Diskussion:Muški

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Hajo-Muc in Abschnitt Literatur
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Zeitliche Einordnung[Quelltext bearbeiten]

Es wäre schön, wenn die Erwähnung und anderes zeitlich eingeordnet würde (Jahrhundert zumindest). Sonst muss man erst zu Tiglat-Pileser, um das genauer zu erfahren. Grüße --Don-kun Diskussion, Bewertung 15:03, 31. Mär. 2009 (CEST)Beantworten


Das wäre sinnvoll, ich habe daher eben die Regierungszeiten von Tiglat-Pileser I. und Sargon II. ergänzt.


Dabei sind mit - abgesehen davon, dass man den Artikel besser strukturieren könnte, zwei Ungereimtheiten aufgefallen:

1. Unter Assur-nirari III. fielen die Muški nach Hanilgabat ein, aber die Hurriter konnten sich in Katmuhi und Paphu halten. Assur-Nirari III. war ein assyrischer König des beginnenden 12. Jh. über den sehr wenig bekannt zu sein scheint (s. seinen Artikel). Das scheint schon nicht zu passen, auch zeitlich nicht. Ganz sonderbar dann die Erwähnung der Hurriter (einen König mit dem Namen gibt es bei ihnen nicht), deren Mittani-Reich doch schon ca. 1335 v. Chr. von den Hethitern zerschlagen wurde. Irgendwie stimmt der Satz vorne und hinten nicht.

2. Diese Muschki (gemeint wohl nur die, die im 8. Jh erwähnten) werden gewöhnlich mit den Phrygern[3] oder Mysern in Anatolien gleichgesetzt. Damit halten einige Autoren die Muschki für die Zerstörer des Hethiterreiches, wie andere die sog. Seevölker oder die Kaskäer[4]. Auch die Bryger, nach Herodot ein in Thrakien ansässiges Volk, werden erwogen.

Die Muschki = Phryger Zerstörer des Hethiterreichs? Das ist höchstens eine Mindermeinung. Davon aber abgesehen, wirkt der Satz unlogisch: Wenn nur(!) die in den assyrischen Texten des 8. Jh. erwähnten Muschki (es fehlen übrigens ein paar Quellen aus der Zeit!) mit Phrygern gleichgesetzt werden, warum sollten sie dann als "Zerstörer des Hethiterreichs ca. 450 Jahre zuvor gelten? Sinn würde das nur machen, wenn man auch die Mushki, die Tiglat-Pileser I. erwähnt, mit den Phrygern (von mir aus auch Mysern) identifizerit. Das würde dann bedeuten, dass sie sich schin in der ersten Hälfte des 12. Jh. aus dem Bereich der Mehrengen und Nordwestkleinasiens (Troas) bis nach Ostanatolien ausgebreitet haben, da sie dort ja angeblich schon 50 Jahre vor Tiglat-Pilesers Feldzug ansässig wurden. Die Ausbreitung müsste dann, nähme man die 50 Jahre wörtlich, binnen 2 Jahrzehnte erfolgt sein, was mir recht kurz erscheint. Wobei man in der Zeit wohl auch noch nicht von Phrygern sprechen kann. (Die Archäologischen Befunde in Gordion und Hattusa machen es wenig wahrscheinlich, dass Proto-Phryger (oder wie man sie nennen soll) die Orte erobert haben. Zwischen dem Ende der hethitischen Besiedlung und Siedlungsspuren von Neuankömmlingen liegt eine gewisse Beseidlungslücke).

Dass "Seevölker" oder Kaskäer das Hethioterreich eroberten lasse ich unkommentiert, außer, dass gar nicht sicher ist, ob das Hethiterreich letzendlich aufgrund des Ansturms von äußeren Feinden zusammengebrochen ist. Die Hauptstatt scheint nach neueren Grabungsbefunden schlicht verlassen (vielleicht auch aufgegeben) worden zu sein. Die "Bryger" dagegen sind m. W. eine uralte Bezeichnung von irgendwelchen Stämmen in in Trakien oder auch der Troas gelebt haben sollen. Wer hat sie (wann!) mit dem Zusammenbruch des Hethiterreichs in Verbindung gebracht? Die angegebene Quelle kenne ich nicht; das sie für mehrere Thesen herhalten muss, stellt sie offenbar verscheidene Meinungen vor?!


In einer hethitischen Quelle des 14. Jh. ist ein Fürst namens "Mita" erwähnt, der in Ostanatolien anzusiedeln ist. Leider habe ich die genaue Quelle nicht griffbereit, sonst hätte ich es im Artikel eben ergänzt. Das problematisiert die Gleichsetzung des "Mita von Muschki" in assyrischen Quellen des späten 8. Jh. mit den "Midas von Phrygien" der griechischen zusätzlich. Möglicherweise haben die Muschki (weder die des 12. noch die des 8. Jh.) nichts mit den Phrygern zu tun, auch wenn die o.g. Gleichsetzung natürlich naheliegend und sehr verlockend ist. Ich habe vor ein paar Wochen einen recht akuellen Artikel eines georgischen Forschers (im Rahmen eines Fach-Kongresses) im Internet gefunden, der auf die Problematik noch mal ausführlich eingeht und die Muschki mit den Moschoi gleichsetzt. Könnte eventuell eingebaut werden, dummerweise habe ich die Arbeit erstmal nur überflogen und finde sie seitdem nicht wieder. Vielleicht kennt sie aber jemand anderes und weiß, wo man sie findet, falls sie etwas taugt? Minos (Diskussion) 02:43, 22. Aug. 2012 (CEST)Beantworten

Literatur[Quelltext bearbeiten]

Es existiert eine monographische Darstellung in deutscher Sprache zu den Muškern: Anne-Maria Wittke: Mušker und Phryger. Ein Beitrag zur Geschichte Anatoliens vom 12. bis zum 7. v. Chr : Kommentar zur TAVO-Karte B IV 8 "Östlicher Mittelmeerraum und Mesopotamien um 700 v. Chr." Reichert Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-89500-385-9. Demnach sind die Mušker ein ursprünglich ostanatolisches Volk, das in der Eisenzeit von den Urartäern nach Zentralanatolien abgedrängt wurde. Lediglich aus der Siedlungssituation am Ostrand des Phrygerreiches habe sich bei den Assyrern eine Benennung der Phryger nach ihnen ergeben. An sich hätten sie mit den Phrygern keine Gemeinsamkeiten gehabt. --Hajo-Muc (Diskussion) 18:18, 11. Okt. 2021 (CEST)Beantworten