Diskussion:Seeschlacht von Svold

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(Es war von Roxanna der Begriff "rechtmäßiger König" für Olav I. Tryggvason kritisiert worden; von der dortigen Benutzerdiskussionsseite heirherkopiert.)


Was aber die Rechtmäßigkeit des Königs angeht, [hast Du] nicht [recht]. Außerdem: Was heißt „selten“? Es gab in Norwegen ein Thronfolgerecht das sich aus dem Erbrecht herleitete (Thronfolge (Norwegen)). Danach war Olav Tryggvason rechtmäßiger König. Es bedurfte nur noch der Anerkennung auf dem Volksthing. Die geschah in Trondheim. Rechtmäßiger geht's nicht. Aber ich will keinen Editwar auslösen, denn es kommt an dieser Stelle nicht darauf an. Fingalo (Diskussion) 13:24, 3. Okt. 2012 (CEST)[Beantworten]

Dann schreibt meinetwegen gewählter König. Auch einer Thing-Wahl des Mittelalters gibt es noch viel, was nach heutiger Auffassung nicht rechtmäßig ist. Rechtmäßig ist immer ein zeitlich verschieden verstandener Begriff, ihn aus heutiger Sicht ins Mittelalter zurückzuprojezieren ist ebenso problematisch wie etwa die rechtmäßige Zugehörigkeit eines Gebiets bestimmen zu wollen. Der eine König nahm für sich das Recht des Stärkeren in Anspruch, der andere die Wahl durch eine willkürlich anwesende Mehrheit von angetrunkenen Männern, der dritte wiederum das göttliche Recht, der vierte das Recht der Abstammung, und im Deutschen Recht hatten wir sogar hin und wieder zwei gleichzeitig gewählte Gegenkandidaten. Chronisten wiederum, die den einen oder anderen als rechtmäßig herausstellten, taten das immer aus einer bestimmmten Parteiname heraus. Oder nimm meinetwegen Napoleon I. (das liegt gar nicht mal so weit zurück wie das Mittelalter): von beiden Häusern des sich auflösenden Parlaments (Rat der Alten, Rat der 500) gewählt (wenn auch im Rat der 500 nur von jenen, die verhaftet wurden, nachdem der Rat auseinandergejagt worden war), per Volksabstimmung von Millionen bestätigt, vom Papst gesegnet - heißt das also, er war rechtmäßiger Herrscher der Franzosen? Oder noch schlimmer und zeitlich noch weniger zurück. War das Ermächtigungsgesetzt rechtmäßig? Letztlich ist nur eins klar: Im Mittelalter war nichts rechtmäßig in einem Maße wie wir heute das Wort im demokratischen Sinne auslegen würden. --Roxanna (Diskussion) 20:22, 4. Okt. 2012 (CEST)[Beantworten]

Nein, das stimmt so nicht. Es gab ein zeitgenössisches Rechtsbewusstsein, das gerade in Skandinavien stark ausgeprägt war. Danach gab es ganz bestimmte Vorschriften für die Rechtmäßigkeit eines Königtums: Königliche Abstammung und Bestätigung durch das Thing. Seit Niklas Luhmann: Legitimation durch Verfahren sollte das nichtmehr umstritten sein. Sowohl die Zeitgenossen als auch alle Historiker betrachten Olav Tryggvason als "rechtmäßigen König". Jedenfalls ist mir noch keine Gegenstimme untergekommen. Und das ist hier maßgeblich. Dies zu bestreiten wäre Theoriefindung. Fingalo (Diskussion) 20:42, 4. Okt. 2012 (CEST)[Beantworten]

Daß es nicht so war, zeigt schon ein ganz simpler Fakt: Es gab Gegner Olavs, die anderer Ansicht waren. Auch die hatten sich ein ganz bestimmtes Rechtsverständnis zurecht gelegt. Ich sag es nochmal und möchte damit dann auch aufhören, meine Diskussionsseite weiter zugemüllt zu sehen: Irgendeinen König des Mittelalters, egal welchen oder wo, heute als rechtmäßig zu bezeichnen, ist nicht grundsätzlich problematisch, sondern auch grundsätzlich naiv. Abschließend möchte ich aber lobend hervorheben, daß es den Artikel überhaupt gibt. --Roxanna (Diskussion) 20:47, 4. Okt. 2012 (CEST)[Beantworten]

Den Gegner, der Olav nicht für einen rechtmäßigen König hielt, solltest Du mal benennen. Der Hauptgegner war der dänische König, der die Rechtmäßigkeit von Olavs Königtum nicht bestritt, sondern Norwegen wieder seiner Oberhoheit unterwerfen wollte. Und selbst wenn: Das Bestreiten einer Rechtmäßigkeit macht das Bestrittene nicht automatisch unrechtmäßig. Aber als Jurist mit dem Schwerpunkt skandinavische Rechtsgeschichte nehme ich gerne Belehrungen entgegen, wenn sie auch manchmal etwas abstrus sind. :-) Fingalo (Diskussion) 15:00, 5. Okt. 2012 (CEST)[Beantworten]

Hier würde ich doch Fingalo recht geben. es geht doch nicht darum, was wir heute als Recht verstehen, sondern um die Legitimation zur damaligen Zeit. Und was bedeutet Recht und Legitimation denn heute? Wenn die Uno beschließt ein Land zu überfallen, ist das dann legitim? --90.186.175.47 17:01, 9. Mär. 2015 (CET)[Beantworten]


Rückfrage: Warum wird Bolesław Chrobry als "Wendenkönig" bezeichnet? In diesm Falle wäre meines Erachtens entweder "ein Wendenkönig" (auch hier würde ich eigentlich "slawisch" bevorzugen) oder "der polnische König" zu formulieren? Bolesław war so weit ich es sehe ein Verwandter von Sven... Eine Interaktion in Zusammenhang dieser Schlacht wäre also denkbar :)(nicht signierter Beitrag von Boris (Diskussion | Beiträge) 18:52, 9. Sep. 2015 (CEST))[Beantworten]

Ob Bolesław I. 1000 im Akt von Gnesen zum König gekrönt wurde, ist strittig. Vielleicht sollte man besser vom polnischen Herzog oder Herrscher sprechen. --Erell (Diskussion) 20:51, 9. Sep. 2015 (CEST)[Beantworten]

"Wenden" kommt aus der in der Fußnote zitierten dänischen Quelle. Wenn jemand einen Beleg für die Bezeichnung "slavisch" oder gar "polnisch" (gab's schon Polen?) hat, kanner/sie das ändern. Fingalo (Diskussion) 11:21, 12. Sep. 2015 (CEST)[Beantworten]