Diskussion:Paläolinguistik

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Letzter Kommentar: vor 3 Monaten von HJJHolm in Abschnitt Absätze zusammengeführt
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Schleicher[Quelltext bearbeiten]

Gilt Schleicher wirklich als Begründer der Paläolinguistik, oder wird ihm diese Eigenschaft hier nur wegen der (auch in der seriösen historischen Linguistik relevanten) Stammbaumtheorie zugeschrieben? -- Joachim Pense 07:24, 27. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Man darf vielleicht auch daran erinnern, dass die Frage nach einer oder mehreren Ursprachen die Linguisten schon lange beschäftigt. Paläolinguistik definiert Glück Metzler Lexikon Sprache als Versuch, die Vorgeschichte der Sprache aufzuklären. In diesem Sinne betreiben Indogermanistik, Finno-Ugristik etc. Paläolinguistik, weil sie sich bemühen, eine Ursprache jeweils für ihre Sprachfamilie zu rekonstruieren. In diese Tradition gehört auch Schleicher mit seiner Stammbaumtheorie, allerdings nicht als erster. Die Rekonstruktionsmethoden sind auch keineswegs unseriös. Dr. Karl-Heinz Best 12:47, 27. Feb. 2008 (CET)Beantworten
So dachte ich; der Artikel allerdings versteht unter Paläolinguistik anscheinend ausschießlich Proto-World-Spekulationen. Vielleicht sollte ein Fachmann das mal etwas einordnend verbessern. -- Joachim Pense 13:46, 27. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Glück ist etwas unklar. Er führt aus: "Paläolinguistik. Bez. für Versuche, ling. Vorgeschichtsforschung zu betreiben und den Sprachursprung zu entdecken" und gibt Verweise auf "Nostratisch" und "Ursprache". Noch einseitiger ist die Def. in Duden. Das große Fremdwörterbuch: "Wissenschaft, die sich mit einer (angenommenen) allen Völkern gemeinsamen Ursprache befasst". Leider finde ich das Stichwort "Paläolinguistik" bisher sonst nirgends.
Auf den ersten Blick habe ich "Vorgeschichtsforschung" als die Versuche verstanden, die versuchen, das, was vor dem Einsetzen schriftlicher Überlieferungen war, zu erschließen; dann gehört die Rekonstruktion der Ursprachen der einzelnen Sprachfamilien dazu. Die anderen Hinweise deuten aber Richtung Sprachursprung; das wäre der noch spekulativere Teil. Für den gibt es m.E. 2 Ansätze: Einige versuchen (so Ruhlen), durch etymolog. Forschung an diesen Ursprung heranzukommen; das würde ich als spekulativ, aber nicht unbedingt als unseriös ansehen. Andere habe die wildesten Theorien entwickelt, ohne empirische Basis, nach dem Motto: Wie könnte es gewesen sein? Das ist der eher unseriöse Teil. Ich kann nur mit Dir hoffen, dass mal ein Spezialist hier etwas nachträgt. Dr. Karl-Heinz Best 17:09, 27. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Bis der Spezialist eintrifft, hab ich mal einen {{Belege fehlen}}-Bepper reingemacht. Nutzt zwar nix, aber warnt vielleicht unbedarfte Leser.-- Joachim Pense 18:38, 27. Feb. 2008 (CET)Beantworten
Habe mir erlaubt, "Belege fehlen" zu löschen. Ich denke, nach der Überarbeitung ist das ok? Grüße Dr. Karl-Heinz Best 21:42, 28. Feb. 2008 (CET)Beantworten
Prima! -- Joachim Pense 06:52, 29. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Metaenzyklopädie?[Quelltext bearbeiten]

Lemmadefinitionen, die ausschließlich auf Definitionsversuche fremder Lexika rekurrieren oder exklusiv diese diskutieren, sollten grundsätzlich inakzeptabel sein - nicht nur für Wikipedia, auch für andere Lexika. Es gehört schon zur vornehmsten Aufgabe eines Artikelautors, eine eigenständige Definition zu leisten und zu verantworten. Diese darf er ja sogleich wieder mit fremden Standpunkten relativieren oder bestätigen, aber ohne eigenen (neutralen) Stand-Punkt landen wir zum Schluss nur bei einem Historischen Begriffswörterbuch. Das ist eine andere Aufgabenstellung. --82.83.55.21 20:41, 6. Mär. 2010 (CET)Beantworten

