Diskussion:The Mismeasure of Man

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Review vom 27. November 2006 bis zum 27. Januar 2007[Quelltext bearbeiten]

The Mismeasure of Man (deutsch: Der falsch vermessene Mensch) ist ein 1981 veröffentlichtes Buch des Paläontologen und Harvard-Professors Stephen Jay Gould. Das Werk ist eine Kritik am allgemeinen Intelligenzbegriff und seiner Anwendung auf verschiedene Ethnien, Geschlechter und Bevölkerungsgruppen. Komischer Weise gab es den Artikel zu diesem bekannten Buch noch gar nicht, so dass ich ihn neu angelegt habe. Über Kommentare würde ich mich freuen. --Davidl 10:50, 27. Nov. 2006 (CET)[Beantworten]

Schön, dass das Buch hier ausführlicher gewürdigt wird. Es verdient es. Vorerst eine weitere kritische Literaturangabe: John B. Carroll (1995). Reflections on Stephen Jay Gould's The Mismeasure of Man (1981): A retrospective review. Intelligence, 21, 121-134. Neben durchaus berechtigter Kritik insbesondere an den ideologischen und historischen Motiven und Kontexten kann man Gould vorwerfen, dass er einige sowohl statistische Probleme als theoretische Ansätze tatsächlich schlecht durchdrungen hat. Dies nimmt von seinem wissenschaftshistorischen Ansatz nichts, durchaus aber was von seiner Kritik am 'Intelligenzbegriff'. --Markosch 21:16, 29. Nov. 2006 (CET)[Beantworten]

Es scheint, als führe Gould Leser ohne Vorbildung bezüglich Intelligenztheorien und Intelligenzbegriffen aus einer eigenen ideologischen Motivation heraus in einen Fehlschluss: Nachdem er gezeigt hat, dass in der Vergangenheit ideologisch motivierte Versuche, Intelligenz zu quantifizieren, (offenbar zu Recht) scheiterten, unterstellt er der aktuellen Intelligenzforschung noch immer von Vorurteilen getrieben zu sein und aus den fehlerhaften Ansätzen nicht gelernt zu haben.
War sich Gould des Tricks bewusst? Das ist vielleicht insofern interessant, da er sich u.a. in einem anderen wissenschaftshistorischen Werk "Time's arrow - time's cycle" mit einer in mancher Hinsicht ähnlich gelagerten Manipulation Lyells auseinandersetzt - letzterer verknüfte in seiner Theorie vom 'Uniformismus' bereits damals allgemein akzeptierte Prinzipien des Aktualismus mit kaum bewiesenen heute wiederlegten uniformistischen Thesen und beschädigte seine wissenschaftlichen Gegner, in dem er sie aufgrund ihrer Kritik am Uniformismus als empiriefern/unmethodisch darstellte. Gould meinte, Lyell hing so unerschütterlich an seinem Uniformismus, dass dieser sich unbewusst im Eifer des Gefechts von einer wissenschaftlichen Argumentationsweise entfernte - trifft auf Gould selbst das Gleiche zu?
Ist das von Markosch angesprochene schlechte Durchdringen theoretischer Ansätze und statistischer Probleme ein übliches Manko der Bücher Goulds? Eine gewisse Oberflächlichkeit wird mEn nach u.a. auch in "Fullhouse" deutlich, dessen Argumentation sich im wesentlichen mit theoretischen Überlegungen und Spekulationen, jedoch nur mit wenigen Daten, gegen die Zwangsläufigkeit und Gerichtetheit evolutionärer Prozesse richtet und implizit aussagt, ohne diese Gerichtetheit sei (wie es der deutsche Buchtitel "Illusion Fortschritt" andeutet) auch "evolutionärer Fortschritt" (was immer in den Biowissenschaften darunter zu verstehen ist) nicht real...
Zurück zu TMoM: Ich wäre dafür, deutlicher herauszustellen, an welchen Stellen in Bezug auf den allgemeinen Intelligenzsbegriff sich Gould unklar ausdrückt, wo er Fehlschlüssen unterliegt, wo ihm das Verständnis für die statistischen Grundlagen abhanden kommt, wo er durch Vereinfachung fremde Ansichten und Argumente ins falsche Licht rückt. Vielleicht auch: Wie beurteilen Wissenschaftler unterschiedlicher Fachkulturen das Werk? Wie Fachkundige und Fachunkundige (hat das Werk eigentlich nur aufgrund seiner populärwissenschaftlichen Aufmachung und der Bekanntheit des Autors Bedeutung)? Welche Ideen waren bei der Veröffentlichung wirklich neu und was schon damals "kalter Kaffee"? --Chadmull 03:49, 8. Jan. 2007 (CET)[Beantworten]

