne), die im zweiten Weltkrieg unter anderem in Polen tätig waren (als Wehrmachtssoldaten), habe ich als Kind gehört, wie sie beide "Kapos" als "Kalkfaktorpolizei" bezeichneten. Das klingt plausibler als "Kameradenpolizei". Leider habe ich keine weiteren Quellen, die dies belegen, finden konnen.

Ich lese im Artikel:

Der Ausdruck Kapo kommt nicht, wie vielleicht vermutet, aus dem Italienischen (il capo - das Haupt), sondern soll eine SS-Erfindung sein. Kapo ist danach – nach Art des bösartigen „Humors“, den die SS praktizierte, die Abkürzung von Kameradenpolizei – eine Wortschöpfung, die ganz unverhüllt ausspricht, was bezweckt werden sollte.

Diese Erklärung hab ich nog nie irgendwo gefunden. In niederländischen wissenschaflichen Studien finde ich immer nur die Erklärung Capo - Italienisch). Kann jemand mir zeigen woher die Erklärung Kameradenpolizei stammt? Gibt es dafür eine wissenschafliche Etymologie?--Willem Huberts 14:30, 22. Aug 2006 (CEST)

Wenn es tatsächlich aus dem Italienischen kommt, warum wird dann im Italienischen hierfür der Begriff "kapò", also mit "k" und Akent auf dem o, verwendet? Ist das dann eine falsche Re-Italianisierung?


Ich meine, das kommt von "Kaderpolizist". Habe das irgendwo in den Memoiren eines KZ-Häftlings oder eines sonstigen Zeitzeugen gelesen, der sich irgendwie mit den KZs auseinanderzusetzen hatte und ich finde die Quelle um's Verrecken nicht mehr.

Klemperer war's nicht, glaube ich, aber ich kann jetzt nicht die ganzen Tagebücher von ihm filzen, habe ich schon versucht.

Würde aber durchaus passen, gerade in Hinblick auf die "lingua tertii imperii", die Klemperer beschrieben hat.

Zumal der Begriff "Kaderpolizist" tatsächlich existiert, nämlich u.a. als Beschreibung für einen intern ideologisch überwachenden Funktionsträger (?) innerhalb kommunistischer Gruppierungen. "Gestapo", "Napola" usw. sind ja auch typ. LTI-Verkürzungen. So abzukürzen war zeittypisch, "Kaderpolizist" könnte also mit "Kapo" abgekürzt worden sein.

Würde in die LTI passen, genauso wie zum primitiv-verhöhnenden Humor der SA (welche zu Anfangs die KZs verwaltete, die SS wurde ja erst nach Röhm-Putsch und damit lange nach Eröffnung der ersten KZs immer relevanter), welche ihre Hauptgegner in der "Kampfzeit" (Kommunisten), die nun zuallererst in die KZs einwanderten, durch diese verhöhnende Analogie erniedrigen wollten.

Ähnlich wie man einen inhaftierten Nazi mit Überwachungsfunktion innerhalb eines Gefangenenlagers vielleicht verhöhnend "Blockwart" geheißen hätte.

Macht für mich mehr Sinn als die schlichte Übernahme von "Capo" aus dem Ital., auch wegen Schreibweise und Aussprache.

Unangemeldeter Gruß Peter

Nachtrag: Der Begriff "Kapo" kommt defintiv von "Kaderpolizist": Bernhard Josef Neumann: Dah, Jetz ham mer den Kriech ... S. 664 und Dah, Jetz ham mer den Kriech Band 2 ... S. 665.

Siehe auch hier: http://www.gemeinschaft-katholischer-soldaten.de/attachments/137_AUFTRAG%20281.pdf, S. 43

Ein ehemaliger Kapo (Eugen Zander) wird wohl am Ehesten wissen, woher der Begriff stammt... (nicht signierter Beitrag von 193.27.50.79 (Diskussion) 08:40, 21. Apr. 2011 (CEST)) [Beantworten]

Sollte dieser Artikel nicht unter "Kapo (KZ)" und stattdessen der Begriffsklärungsartikel unter die alleinige Bezeichnung Kapo? Zumindest in Süddeutschland wäre zudem der Bauvorarbeiter als Kapo wesentlich verbreiteter als der KZ-Kapo, sodass diesem der Grundbegriff zustehen würden. Bitte um Meinungen. --Ramsau 14:58, 10. Nov. 2006 (CET)[Beantworten]