Danke für den Hinweis. Ich habe das Zitat auf den Begriff „linguistische Vorgeschichtsforschung“ beschränkt. Die Formulierung der Definition ist jetzt kein Zitat mehr. Lektor w (Diskussion) 13:07, 8. Jul. 2014 (CEST) erledigtErledigtBeantworten

Vennemann[Quelltext bearbeiten]

Dem geht es mitnichten, wie hier suggeriert wird, darum, alle europäischen Sprachen auf einen Ursprung zurückzuführen, Kern der These ist nur die Rekonstruktion eines nichtindogermanischen europäischen Substrats. (nicht signierter Beitrag von Hedian (Diskussion | Beiträge) 07:03, 16. Mai 2013 (CEST))Beantworten

Das ist nicht das Problem Vennemanns. Selbstverständlich trafen die einwandernden Früh-Indogermanen in Europa auf indigene Sprecher, die wiederum von den neolithischen Einwanderern bereits beeinflusst waren. Nur, Vennemanns Behauptung, es handele sich um semitide Substrate, kann heute mittels der Gentechnik eindeutig zurückgewiesen werden. Auch hat die Archäologie in Cornwall im Gegensatz zu den Phantasien Vennemanns keine Spuren semitischer Seefahrer gefunden. Das alles ist mittlerweile so bekannt, dass man sich über den Qu.... von Venneman nicht mehr streiten bräuchte.2A02:8108:9640:AC3:7092:BD76:D2F0:1BA0 08:42, 11. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Unvollständig[Quelltext bearbeiten]

Die Paläolinguistik ist nicht nur Sprachursprungsforschung, wie hier in beschränkter Weise dargestellt, sondern sie beschäftigt sich auch und heute vor allen Dingen mit der Frage, wie weit man aus heutigen Bezeichnungen für heutige Gegenstände in einer Sprachfamilie auf deren Existenz oder zumindest von Vorläufern oder gar deren Erfindung durch und in dieser Sprachfamilie schließen kann. Siehe dazu z.B. auf den Artikel zum "Rad".2A02:8108:9640:AC3:7092:BD76:D2F0:1BA0 08:47, 11. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Im Zuge der zunehmenden Versuche, Ort, Zeit, und Migrationen (nicht nur) der indogermanischen Sprachen zu rekonstruieren, wird der Begriff "paleolinguistcs" zunehmend für die Kritik an der Realität rekonstruierter Wörter verwandt, wogegen die in der Einleitung noch herausgestellte Suche nach einer Ursprache sehr zurücktritt. Ich habe jetzt versucht, diese Verengung herauszunehmen. Da wir mittlerweile durch die Populationsgenetik wissen, dass der "Anatomisch Moderne Mensch"(homo sapiens s.) in Afrika entstand und sich über die Welt verbreitet hat, hat er ja dort eben diese "Ursprache" entwickelt. Aufgrund der langen Zeit ist es jedoch kaum noch möglich, zwischen rekonstruierten Wörtern und Zufallsübereinstimmungen zu unterscheiden, weshalb entsprechende Untersuchungen zwar interessant, aber wenig überzeugend bleiben.HJJHolm (Diskussion) 10:12, 11. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Absätze zusammengeführt[Quelltext bearbeiten]

"Probleme" und "Streitfragen" gehören zusammen. Der Artikel ist im Übrigen völlig veraltet. Ich habe leider nicht die Tage oder Wochen Zeit, das heutige Wissen mit meinen Dutzenden von Belegen hier einzuarbeiten. Zum Mindesten darf sich mal ein Interessierter mit dem verwandten Thema "Nostratisch" und Alan Bomhard befassen. Danke.HJJHolm (Diskussion) 09:55, 12. Jan. 2024 (CET)Beantworten