Lesenswert-Kandidatur: The Mismeasure of Man (Archivierung Abstimmung 27. Februar bis 5. März 2007)[Quelltext bearbeiten]

The Mismeasure of Man (deutsch: Der falsch vermessene Mensch) ist ein 1981 veröffentlichtes Buch des Paläontologen und Harvard-Professors Stephen Jay Gould. Das Werk ist eine Kritik am allgemeinen Intelligenzbegriff und seiner Anwendung auf verschiedene Ethnien, Geschlechter und Bevölkerungsgruppen. Mit The Mismeasure of Man gelang Gould eine der einflussreichsten, modernen Diskussionen des Intelligenzbegriffs, 1996 wurde das Buch in einer veränderten und erweiterten Ausgabe herausgegeben. Diese Fassung enthält eine ausführliche Kritik an Charles Murrays und Richard Herrnsteins Buch The Bell Curve.[1] 1996 wurde The Mismeasure of Man bereits in zehn Sprachen übersetzt und 250.000 mal verkauft.

Als Hauptautor neutral Davidl 01:00, 27. Feb. 2007 (CET)[Beantworten]

Schöner Artikel über ein gutes Buch. Ich habe mal ein paar Formalia korrigiert. Ich würde mich über eine weitere Ausleuchtung der mit dem Buch verbundenen Debatte freuen, denn Goulds Buch hat in mehrfacher Hinsicht Epoche gemacht: nicht nur als Musterbeispiel einer historisch ansetzenden Kritik ideologisierter wissenschaftlicher Ansätze, sondern auch in der Etablierung des populär schreibenden wissenschaftlichen Grundsatzkritikers. Nicht umsonst ist Gould immer und immer wieder vorgeworfen worden, er sei "nicht vom Fach" und es dürfe nur der "Fachmann" solche großen Würfe unternehmen. Aber allemal lesenswert. --Mautpreller 09:18, 27. Feb. 2007 (CET)[Beantworten]

Pro Absolut. Der Artikel macht Appetit, dieses für (IMHO) jeden Lebenswissenschaftler wichtige Buch zu lesen. Vertiefung der Debatte..weiß ich nicht; ist vielleicht nicht so ganz die Aufgabe hier (just my 2c). --DrLarry 09:41, 27. Feb. 2007 (CET)[Beantworten]

Pro interessanter artikel zu einem nach wie vor wichtigen Buch Richardfabi 22:21, 28. Feb. 2007 (CET)[Beantworten]

