Diskussion:Landsmannschaft (Studentenverbindung)

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Dieser Artikel ist (wie ich glaube) von Shug wesentlich erweitert und verbessert worden, bedarf aber noch weiterer Präzisierung. Ich möchte das hier mal im Vorfeld abkündigen, damit sich keiner auf den Schlips getreten fühlt.

Mal kurz skizziert: Es gab in der Geschichte der deutschen Universitäten mindestens vier verschiedene Arten von studentischen Zusammenschlüssen, die als "Landsmannschaften" bezeichnet werden können. Die mittelalterlichen "nationes" sind dabei von den "Landsmannschaften" des 17. und 18. Jahrhunderts zu trennen.

Die "nationes" waren ein Konzept, die Gesamtheit ("universitas") der Professoren und der Studenten weiter zu gliedern, also einfach nach der Herkunft (so zum Beispiel in Bologna und Padua). In Paris wurde das andere Prinzip entwickelt, die Unterteilung nach "facultates", also nach Fachbereichen, wie das auch heute noch so ist.

Die Landsmannschaften des 17. und 18. Jahrhunderts waren selbstverwaltete studentische Zusammenschlüsse (also ohne Professoren und andere Uni-Angehörige) und waren deshalb auch meistens (als "geheime Verbindungen") verboten (mehr oder weniger streng). Sie trugen auch schon eine Art von farblich gestalteter "Uniform", aus der sich später das Couleur entwickelte. Der Zusammenschluss war aber noch sehr lose, eine "verschworene" Gemeinschaft, gar mit Lebensbundprinzip gab es nicht. Das führten dann die Orden ein, die mit ihrer straffen Ordnung, ihren Zeremonien und ihren "Ordensgesetzen" die Landsmannschaften aushöhlten und zum Untergang brachten.

Aus der Gegnerschaft zu den Orden mit einem "Rückfall" in das landsmannschaftliche Konzept (aber mit Übernahme der straffen Ordnung und der Reglements der Orden) entstanden die frühen Corps, die sich aber zum Leidwesen der Corpshistoriker die unterschiedlichsten Namen gaben: "Gesellschaft", "Kränzchen", gar "Clubb" und zur allgemeinen Verwirrung auch "Landsmannschaft". Um hier Verwechslungen zu vermeiden, sprechen Corpshistoriker gern von "Corpslandsmannschaften", obwohl das kein zeitgenössischer Ausdruck ist. Manche Corps nannten sich gar erst in den 1860er Jahren um.

Innerhalb der frühen Corps ("Corpslandsmannschaften") entstand um 1815 die Idee der Urburschenschaft in Jena (Der Name "Deutsche Burschenschaft" für den Dachverband entstand übrigens erst 1902!).

Im Zuge der "Progress"-Bewegung im Vormärz (vor 1848) gründeten sich auch Progress-Verbindungen, die den alten Namen "Landsmannschaft" (neben "Turnerschaft", Sängerschaft" etc.) wieder aufgriffen, aber mit gänzlich neuen Inhalten auffüllen wollten. Das legte sich dann aber und die alten Traditionen (wie sie mal von den Corps definiert worden waren) wurden wieder übernommen. Aus diesen Verbindungen entstanden die Landsmannschaften, wie wir sie heute im Coburger Convent kennen.

Die Landsmannschaft Sorabia aus Leipzig war übrigens im 18. Jahrhundert ein "Priester-Kollegium", also eine religiöse Vereinigung von Theologiestudenten, die erst spät im 19. Jahrhundert den Namen "Landsmannschaft angenommen hat. Auch das Farbentragen und Mensurschlagen wurde sehr spät (ich glaube sogar telweise erst im 20. Jahrhundert) eingeführt. Die also mit den Landsmannschaften des 18. Jahrhunderts in Verbindung zu bringen ist ein wenig gewagt. Aber was tut man nicht alles für ein ehrwürdiges Stiftungsdatum.

