Diskussion:Katharina Hartwell
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– GiftBot (Diskussion) 23:21, 10. Feb. 2016 (CET)
Klischee vom (männlichen) Lektor, der sich keine Fantasy-Autorinnen vorstellen kann
[Quelltext bearbeiten]Mir begegnet Frau Hartwell jetzt seit einigen Wochen in verschiedenen Medien (Deutschlandfunk, 54books) mit der Behauptung, sie sei von einem Lektor in die Schublade einer Märchentante (statt in die einer seriösen Fantastik- bzw. Slipstream-Autorin) gesteckt worden, für die in Verlagen oder Buchhandlungen kein Platz sei, was Frau Hartwell dann mit dem Hinweis auf den Rang von Mary Shelley über Octavia Butler bis Cornelia Funke kontert. Mir kommt diese Geschichte, die ja ein derzeit sehr populäres Narrativ bedient, eigenartig vor. Nicht nur, dass die Kasssenschlager produzierende Joanne K. Rowling in Hartwells wiederholtem Lamento fehlt, die fundamentale Rolle, die Shelley hatte (sie definierte Anfang des 19. Jahrhunderts als erste regelrecht, wo der Unterschied zwischen Aberglaube und moderner Fantastik liegt!), erwähnt sie - soweit ich erkennen kann - im, wie gesagt: wiederholten - Lamento mit keinem Wort. Mir erscheint diese Geschichte - besagter Holzkopf-Lektor habe sie gönnerhaft-herablassend gelobt, weil sie sich als Frau überhaupt auf Fantasy eingelassen habe - daher verkürzt bzw. erfunden zu sein. Jeder, wirklich jeder (und jede*), der sich professionell mit fantastischer Literatur befasst hat, weiß um die absolut zentrale Rolle von Autorinnen für die Fantastik im Allgemeinen wie auch für ihre Subgenres (sieht man vielleicht von den homo(un)erotischen edwardianischen Fußhaar-Gentlemen ab, die Herr Tolkien als sogenannte Hobbits auf Reisen schickte) und kennt Mary Shelleys fundamentale Unterscheidung der Fantastikgenres aus dem "Frankenstein". Der ominöse Lektor, auf den Hartwell ihre perpetuierte Erzählung von der diskriminierten Frau im Buchwesen stützt, wirkt auf mich zu dumm, als dass er in diesem Holzschnittformat wahr sein könnte. --2A02:908:F17:B1E0:95B1:D8FF:2451:39E1 07:18, 2. Jun. 2020 (CEST)