Diskussion:Saalachtal

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von 37.201.229.199 in Abschnitt Salzach im Saalachtal
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Salzach im Saalachtal[Quelltext bearbeiten]

Es tut mir leid, aber für die behauptung Das Saalachtal bildete in geologischer Vorzeit das Bett der Salzach, die heute südlich des Zellersees vorbei nach Osten fließt und sich dann - etwa 30 km östlich des Saalachtales - nach Norden durch eine enge Schlucht zwischen Hagen- und Tennengebirge gegraben hat. habe ich jetzt ziemlich lang nach einem Beleg gesucht und nichts gefunden. Gefunden habe ich z.B.

Stellt sich für mich insgesamt so dar, dass die Salzach vor dem Einkerben der Salzachöfen bereits hier floss, nur eben 20 Meter höher. Dass Salzach- und Saalachtal während der Würmeiszeit von einem gemeinsamen Gletscher erfüllt waren wird auch häufig beschrieben, dies kann aber wohl kaum damit gemeint sein, dass "die Salzach durch das Saalachtal floss". Ich finde das leider nirgends explizit beschrieben, aber offenbar war es so, dass sich während des Abschmelzens der Gletscher sowohl Salzach als auch Saalach bildeten, jedenfalls flossen bereits die eiszeitlichen Gletscher "durch das Salzachtal". Im Gegensatz dazu wird hier soagr beschrieben, dass sich umgekehrt die Saalach, die früher in den Zeller See geflossen sei, umgekehrt habe und nach Norden durchgebrochen sei. Vielleicht also eine Verwechslung...? Vielleicht interpretiere ich diese Quellen falsch, ich bin kein Geologe. Aber ich denke die Zweifel sind begründet genug (in all diesen Quellen würde davon ja wohl was stehen?), um die Passage bis zum Erbringen eines Belegs zu entfernen. --Svíčková na smetaně 22:22, 1. Dez. 2010 (CET)Beantworten

danke für die schöne Argumentation. Habe noch Irrelevantes gefunden: Bei anhaltendem Regen oder Hochgewittern trat die Salzach aus den Ufern und überschwemmte das ganze Tal derart, dass das Moos zwischen Zell am See und Kaprun einem See glich. Die Salzach floss dann am Südwestufer des Zeller Sees in diesen hinein und am Südostufer bei Fischhorn wieder heraus (FREUDLSPERGER, 1936) in Historischer Flussverlauf bei Saalach-Salzach-Mündung. Insgesamt ist da ja alles flach, ein paar Meter hier und da, kann da schon die Fließrichtung stören. Vorstellbar ist es, aber ich habe auch lange gesucht und nichts gefunden. So wie das beschrieben war, hätte das aber einen Rückstau der Salzach vom Pass Lueg nach Zell am See bedeutet, bei 200 Meter Höhenunterschied! Habe die entsprechende Passage jetzt auch bei Saalach entfernt. Außerdem stellt sich mir auch die entscheidende Frage, ob das Saalachtal überhaupt noch das Saalachtal wäre, wenn die Salzach durchflösse - da wäre es dann doch das Salzachtal, nur halt woanders. --Herzi Pinki 23:42, 1. Dez. 2010 (CET)Beantworten
Jo, wie oft und wie lange diese Durchbrüche in den Zeller See stattfanden hat mich auch überrascht. Ein Durchbrechen weiter ins Saalachtal wäre da sicher auch im Bereich des Denkbaren. Wird allerdings nirgends erwähnt, und selbst wenn war das wohl jeweils nur kurzzeitig und der Durchbruch an den Salzachöfen existierte da schon lange. Ich denke es ist hier einfach eine Verwechslung der Flüsse passiert, die klingen ja wirklich sehr ähnlich, da spielt die Erinnerung schon einmal einen Streich. Kann man sich wohl als Beispiel merken wie wichtig es ist wirklich mit konkreten Quellen zu arbeiten... lg, --Svíčková na smetaně 16:13, 2. Dez. 2010 (CET)Beantworten
Einen Beleg kann ich leider auch nicht liefern. In der ersten Hälfte der 90er lag in einem Gästehaus in Thumersbach ein Buch aus, das die Vorgänge relativ detailliert beschrieb. Insgesamt waren sie deutlich komplexer als im Artikel dargestellt. An Titel und Autor kann ich mich nicht mehr erinnern.
Zunächst mal waren nicht nur Saalach- und Salzach-Gletscher beteiligt, sondern ganz maßgeblich auch die beiden Glocknerzungen im Fuscher und Kapruner Tal. Die beiden hatten ein höheres Nährgebiet und ein viel steileres Gefälle, deshalb reichte ihr Druck, den viel mächtigeren Salzachgletscher nach Norden abzudrängen. Das Salzachtal östlich von Bruck wurde vom Fuscher Gletscher durchflossen, deshalb ist es wesentlich weniger ausgeprägt als der Trog westlich davon. Als die Gletscher schmolzen, zog sich zuerst die Salzachzunge zurück und hinterließ einen See, der durch das Saalachtal nach Norden abfloss, weil die Kapruner Zunge durch ihre höhere Fließgeschwindigkeit noch länger das Tal nach Osten versperrte und einen Eisstausee bildete. Der See wurde schnell mit Geschiebe verfüllt, und der Zeller See blieb nur deshalb übrig, weil schließlich auch die Fuscher Zunge abschmolz und den Weg nach Osten freigab. Trotzdem brach die Salzach durch ihre eigene Aufschotterung noch mehrmals nach Norden aus. Die Saalach floss auch nicht "früher" durch den Zeller See zur Salzach, sondern immer wieder. Sie bildet an ihrem Austritt aus dem Glemmtal einen Schwemmkegel, und auf einem Schwemmkegel wechselt ein Fluss ständig die Richtung, wenn er eine Stelle mit seinem Geschiebe höher aufgeschottert als das Nachbargelände. Auch die Fuscher Ache hat im Ortsbereich von Bruck einen Schwemmkegel gebildet und drängt den heutigen Lauf der Salzach an den nördlichen Talrand. Auch sie hat wahrscheinlich mehrfach eine Schwelle gebildet, die die Salzach ins minimal tiefer liegende Saalachtal fließen ließ. Erst seit der Schwemmkegel der Saalach den gegenüberliegenden Hang erreichte und einen mehrere Meter hohen "Damm" bildete, floss die Salzach endgültig in ihrer heutigen Richtung. Die Saalach dagegen würde ohne menschliche Eingriffe auch heute noch immer wieder nach rechts zur Salzach fließen, wenn sie ihren Schwemmkegel weiter formen könnte.
Die Dynamik in dieser Gegend ist zu komplex, um sie in zwei Sätzen abzuhandeln. Es wäre genial, wenn jemand das Buch auftreiben könnte, dann könnte man daraus einen eigenen Artikel machen. Im Buch wurden auch die Ausmaße der einzelnen Gletscherzungen und die zeitlichen Bezüge genannt. Vor allem die Fließgeschwindigkeit der Fuscher Zunge war verantwortlich dafür, dass die Salzach nicht viel früher ihren Weg nach Osten nehmen konnte. --37.201.229.199 17:06, 21. Apr. 2018 (CEST)Beantworten