  • Wohlwollend abwartend. Der Artikel liefert einen fundierten Überblick und eine detaillierte Inhaltsangabe, er ist angemessen belegt und bebildert. Gestört hat mich allerdings, dass man als Leser kaum die Gelegenheit bekommt, auch die Gegenposition zu würdigen: Weder in dem Artikel noch über die Links finde ich Näheres zu den Argumenten, die wissenschaftlich glaubwürdig für eine (teilweise) erbliche Veranlagung der Intelligenz sprechen. Statt dessen wird unter "Kritik" als erster Vertreter der Gegenseite Arthur Jensen verlinkt, der aufgrund seines Artikels genau in das von Gould stereotyp aufgebaute Rassismus-Schema zu passen scheint. Ich finde es unbefriedigend vor Eysencks Behauptung zu stehen, Gould vereinfache und verschweige aktuelle Theorien, ohne mich über selbige aus der Perspektive ihrer Verfechter informieren zu können.
Die Gegenseite im Detail wiederzugeben ist sicher nicht Aufgabe dieses Artikels, allerdings würde ich mir eine "fairere" Einordnung in die aktuelle Diskussion wünschen. Falls uns die passenden Artikel da im Moment einfach noch fehlen, fände ich rote Links schon besser als nichts. Ich werd vielleicht mal eine Psychologin fragen, auf wen man da guten Gewissens verweisen kann, bin ja leider auch nicht vom Fach.
Noch eine Kleinigkeit: Die grundlegende Idee dabei ist nicht sehr schwer zu verstehen: Wenn eine Person bei einer Vielzahl von Tests ähnliche Ergebnisse erzielt, so kann man mit Hilfe der verschiedenen Tests eine allgemeine Tendenz berechnen. Den Teil vor dem Doppelpunkt würde ich weglassen und die eigentliche Erklärung finde ich zu vage, als dass man eine Vorstellung bekäme, was eine Faktorenanalyse "macht" – leider fällt mir im Moment aber auch nicht ein, wie man das einem mathematischen Laien in einem Satz erklären könnte.
Viele Grüße --Thomas Schultz 23:08, 28. Feb. 2007 (CET)[Beantworten]
Thomas, Du hast schon recht - es ist ziemlich unbefriedigend, wenn man ein Bruchstück aus einer allgemeinen Debatte ausführlich darstellt und viele zentrale Artikel zum Thema brach liegen oder gar nicht existieren. Ich habe länger überlegt, ob ich in dem Artikel tiefer in die allgemeine Debatte einsteigen sollte, aber letztlich denke ich, dass das der falsche Ort wäre. Das müsste in Allgemeine Intelligenz oder vielleicht auch Theorie der multiplen Intelligenzen. Ist halt das übliche Wikipediaproblem, vielleicht schaffe ich es, einen dieser Artikel zum Schreibwettbewerb auszubauen. Jensen gehört allerdings schon an zentraler Stelle erwähnt, da er sicher der einflussreichste Theoretiker der allgemeinen Intelligenz ist und in weiten Teilen der Psychometie auch ernst genommen wird. Unfair wäre es, nur Murrays und Herrnsteins Pamphlet zu erwähnen.
Den Halbsatz vor dem Doppelpunkt nehme ich raus und ein paar Links werde ich auch noch reinnehmen. Die Einleitung ist tatsächlich etwas vage, aber das liegt auch an Goulds oft recht vager Argumentation. die Faktorenanalyse wird ja erst in den letzten Kapiteln eingeführt. Grüße, Davidl 00:42, 1. Mär. 2007 (CET)[Beantworten]
  • Lesenswert ist der Artikel soweit ich das beurteilen kann, allerdings ist mir der Satz: „Allerdings muss man sich nach Gould wiederum davor hüten, diese Einzelintelligenzen zu verdinglichen.“ etwas unklar, speziell das Verb "verdinglichen" - sowas habe ich weder irgendwo gehoert noch gelesen. Ok google scheint das Wort zu kennen, trotzdem hab ich keine Vorstellung was es bedeuten koennte; vielleicht koennte es anderen Lesern genauso gehen Gruss --Lofor 22:59, 3. Mär. 2007 (CET)[Beantworten]
Ich habe es verändert, nun stehen die folgenden Sätze im Artikel: Allerdings muss man nach Gould beachten, dass diese Einzelintelligenzen nur Abstaktionen sind und ihnen nicht ein Ding in Geist oder Gehirn entspricht. Im Gegensatz zu Thurnstone erklärt er, dass sich die intellektuellen Fähigkeiten von Menschen immer auf verschiedene Weisen klassifizieren lassen und die Annahme von Einzelintelligenzen daher nur ein theoretisches Hilfsmittel ist. Besser so? Tatsächlich wird der Begriff der Verdinglichung in der Philosophie verwendet, allerdings ist das Konzept nicht sonderlich klar. Zumal es auch noch den marxistischen Begriff der Verdinglichung gibt. --Davidl 00:55, 4. Mär. 2007 (CET)[Beantworten]