Das ist alles ganz schön kompliziert und ich möchte das erst diskutieren, bevor es zum Edit-War kommt. Ich bitte um Meinungsäußerungen. --Rabe! 22:17, 6. Okt 2004 (CEST)


Ich habe natürlich nichts dagegen, wenn jemand, der Ahnung hat, einen Artikel erweitert. Mir geht es nur darum, dass manche Einrichtungen älter sind als Geschichte und Vorgeschichte von Studentenverbindungen, aber solange du nichts streichst wüsste ich nicht, warum ich meckern sollte. Also mach dich an die Arbeit. Shug 23:58, 7. Okt 2004 (CEST)

Streichen eigetlich nicht, aber doch nicht unerheblich ändern. Das mit der "Geschichte und Vorgeschichte" ist wirklich eine interessante Sache. Meines Erachtens muss sich da zwischen 1789 und ungefähr 1806 ein entscheidender Wandel abgespielt haben. Irgendwie ist alles was davor existiert hat innerhalb weniger Jahre ausgestorben. Und alles was danach entstanden ist, hat sich an dem damals geprägten orientiert. Deshalb muss das wohl der Beginn dessen sein, was wir heute "Studentenverbindung" nennen. Darum "Geschichte und Vorgeschichte"!--Rabe! 08:17, 8. Okt 2004 (CEST)


Inhaltlich beteiligt hab ich mich ja nur bei Landsmannschaften im Mittelalter. Und da werde ich diskutieren, falls ich anderer Meinung bin. Bei allen anderen Formen von Landsmannschaften hast du einen Wissensvorsprung schreibst sowieso unabhängig von mir. Also nur Mut - schreib den Artikel, wie du denkst - ich sehe nicht den Schatten eines Problems und weit und breit keinen Edit-War (was mich und dich betrifft). Shug 17:28, 10. Okt 2004 (CEST)

Ich fand Deine Beiträge interessant, weil sich sonst keiner für die "Vorzeit" oder vielleicht "Frühzeit" des Verbindungsstudententums (oder besser "frühe Studentengeschichte") interessiert. Wir haben uns ja mal im Artikel Stammbuch (Studentenverbindung) getroffen und da ganz gut zusammengearbeitet, auch wenn wir da einen Miesepeter vergrault haben.

Lies mal den Artikel Universität, der ist ganz gut. Der behandelt auch die mittelalterlichen "Nationes", wird dann aber beim Übergang zu den selbstverwalteten studentischen Zusammenschlüssen etwas abrupt, so im Sinne von "und das war der Ursprung der Studentenverbindungen" oder so ähnlich. Da sollten wir diesen Artikel schon sauber anschließen.

ALE! hat übrigens das Projekt gestartet, den Artikel Studentenverbindung in den Review zu stellen, um ihn langfristig zu einem exzellenten Artikel zu entwickeln. Vielleicht hast Du ja Lust mitzumachen? So als Experte für die historischen Hintergründe aus dem Mittelalter?--Rabe! 19:13, 10. Okt 2004 (CEST)


Halt! Ich glaube in diesem Artikel wird viel übereinander geworfen.

a) es gibt keine Corpshistoriker, sondern nur Historiker für Studentengeschichte (eines Corps)!

b) DIE URBURSCHENSCHAFT ENTSTAND NICHT INNERHALB DER FRÜHEN CORPS! Sie war sogar entschieden gegen diese, da sie zu bourgoisse war!

Bitte daher den Artikel schnellst möglich zu ändern! --Byte bogus 23:33, 14. Nov. 2007 (CET)[Beantworten]

Noch ne Kritik[Quelltext bearbeiten]

Progress-Bewegung bräuchte noch einen Link und eine Erklärung Shug 15:17, 12. Okt 2004 (CEST)

Die Bewegung ist immerhin in einem ganzen Absatz erklärt. Brauchen wir da noch mehr? Der Link würde zum russischen Raumtransporter "Progress" führen. Könntest Du da einen Artikel zum neuen roten Link "Progress (Vormärz)" oder so schreiben?--Rabe! 15:46, 12. Okt 2004 (CEST)

Ich vermute, dass Progress ein Synonym für Vormärz ist, ich muss gestehen, das habe ich noch nie gehört (und so geht es sicher noch anderen) Shug 12:26, 15. Okt 2004 (CEST)

Ich habe da auch mal nachrecherchiert und außerhalb der studentengeschichtlichen Literatur praktisch nichts gefunden. Aber in der einschlägigen Literatur wird darauf hingewiesen, dass die studentischen Entwicklungen nur ein Teil der Bewegung waren. Es handelt sich dabei offensichtlich um eine bürgerlich egalitäre, liberale Bewegung, die sich im studentischen Bereich dadurch äußerte, dass die "Standes"-Schranken zwischen dem Studententum und dem Bürgertum aufgehoben werden sollten (Studenten fühlten sich damals als etwas sehr viel Besseres als die Bürger, die "Philister"). Wenn sich das durchgesetzt hätte, wäre das wohl das Ende der spezifisch studentischen Kultur in Deutschland und damit des deutschen Verbindungsstudententums gewesen.

