Diskussion:Standardsprache

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Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Markus Bärlocher in Abschnitt Einleitung
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Vielleicht etwas Ergänzung?[Quelltext bearbeiten]

Hallo alle zusammen! Da ihr ja offentsichtlich alle hauptsächlich Sprachwissenschaftler seid, hätte ich einen Vorschlag für euch. Ich hoffe, daß ich damit nicht euren Groll auf mich ziehe, aber wie wäre es, wenn noch darauf verwiesen wird, daß es auch andere Definitionsmöglichkeiten von Standardsprache gibt? Diese Definition scheint ja, so wie es der Text, aber auch die Literaturliste durchscheinen läßt, eher aus dem Gebiet der Soziolinguistik zu stammen. Die Duden Grammatik von 1984 (ich weiß, ist schon etwas älter) definiert den Begriff nämlich ganz anders: "Gegenstand der Duden-Grammatik ist die gesprochene und geschriebene Standardsprache (Hochsprache) der Gegenwart. Mit 'Standardsprache' ist die überregionale und institutionalisierte Verkehrs- oder Einheitssprache gemeint, die den Interessen der gesamten Gesellschaft dient. Innerhalb des Gesamtgefüges der Existenzformen der deutschen Sprache kommt ihr Leitbildfunktion zu, weil sie - im Gegensatz zu den Mundarten, lokalen Umgangssprachen und Gruppensprachen - Trägerin von Kultur, Wissenschaft und Politik ist, in der Literatur, in den Medien, in Schule, Universität und Kirche und in allen öffentlichen Bereichen verwendet wird. Zwischen der Standardsprache und den anderen Erscheinungsformen der deutschen Sprache bestehen natürlich keine undurchlässigen Trennwände; es gibt zahlreiche Wechselwirkungen [...]. Die Standardsprache ist durch ihre Schriftnähe charakterisiert, sie ist aber nicht mit Schriftsprache gleichzusetzen." --IP-Los 16:46, 27. Apr. 2007 (CEST) 16:45, 27. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Diese Definition ist nur etwas ausführlicher und zum Teil ungenauer formuliert quasi dasselbe, was auch in unserer auf den Prager Linguistenkreis und damit auf die 1930er Jahre zurückgehenden Definition (vgl. Standardvarietät#Merkmale einer Standardvarietät) drinsteckt:
  • In der Duden-Grammatik werden die verschiedenen Bereiche aufgezählt, in denen die Standardsprache angewandt wird ("Kultur, Wissenschaft und Politik..."), die in unserer Definition kurz und knackig als "Polyvalenz" zusammengefasst sind.
  • Mit "institutionalisiert" wird auf die Kodifizierung angespielt, aber letzterer Ausdruck ist unmissverständlicher.
  • Mit "Leitbildfunktion" wird wieder sehr ungenau etwas umschrieben, was in unserer Definition mit "Allgemeinverbindlichkeit" sehr viel genauer getroffen ist.
  • Das wichtige Merkmal der stilistischen Differenzierung fehlt in der Duden-Definition.
Die Hinweise, dass Standardsprache nicht mit geschriebener Sprache (besser als der missverständliche Ausdruck Schriftsprache!) identisch ist und dass die Grenzen zwischen der Standardvarietät und den anderen Varietäten einer Sprache durchlässig sind, könnte man in der Tat noch aufnehmen. --Daniel Bunčić 18:05, 27. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Nein, das meinte ich ja auch gar nicht. Wäre es nicht besser, anstatt im Artikel Standardvarietät (auch) hier zu erwähnen, daß Standardsprache eben auch enger definiert sein kann (die Duden-Definition grenzt Standardsprache ja von ihren Varietäten ab, anders als in dieser Begriffsbestimmung hier, so daß es sich ungefähr um das handelt, was unter Standardvarietät steht). Daher habe ich das Beispiel angeführt. Der Artikel ist so ja schon ganz in Ordnung. --IP-Los 18:16, 27. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Ach so! Ja klar, das sollte man wirklich aufnehmen. Habe ich soeben getan, aber vielleicht geht es auch noch eleganter. Oder sogar eine Begriffsklärung am Kopf der Seite? --Daniel Bunčić 18:13, 28. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Eine Begriffklärung wäre natürlich toll. Allerdings würde ich schon noch sagen, daß Standardsprache nicht umgangssprachlich für Standardvarietät gebraucht wird, sondern zumindest auch in der Germanistik noch so verwendet wird, die Duden Grammatik hat ja meiner Meinung nach auch einen wissenschaftlichen Anspruch. Mir sind auch weitere Arbeiten bekannt, die diese Bezeichnung noch verwenden. In der Umgangssprache wird dagegen auch häufig einfach "Hochdeutsch" genutzt, man vergleiche den Werbespot zum Land Baden-Württemberg, der jedenfalls vor einiger Zeit noch im Fernsehen zu sehen war: "Wir können alles - außer Hochdeutsch." Das stimmt sprachwissenschaftlich so ja nicht, denn an und für sich sprechen die Baden-Württemberger ja immer Hochdeutsch, wenn sie nicht die Standardvarietät nutzen, so doch zumindest ihre hochdeutschen Ortsmundarten. Der Satz träfe also eher für Norddeutschland zu. Auch hier auf den Benutzerseiten der Wikipedia habe ich diese Verwendungsweise (Hochdeutsch für Standardvarietät) schon lesen können. --IP-Los 18:42, 28. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Auch hiermit hast Du Recht und ich habe nun eine Begriffsklärung an den Kopf gesetzt. Was Hochdeutsch betrifft, so bedeutet das ja nie ‘Standardvarietät’, sondern nur ‘deutsche Standardvarietät’, und in diesem Sinne ist bei Hochdeutsch bereits eine Begriffsklärung eingerichtet. --Daniel Bunčić 07:25, 29. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Entschuldige, da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Ich wollte hier nicht vorschlagen, noch irgendwie den Begriff Hochdeutsch für Standardvarietät einführen, das sollte nur eine Erklärung dazu sein, wie Standardvarietät noch in Umgangssprache manchmal genannt wird, also lediglich als Information. Ich finde nämlich, daß Du das sehr gut und eindeutig mit dem Kopf hinbekommen hast. --IP-Los 19:15, 29. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Luther[Quelltext bearbeiten]