Deutscher Titel[Quelltext bearbeiten]

Kann man zu diesem Artikel nicht einen deutschen Titel finden und den jetzigen als Redirect verwenden.-- Kölscher Pitter 12:48, 2. Mai 2008 (CEST)[Beantworten]

Klar könnte man das - halt der deutsche Buchtitel. Allerdings scheint mir selbst in Deutschland der Originaltitel gebräuchlicher und ich finde das aktuelle Lemma auch passender: Ist ja ein Artikel über das Buch und nicht über die Übersetzunng ;). --David Ludwig 13:20, 2. Mai 2008 (CEST)[Beantworten]

Goulds Diskussion der Intelligenztheorie ende mehr als 25 zu früh. Versteh ich nicht.--^°^ .sprichmit nerd 10:05, 10. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]

25 Jahre! Korrigiert. --Katach 10:34, 10. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]
passt, feiner Artikel, wünschte ich hätte ihn geschrieben:)--^°^ .sprichmit nerd 14:13, 10. Feb. 2011 (CET) "ende"? mhm, das Ganze kriegt einen essayischten Schlag, "iniitierte eine Diskussion, die 25 Jahre später einen breiteren Raum fand" oder sowie?--^°^ .sprichmit nerd 14:16, 10. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]
The substantive discussion of the theory of intelligence stops at the stage it was in more than a quarter of a century ago. will übersetzt werden. Die aktuelle Übersetzung ist wohl sehr holprig. Wie klönnen wir es besser ausdrücken? --Katach 14:33, 10. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]
Verständlicher, OK.--^°^ .sprichmit nerd 14:56, 10. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]
  • Es fehlt die Faktorenanalyse, die die Faktoren seiner Meinung nach nur sehr schwach erklärt und die Kritik, dass man vorher gar [mit der klassischen Testtheorie] nicht weiß, was genau man gemessen hat [steht genauer im Buch].--^°^ .sprichmit nerd 14:26, 10. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]

'Sowohl Hauptkomponenten wie auch Faktoren sind mathematische Abstraktionen und keine Ursachen. Die Vererbungstheorie von Intelligenz ist auf einem einzigen Konzept aufgebaut: „Der schimärenhafte Charakter von g ist der faule Kern in […] der ganzen erbtheoretischen Schule“. Mathematisch formuliert: Spearmans g, die Hauptkomponente der Korrelationsmatrix von Tests geistiger Fähigkeiten „löst [nur] bis 60 % der Gesamtinformation in der Matrix auf“ (Gould: 1999).' aus Kritik_am_Intelligenzbegriff#Stephen_Gould:_Der_falsch_vermessene_Mensch --^°^ .sprichmit nerd 14:47, 10. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]

Dieser Abschnitt ist überarbeitungsbedürftig: 1. Er ist insofern etwas unsystematisch, als er nicht skizziert, aus welchem Lager die Kritik kommt. 2. Die Zitate sollten etwas gestrafft werden, damit sie nicht disproportioniert wirken. 3. Am Ende des Abschnittes sollte eine ganz kurze Rückbesinnung auf den weiten Ansatz Goulds stehen, um zu zeigen, daß die Kritik zu kurz tritt, weil sie sich nicht mit Gould, sondern in einem closed-circuit-Denken nur mit dem Gedankengebäude der Kritiker selbst beschäftigt, und deshalb Gould belegt und nicht widerlegt.