Vormärz ist meines Wissens eine Bezeichnung für die Epoche zwischen dem Wiener Kongress und dem Jahr 1848. Mit allem was da passiert ist, gefordert und durchgesetzt wurde.

Man könnte eher meinen, dass Progress eine Bezeichnung für den Begriff "bürgerliche Bewegung vor und nach 1848" sein könnte.--Rabe! 12:48, 15. Okt 2004 (CEST)

Ich schlage folgende Aufteilung des Artikels vor:

Das Problem ist, daß der Artikel momentan zuviel abdeckt, weil sich der Begriff der "Landsmannschaft" wie kein anderer durch die gesamte Studentengeschichte zieht und extremen Wandlungen unterworfen war.

--Dingo 23:23, 28. Nov 2004 (CET)

Nein, ich bin gerade der Meinung, dass die Zusammenfassung in einem Artikel es erlaubt, bei diesem schwer verständlichen Begriff dei Übersicht zu bewahren.--Rabe! 08:42, 29. Nov 2004 (CET)


Ich bin der Auffassung, das die Landsmannschaften des 18. Jahrhunderts nicht mit irgendwelchen Sonderentwicklungen in Österreich im 20. Jahrhundert in einen Topf geworfen werden solten. Das versteht so kein Mensch! Die Legitimistischen Corps in Österreich gehören dann doch eher unter das Lemma Legitimismus, dort Unterpunkt Österreich.--Kresspahl 20:00, 22. Dez. 2008 (CET)[Beantworten]

Hallo! Ich habe hierzu auf Diskussion:Nationes eine Diskussion angefangen und möchte dieses Thema neu sortieren. Danke für Meinungen. Gruss, --Terbach 08:08, 16. Mär. 2009 (CET)[Beantworten]

Goethe gelöscht[Quelltext bearbeiten]

Habe folgenden Satz gelöscht: Der junge Johann Wolfgang Goethe aus Frankfurt zum Beispiel war als Student in Leipzig Mitglied der Landsmannschaft der Bayern.

Begründung: Hierbei handelt es sich um ein Kuriosum insofern, als dass sich der gute Mann in die Nation der Bayern einschreiben musste. In Leipzig gab es noch formaltär die Nationes (, die andernorts bereits im ausgehenden Mittelalter aufgelöst wurden). Somit leider falsches Beispiel, auch wenn ich es mir gewünscht hätte. :-)-- Terbach 06:43, 10. Mai 2009 (CEST)[Beantworten]

Legitimistische Corps[Quelltext bearbeiten]

Dieser Teil ist sehr weit hergeholt und ich kann eine Verknüpfung mit dem Lemma Landsmannschaft nicht erkennen und habe diesen Teil aus dem Artikel entfernt und hier eingestellt, so dass dieser Teil eventuell woanders Verwendung findet. Er ist eine Zusammenfassung des Artikels Legitimistisches Corps:

Eine Sonderentwicklung nahmen die monarchistischen schlagenden Verbindungen - hier sind die Corps Wasgonia und das Corps Ottonen zu erwähnen (genannt nach Otto von Habsburg, Kaiser Karl war bei Wasgonia Ehrenmitglied). Diese Verbindungen saßen sozusagen zwischen zwei Sesseln: Von den (deutschnationalen) Burschenschaften und den "alten" Corps (siehe oben) wurden ihnen wegen ihrer politischen Einstellung mißtraut; von den katholischen Landsmannschaften (und dem ÖCV) wurden sie zwar kaum offen angefeindet, aber doch distanziert betrachtet. Unter dem Nationalsozialismus mussten sie einen besonders hohen Blutzoll leisten (so sollen vom Corps Ottonen nur zwei Angehörige die Konzentrationslager überlebt haben.) Als einziges legitimistisches Corps in seiner alten Tradition wurde das Corps Ottonen im Jahr 2007 reaktiviert.--Terbach 10:29, 11. Mai 2009 (CEST)[Beantworten]

"abwertend ein Mitglied einer studentischen Landsmannschaft"

Gibt's dafür auch ein Herkunftsbeleg oder eine Quelle? --91.43.58.11 18:34, 23. Apr. 2010 (CEST)[Beantworten]