Zugegeben, ich bin kein Experte auf dem Gebiet, aber ich glaube, daß der Einfluß Luthers hier etwas überschätzt wird. Zwar hat er unbestreitbar einen Einfluß auf die neuhochdeutsche Standardsprache ausgeübt, aber man sollte nicht vergessen, wer damals Träger der Schrift war. Das Frühneuhochdeutsche war (wie auch das Mhd. und Nhd.) in Dialektgebiete aufgeteilt, die sich in Lautstand, Wortschatz, aber auch Grammatik mehr oder minder stark von einander unterschieden. Die Schichten, die Luthers Bibel ansprechen sollte, waren gerade diejenigen, die nicht lesen und schreiben konnten. Die Kardinalfrage ist also eher, wer damals geschrieben hat.
Auf Hochdeutsch kommunizierten damals besonders die fürstlichen Kanzleien. Dabei wurde es alsbald unabdinglich, auf stark dialektal gefärbte Texte zu verzichten, da dies zu Mißverständnissen hätte führen können. Die norddeutschen Länder gingen so auch zum Hochdeutschen als Schriftsprache über, wobei Kanzler und Mitarbeiter aus Süddeutschland eingestellt worden sind. In den Kanzleistuben setzte also eine notgedrungene Tendenz zur Vereinheitlichung der Schriftsprache ein.
Auch die Bücher wurden damals in den jeweiligen Dialekten gedruckt, so daß der Leser schon ein gewisses Dialektverständnis gehabt haben mußte. Allerdings paßten die Druckereien die Werke auch an: So war es nicht unüblich, daß beispielsweise ein sächsischer Drucker den Text eines alemannischen Verfassers an seinen Dialekt anpaßte, schon um die Verständlichkeit zu erhöhen und damit den Absatz des Buches in seiner Region. So setzte auch hier langsam die Tendenz zur Vereinheitlichung ein. Ein prominentes Beispiel aus dem Neuhochdeutschen ist dann auch Goethes Werther. Der Berliner Raubdrucker Himburg hat aus dem Original Dialektausdrucke Goethes einfach „ausgebessert“, offensichtlich so gut, daß Goethe im Nachhinein den Raubdruck autorisierte (was ja eigentlich ziemlich selten ist). Ähnlich wurde auch in frühneuhochdeutscher Zeit verfahren.
Natürlich hat auch Luther unbestreitbar Einfluß auf das Neuhochdeutsche ausgeübt, seine Bibelübersetzung war im gesamten deutschsprachigen Raum verbreitet, auch im katholischen, dort aber mit einigen Modifizierungen. Aber die im 17/18. Jh. verwendete Schriftsprache war keine Luthersprache. Viele Ausdrücke Luthers haben Eingang in die heutige Standardsprache gefunden, z. B. Ufer (statt Gestade), es gibt aber auch eine Reihe von Änderungen, die sich nicht durchsetzen konnten, z. B. „gleuben“ (heute „glauben“). Luther war aber teilweise auch etwas konservativ im Sprachgebrauch, auch diese Formen, Wörter, etc. haben sich deshalb nicht halten können, z. B. bleib (blieb!) oder aber altertümliche Wörter wie beiten (warten), die bereits in dieser Zeit veraltend waren. Das kann auch vom Wort „Weib“ gesagt werden, das im Spätmittelhochdeutschen bereits eine negative Konnotation angenommen hatte, Luther verwendet es aber neutral, wobei sich diese Verwendung dann noch mehrere Jahrhunderte so hielt. Hier ist also Luthers Einfluß durchaus spürbar.
Dennoch muß bemerkt werden, daß Luther nicht Schöpfer der Kanzlei- und Literatursprache war, die späterhin immer stärker standardisiert werden sollte, er hat sie aber beeinflußt. Es gibt also mehrere Faktoren (nicht nur einen), die zur Herausbildung der heutigen Standardsprache beigetragen haben. --IP-Los 14:17, 28. Apr. 2007 (CEST)Beantworten