Zur Begründung meiner Auffassung muß ich ziemlich unorthodox und ähnlich umfassend ausholen wie Gould, um zu zeigen, welchem Mißverständnis die Kritiker erlegen sind: Goulds Arbeit ist nicht wissenschaftshistorisch ausgerichtet. Für ihn sind die Beispiele aus der Wissenschaftsgeschichte nur exemplarische Versuche, seinen Ansatz - eine Kritik am ontologischen Reduktionismus (um ein sehr treffendes Schlagwort Konrad Lorenz' zu gebrauchen, über das man mit Gewinn in "Der Abbau des Menschlichen" nachlesen möge) - allgemeinverständlich zu machen. Gould versucht zu zeigen, daß gedankliche Konstrukte wie der Intelligenzbegriff gerade im entscheidenden Punkt kranken: sie konstruieren ihre praemissa major aus ihrem gedanklichen Begriff und nicht aus der Beobachtung der Realität und sind daher zeitgebunden. Gould ist insofern tatsächlich etwas wissenschaftshistorisch, als er von seinem evolutionsgeschulten Blick ausgeht, während wir heute in der Hirnforschung eher molekularbiologisch vorgehen und von daher bereits am Hilfskonstrukt des Intelligenzbegriffs vorbeigeforscht haben und ihn folglich nicht mehr brauchen, um den Verstand zu beschreiben. M. a. W.: Psychologie und Soziologie und damit die Eysenck'schen und Cattell'schen Denkformen sind bereits seit Jahrzehnten auf dem besten Wege, als Erklärungsmodelle ähnlich antiquiert zu werden wie die Freud'sche, Jung'sche und Adler'sche Vorstellung von der Psychopathologie. Eine thematisch und methodisch sehr präzis gefaßte und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen als Folie zum Verständnis Goulds sehr brauchbare Arbeit kommt aus einer ganz anderen Ecke: "Vorverständnis und Methodenwahl in der Rechtsfindung" des Tübinger Rechtsphilosophen Josef Esser. Einen Einblick in die Zeitgebundenheit vermeintlich "wissenschaftlicher" und "mathematischer" Vorstellungen, denen ex machina unhaltbare Vorstellungen über ihren wissenschaftlichen Rang aufgesattelt werden, als closed-circuit-Kurzschlüsse gewähren unfreiwillig etwa Klugs Arbeiten zur Kybernetik des Rechts. Goulds Denken ist nicht kulturabhängig, Soziologie und Psychologie sind es. Wer sich, wie ich, ein Leben lang mit östlichen Kulturen beschäftigt hat, muß sich sehr bald von dem Trugschluß des universalistischen Anspruchs seiner eigenen Kultur befreien und aus einer umfassenderen Distanz relativieren, wenn er seinen Forschungsgegenstand erfassen will: auch aus einer solchen im Kern wissenschaftstheoretischen Erfahrung kann man mehr Affinität zu Gould gewinnen. Goulds Schwäche ist vielleicht, daß er zu wenig versucht hat, den methodischen Fehler seiner Gegner in der praemissa major wirklich umfassend darzustellen. Daß er ihm bewußt war, daran besteht kein Zweifel; ihn zu verdeutlichen war schließlich sein Anliegen. Am Spagat zwischen der als Ansatz mittlerweile anachronistischen gesellschaftswissenschaftlichen "Intelligenzforschung" mit pseudo-naturwissenschaftlichem Überbau und der Hirnforschung scheitern Goulds Kritiker. Unerwarteterweise ist Gould bereits eine Teilantwort auf die Forderung Harald Leschs, die moderne Mathematik und Physik habe sich bei anderen Wissenschaften Einsicht in die Grundlagen ihrer Struktur zu verschaffen, da der Versuch, diese Einsicht zu gewinnen, nicht mehr ihr eigener Forschungsgegenstand sei.--Gernulf 23:44, 17. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]

