Diskussion:Rudolf von Tavel
Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Khatschaturjan in Abschnitt "Erster berndeutscher Roman der Literaturgeschichte"
- Bin ja nicht so fit mit von Tavel, aber gibt 's da nicht noch 'Die gfreuteschti Frou'? Habe ich auf alle Fälle mal im Theater gesehen, oder ist das eine Romanbearbeitung?? Achermann 21:09, 8. Nov 2004 (CET)
- Kann schon sein. Es steht nur eine Auswahl im Artikel. Von Tavel hat sehr viel geschrieben. Soviel ich weiss ist zur Zeit nicht alles erhältlich --Vadis 23:49, 8. Nov 2004 (CET)
"Erster berndeutscher Roman der Literaturgeschichte"
[Quelltext bearbeiten]Und was ist mit Jeremias Gotthelf? Ja, ich weiss, er hat seine Romane und Erzählungen nicht in "richtigem" Berndeutsch geschrieben, aber "richtiges" Hochdeutsch ist das ja auch nicht - eher könnte man von "Gotthelfisch" bzw. "Bitziusisch" sprechen, was eine ganz eigene Mischung von Berndeutsch und Hochdeutsch wäre. Haben die Spezialisten etwas dazu zu sagen, zum Beispiel Herr Freigut? Es Grüessli --Khatschaturjan (Diskussion) 20:52, 15. Mai 2023 (CEST)
- @Khatschaturjan: Gotthelfs Werke sind halt effektiv nur berndeutsch durchsetzt. Roland Ris schreibt in seinem Aufsatz über die berndeutsche Literatur (1987) von «einer mundartlich gefärbten Sprache», wobei insbesondere in Annebäbi Jowäger die direkte Rede der Bauern effektiv berndeutsch ist, dies als Stilisierung der Haltung der Landbevölkerung gegenüber derjenigen der «liberalen Zeitungsschreiber» und der «den deutschen Sozialismus predigenden Handwerkergesellen», deren Rede auf Hochdeutsch wiedergegeben wird. Der Erzählerbericht bleibt aber, soweit ich sehe, im Grundsatz hochdeutsch. Vielleicht müsste man sich halt auch fragen, welche Literaturgattung von Tavel schrieb. Von Greyerz spricht in seiner 1924 veröffentlichten Übersicht über die Deutschschweizer Mundartliteratur von «historischer Novelle», Roland Ris vom «novellenartigen Roman». Schaut man die Bände an, dann steht auf den Titelblättern der frühen Bände erst «Novelle», dann «Erzählung» und erst 1929 beim Frondeur «Roman». Schmid schreibt in seiner im HLS publizierten Übersicht über die Dialektliteratur dann aber doch einfach «Roman» (neben von Tavel erwähnt er bei dieser Literaturgattung auch Simon Gfeller und für Schaffhausen Bächtold). Bezeichnenderweise kommt Gotthelf in Schmids Übersicht nicht vor – ich meine, zu Recht. – Wenn Tavels frühe Werke «Novellen» sind, dann war er aber wirklich nicht der erste berndeutsch schreibende Romancier, dann fällt diese «Ehre» Simon Gfeller zu … En Gruez zrugg, --Freigut (Diskussion) 11:48, 16. Mai 2023 (CEST)
- Inzwischen sehe ich, dass zumindest die schwarze Spinne und einige andere Dinge hier zu finden sind. Anne Bäbi Jowäger in Gotthelfs Urgestalt hingegen wartet offenbar noch immer darauf, der Leserschaft vorgestellt zu werden. Naja, wer sie nicht zu Hause auf dem Büchergestell hat, findet sie inzwischen auch bei Gutenberg. Merci einewäg für die ausführliche Antwort! --Khatschaturjan (Diskussion) 14:10, 16. Mai 2023 (CEST)