Standardsprachen mit großem Abstand zur Alltagssprache[Quelltext bearbeiten]

Das Klassische Chinesisch sollte in dieser Aufzählung "nicht mehr gesprochener Sprachenformen" vielleicht besser nicht erscheinen, weil es eine reine Schriftsprache ist, die gesprochen wohl schon vor 2000 Jahren völlig unverständlich gewesen ist. Ausserdem verstehe ich nicht, warum im Artikel eine zeitliche Einschränkung vom Mittelalter bis zum 20. Jh. gegeben wird, wird doch auf der Seite http://de.wikipedia.org/wiki/Klassisches_Chinesisch die Qin-Dynastie als Beginn einer Verwandlung zu einer reinen Schriftsprache angegeben. In dem im Artikel angegebenen Zeitraum war Klassisches Chinesisch längst reine Schriftsprache. Ich hoffe, die Experten der Sprachwissenschaft können mir hier weiter helfen und mir die dem Artikel zugrunde liegende Literatur zum nachlesen nennen. Vielen Dank und Grüße, --[H] 22:41, 11. Okt. 2007 (CEST)

Da wir hier auch keine größeren Experten sind als Du: Sei mutig! --Daniel Bunčić 07:02, 12. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Doppelzugehörigkeit[Quelltext bearbeiten]

„Dieser Situation entsprechend, aber auch aus politischen Gründen, werden daher jene Dialekte, deren Sprecher bei Behörden oder gegenüber Fremden ins Standarddeutsche wechseln, als deutsche Dialekte und jene Dialekte, deren Sprecher in dieser Situationen das Standardniederländische benutzen, als niederländische Dialekte bezeichnet.” In manchen Artikeln werden aber die niederfränkischen Dialekte in Dtschl. als niederländische Dialekte bezeichnet und die nidersächsischen Dialekte in den NL als niederdeutsche Dialekte, was in beiden Fällen auch Sinn macht. Man kann hier also ruhig in einem Satz die Doppelzugehörigkit als deutsche und niederl. Dialekte erwähnen. --89.166.247.239

Unschön[Quelltext bearbeiten]

"Im Sinne von Standardsprache – das heute der akzeptierteste, da eindeutigste und unverwechselbarste Terminus ist [...]" - Findet Ihr auch den Superlativ von "eindeutig" und von "unverwechselbar" hier so enorm lächerlich? "Unverwechselbar" ist schon so unverwechselbar, wie es nur geht, man kann das nicht steigern, und etwas, das eindeutig ist, kann nicht noch "eindeutiger" werden :-)

Ersetzen wir also "eindeutigste" durch "eindeutige" und "unverwechselbarste" durch "unverwechselbare". Ich tu das nicht, also tut's bitte Ihr. -- 84.227.37.177 21:08, 16. Dez. 2009 (CET)Beantworten

Letzte Änderung[Quelltext bearbeiten]

Die letzte Änderung wurde zurückgestellt, da sie auch auf Dialekte, Umgangssprache etc. zutreffen kann, sofern sie nur in Wörterbüchern und/oder Grammatiken erfasst sind, was oft zutrifft. Dr. Karl-Heinz Best 10:41, 29. Okt. 2010 (CEST)Beantworten

gefunden in einer Version von Okt. 2009[Quelltext bearbeiten]

Der folgende Text gehört m.E. wieder eingebunden. „...Genau genommen sind aus der deutschen Sprache als Bezeichnung für die vielen Dialekte eines Kontinuums mindestens zwei Standardvarietäten hervorgegangen, nämlich „Niederländisch” als niederländische Literatursprache und „Hochdeutsch” (”Hochländisch”) als deutsche ( Literatursprache).”--95.222.87.184 18:59, 4. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Hochländisch?![Quelltext bearbeiten]

Der hier als Gegensatz zum "Niederländischen" verwendete Begriff "Hochländisch" als Bezeichnung für die deutsche Sprache ist eine reine Erfindung. Zwar gibt es das Adjektiv "hochländisch" mit der Bedeutung "das Hochland betreffend"; es bezeichnet jedoch keine deutsche Region, und schon gar nicht in der Nähe der Niederlande. Daher sind die entsprechenden Teile des Artikels zu entfernen. --Vicki Reitta (Diskussion) 07:49, 26. Jan. 2015 (CET)Beantworten

Einleitung[Quelltext bearbeiten]

Kann bitte jemand die Einleitung so schreiben, dass sie verstänlich ist ohne dass man gleich die Bedeutung von vier der verwendeten Begriffe verlinken muss? Denn die Einleitung wird als Schnell-Erklärung verwendet wenn der Begriff woanders verlinkt wird und man mit der Maus darüberfährt. Danke, --Markus (Diskussion) 11:56, 20. Aug. 2019 (CEST)Beantworten