Zu deinen Punkten: 1. Es ist bei jeder Kritik eine Standpunktzuschreibung enthalten. 2. Ich verstehe nicht, inwiefern die Zitate "disproportionierend" wirken. Ist dir z.B. Eysenck im Vergleich zu Pinker zu lang? 3. Es ist gar nichts dagegen einzuwenden, dass Gould sich gegen seine kritiker verteidgen darf. Er hat das getan. Du kannst gerne seine Kritik an der Kritik belegt einarbeiten. Wohlgemerkt nicht deine eigene. --Katach 08:18, 18. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]
Ich muß wieder ausholen: Goulds Ansatz ist für Gesellschaftswissenschaftler kaum zu verstehen. Der gesellschaftswissenschaftliche Ansatz der "Intelligenzforschung" benutzt einen traditionellen Begriff ("Intelligenz") als untauglichen Schlüssel für eine imaginäre black box (den traditionellen Begriff "Verstand"). Das ist in etwa die Vorgehensweise eines Mannes, der aus Messungen von Gewicht und Größe Erkenntnisse über das Wesen einer Kartoffel gewinnen will. In der Medizin war das der zunehmend obsolete Ansatz der symptomatischen Medizin, wissenschaftsgeschichtlich wird das vielleicht noch deutlicher, wenn man Hahnemanns Vorgehen heranzieht: die Verallgemeinerung einer Idee als Wahrheitsbeweis für die Idee (Homöopathie). Das alles war einmal, als man noch mit der Stange im Nebel herumfischen mußte. Die heutige Hirnforschung ist naturwissenschaftlich ausgerichtet und erforscht ganz einfach die Funktion des ZNS; für sie existiert die "black box" daher nicht, die der Psychologie immanent ist. Daher kommt die unwissenschaftliche Giftigkeit der Kritiker, die Gould von ihrem Welterklärungsanspruch auf den Boden ihres beschränkten Metiers zurückholt. Die Kritik von Blinkhorn und Eysenck ist praktisch identisch. Es ist allenfalls akzeptabel, die Kritik von Blinkhorn wegzulassen und dem Eysenck-Zitat anzufügen: "ähnlich Blinkhorn in einer Buchbesprechung in Science". Der Satz über Pinker ist methodisch nicht "sauber": er sollte, wie es üblich ist, trotz des vorangestellten "laut" die indirekte Rede benutzen, allenfalls geht noch "laut" zusammen mit "soll sein"; so, wie er dasteht, ist er ein Vehikel für die Sympathie des Wikipedia-Artikelautors und damit eine Einarbeitung seiner eigenen Kritik. Ob die Kritik von Jensen tatsächlich scharf ist, sollte der Leser entscheiden (ich persönlich finde sie niveau- und gehaltlos, aber diese Bewertung hätte auch nichts in einem Lexikonartikel zu suchen).
Die Kritik muß schon eingeordnet werden, d. h. für den Leser, der sich kurz und sachlich informiert wissen will und der i. d. R. kein Psychologe ist, sollte etwas erklärend vorangestellt werden wie "Die Kritik kommt überwiegend (oder ausschließlich oder was auch immer) von Psychologen: ...". Da der Artikelabschnitt "Rezeption" und nicht "Reaktionen" überschrieben ist, sollten die Kritiken von einem übergeordneten Standpunkt aus zum Werk von Gould in Beziehung gesetzt werden.--Gernulf 11:12, 18. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]
Ich sehe immer noch keine Quelle, nur deine eigenen Überlegungen. Such dir ein paar positive Rezensionen raus, recherchiere Goulds Verteidigung gegen seine kritiker, und arbeite sie belegt ein. --Katach 11:56, 18. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]
Was soll das? Zur Sache, bitte!--Gernulf 12:25, 18. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]
Zu Pinker: Die Standpunktzuschreibung ist mit "laut X ist" korrekt. "laut X sei" ist doppelt gemoppelt. Zu Blinkhorn: Wenn zwei Wissenschaftler eine ähnliche Kritik äußern, dann löscht man doch nicht einen von ihnen! Man könnte sie aber durchaus zusammenfassen. --Katach 14:38, 18. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]
Weitere Inspiration zur Ausweitung der Darstellung von positiven und negativen Reaktionen kann man sich bei der englischen Version holen. --Katach 15:41, 18. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]
Anscheinend muß ich mich deutlicher ausdrücken.