Wenn man in Google nur "Kapo" als Suchbegriff eingibt, erhält man als ersten Treffer die Wikipedia-Seite zum KZ-Kapo. Da der Begriff "Kapo" in Süddeutschland aber äußerst gängig für Poliere ist (genaugenommen sagt hier kein Mensch "Polier", sondern alle reden nur von einem Kapo), kann das recht verwirrend sein. Spricht etwas dagegen, einen entsprechenden Hinweis am Anfang des Artikels unterzubringen? --Ing-wrs (Diskussion) 15:03, 11. Feb. 2013 (CET)[Beantworten]

viktor frankl schreibt ab S.16 seines Bbuches "trotzdem ja zum leben sagen" capo, und der muss es ja wissen. Auf der armbinde steht aber kapo.

Wurde beides verwendet? --Asci 18:02, 16. Okt. 2008 (CEST)[Beantworten]

Kann es auch kasernierter Polizist heißen? --Volker Knese

Habe ich (in der DDR) auch so kennengelernt, aber eher als bissigen Hinweis auf die alte Bedeutung verstanden. Die Unteroffiziere auf Zeit (3 Jahre) bei der NVA wurden im Soldatenjargon auch Kapo genannt, was schon ungewöhnlich nahe an die Bedeutung von "Funktionshäftling" herankommt, zumal auch die längerdienenden Wehrpflichtigen das kaum wirklich freiwillig taten - zumindest nicht, sobald sie die NVA von innen kennengelernt hatten.
Also das Wort Kapo für Unteroffizier auf Zeit (nicht für Berufsunteroffiziere) der NVA war so allgemein üblich, das man es zumindest am Rand eigentlich ergänzen sollte. Hannes --84.190.97.11 12:51, 20. Aug. 2008 (CEST)[Beantworten]

Zwei Zitate finden sich auf verwandten Seiten, wären aber eine interessante Addition für diesen Artikel.

„In dem Moment, wo er Kapo ist, schläft er nicht mehr bei denen. […] In dem Moment, wo wir mit ihm unzufrieden sind, ist der nicht mehr Kapo, schläft er wieder bei seinen Männern. Dass er dann von denen in der ersten Nacht totgeschlagen wird, das weiß er.“ [1]
„Wohl kaum eine Maßnahme der SS war perfider als ihr Versuch, die Ausführung von Terror und Gewalt an die Opfer zu delegieren.“ [2]
  1. Himmlers Rede vom 21. Juni 1944, zitiert nach Karin Orth: Gab es eine Lagergesellschaft? ... S. 110 Anm. 7.
  2. Karin Orth: Gab es eine Lagergesellschaft? ... S. 110.

Beide stammen aus einer Quelle. Das erste Zitat zeigt die historisch-offenkundige „Erpressung“ von Funktionshäftlingen, das zweite bringt den Kapo-Einsatz auf einen ethischen Punkt. Erwähnenswert in diesem Artikel? -- Gohnarch░░░░ 11:19, 26. Apr. 2009 (CEST)[Beantworten]

Fremdenlegionäre[Quelltext bearbeiten]

Was hat es damit auf sich, wieso stehen die in der Liste? Geht es um Kriegsgefangene aus der Fremdenlegion? --Chricho ¹ ² ³ 14:13, 13. Okt. 2012 (CEST)[Beantworten]

Das Bild von dem Armband gehört nicht hierhin, weil es von einem dem "jüdischen Hilfspolizisten" der Ghettoes ist (Die auch Kapos genannt worden sind), und nicht von einem Kapo im KZ. Jüdische Häftlinge im KZ waren fast nie Funktionäre, selbst auch bei Jüdischen Arbeitskommandos, wo dann eher "BVer" oder Politischen die Rollen übernommen haben. 10:32, 22. Jun. 2014 (CEST) (ohne Benutzername signierter Beitrag von EvanSedgwick (Diskussion | Beiträge))

Dieser Begriff ist mir immer wieder auch aus dem Schwabenland bekannt , der sich auf einen Vorarbeiter bezieht. MfG Frank Jordan (nicht signierter Beitrag von 91.141.0.143 (Diskussion) 12:31, 30. Dez. 2014 (CET))[Beantworten]

Siehe Kapo, dort wird auf Vorarbeiter verwiesen. Ist hier nicht das Thema. --Chricho ¹ ² ³ 13:08, 30. Dez. 2014 (CET)[Beantworten]

1 Einer der Aufsicht führt, arbeitet doch, nur hat er eben die Aufsicht als Arbeit 2 Die SS hat immer ausgesucht sicher, aber immer nach strategischen Überlegungen? Auch die kommunistischen Kapos in Buchenwald? 3 Die roten Kapos sollten Erwähnung finden, finde ich, bin nur zu wenig bewandert das fundiert zu machen. (nicht signierter Beitrag von 217.190.144.23 (Diskussion) 13:48, 4. Apr. 2015 (CEST))[Beantworten]

Herkunft "Kapo" laut DWDS/Etymologisches Wörterbuch[Quelltext bearbeiten]

Die Diskussionsseite ist ja recht voll mit Spekulationen über die Wortherkunft. Ich stelle hier mal die recht detaillierte und mit dem DWDS aus einer renommierten sprachwissenschaftlichen Quelle stammende Herleitung rein:

Korporal m. ‘Unteroffizier’, Entlehnung (Anfang 17. Jh.) des gleichbed. frz. (älter) corporal, einer unter dem Einfluß von mfrz. frz. corps ‘Truppenverband’ umgebildeten Nebenform von mfrz. frz. caporal. Dieses stammt aus ital. caporale ‘Unteroffizier’, einer Ableitung von ital. capo (vlat. capus, lat. caput) ‘Kopf, Oberhaupt, Anführer’, Plur. ital. (älter) und mlat. capora. Ein früher (16. Jh.) unmittelbar aus dem Ital. entlehntes Kaporal bleibt auf den obd. Sprachraum beschränkt. Kapo m. ‘Oberhaupt, militärischer Befehlshaber’ ist als Entlehnung von gleichbed. ital. capo nur vereinzelt im 17. Jh. bezeugt, während in der Soldatensprache (30er Jahre 20. Jh.) allgemein übliches Kapo für ‘Unteroffizier’ als Verkürzung von obd. Kaporal (s. oben) anzusehen ist. Davon ausgehend bezeichnet Kapo auch den ‘aufsichtführenden Häftling’ in den faschistischen Konzentrationslagern. („Kapo“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kapo>, abgerufen am 22.09.2021.)

Demnach bezeichnete das Wort in der Soldatensprache der 1930 einen Unteroffizier, was vom im Oberdeutschen belegten Militärrang "Kaporal" abgeleitet ist. "Kaporal" selbst wurde in diesen Dialekten im 16. Jahrhundert aus dem italienischen "caporale" ("Unteroffizier") entlehnt. Das hochdeutsche "Korporal" dagegen wurde im 17. Jahrhundert dem französischen "corporal" entnommen, was seinerseits auf das ältere "caporale" zurückgeht. Das erscheint für mich sehr nachvollziehbar und plausibel, und es kann auch halbwegs erklären, warum "Kapo" z.B. in Bayern und Schwaben als Begriff für Vorarbeiter verwendet wird. Vor dem Hintergrund, dass das Wort also im frühen 20. Jahrhundert bereits für Unteroffiziere verwendet wurde, ist wohl davon auszugehen, dass die Herleitungen von "Kaderpolizei" oder "Kameradenpolizei" eher das ist, was manchmal als „Laienetymologie“ bezeichnet wird. Daran ändert auch nichts, wenn ein ehemaliger KZ-Häftling wie der oben in der Diskussion genannte Eugen Zander diese Wortherkunft beschreibt.

Ich stelle das hiermit mal zur Diskussion. Wenn es keine erheblichen Widerstände gibt, werde ich das nach einiger Zeit in den Artikel einbauen, dabei aber die anderen Herleitungen zumindest als Alternativen nennen, die allerdings nicht als etymologisch belegt einzustufen sind. --93.132.190.182 00:11, 23. Sep. 2021 (CEST)[Beantworten]