Zu Pinker: "Laut Steven Pinker wurden Goulds Argumente von Intelligenzforschern bereits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung stark fehlerhaft bis unehrlich empfunden und sind heute verrufen." Der Nachsatz "und sind heute verrufen" ist offensichtlich die Meinung des Artikelschreibers, sonst würde er sich um mehr Transparenz und Deutlichkeit bemüht haben: Bei wem denn verrufen, bitte? Dieses apodiktische Werturteil ist derart unwissenschaftlich (auch "stark fehlerhaft bis unehrlich" ist lediglich ein Werturteil und damit unwissenschaftliche Meinungsmache), daß sich wohl kaum ein Leser vorstellen kann, hier könne es sich um eine Wiedergabe der akademischen Meinung von Pinker handeln. So, wie Pinkers Aussage (als Erläuterung für den Interviewer gedacht) in korrekter Übersetzung lautet "Ich nehme an, Sie wissen, daß seine Argumente von den Wissenschaftlern, die sich mit der Frage der Intelligenz beschäftigen, schon zum Zeitpunkt der Publikation des Buchs als in hohem Maß ungenau angesehen wurden (bis zur Grenze der Unehrenhaftigkeit) und inzwischen weitestgehend als unglaubwürdig gelten." ist seine Aussage zwar nicht viel wissenschaftlicher, aber die erkennbare Tendenz des Artikelschreibers bei seiner Übersetzung ist wenigstens entfernt.
Ich hoffte, den Verfasser des Artikels ohne direkten Nasenstüber zum Durchlesen seiner Zitate bewegen zu können. Leider vergeblich, deshalb nun direkt: Ein Zitat, das aus "Nature" stammt, "Science" zuzuordnen, das sollte man schon vermeiden [Zitat aus Quelle 21].
Blinkhorn: Wenn das, was Blinkhorn äußert (bitte lesen!), eine wissenschaftliche Buchbesprechung sein soll, dann Gute Nacht! (Blinkhorn: "and you have all the makings of a lively, plausible, opinionated and zesty potboiler. But verbal fluency is no substitute for good arguments" - wie wahr, Herr Blinkhorn ...) Ein Lexikonartikel muß Tautologien vermeiden. Blinkhorn ist eine Tautologie zu Eysenck, deshalb reicht ein Annex mit Verweis. Wörtliches Zitieren ist kein Beweis für Wissenschaftlichkeit, nur für Fleiß. Also bitte ein bißchen mehr an das Niveau von Wikipedia denken.
Zur Version auf en.wikipedia.org: So lieber nicht! Ich sehe schon, ich muß dem Artikel einen Abschnitt "Einordnung" nach "Rezeption" ("Reaktionen" fände ich treffender, da die Zitate nichts über eine Rezeption aussagen) anfügen, in dem ich das "closed circuit"-Denken der Gesellschaftswissenschaftler in dem viel weiteren Rahmen der Kognitionswissenschaft positioniere und zeigen, daß es sich hier um den uralten Hut der fehlerhaften Prämissendefinition in neuer Verbrämung handelt. Kein Wunder, daß manche Psychologen sich von Gould bis ins Mark getroffen fühlen und mit eindeutigen Invektiven reagieren, mit denen sich eine Blattschuß-Reaktion immer entlarvt.--Gernulf 15:28, 19. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]
das einfachste wäre wohl, den Kritikabschnitt dieser Version wiederherzustellen, welche als lesenswert ausgezeichnet wurde. Im Vergleich dazu halte ich Katachs Änderungen für eine deutliche Verschlechterung. --Tinz 20:33, 19. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]
Sorry, aber ich halte die ursprüngliche Version für nicht hinreichend belegt – als einziger Einzelnachweis für die behauptete „ausgesprochen gute“ Aufnahme des Werks war sein Buchrücken angegeben. Dass Verlage an dieser Stelle höchst selektiv und teils grob sinnentstellend zitieren, um ihre Bücher in ein möglichst positives Licht zu rücken, dürfte allgemein bekannt sein. Die in der aktuellen Version hinzugefügte Kritik ist im Vergleich dazu exakter formuliert und vor allem belegt. Viele Grüße --Thomas Schultz 03:17, 20. Feb. 2011 (CET) P.S.: Was jetzt nicht heißen soll, dass die aktuelle Version perfekt wäre – die Rezeption wie bereits von Katach vorgeschlagen aufgrund konkreter Quellen zu ergänzen oder zu präzisieren wäre selbstverständlich ein Gewinn für den Artikel. Ein einfacher Revert auf die ursprüngliche Version wäre das jedoch nicht. --Thomas Schultz 03:24, 20. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]

Steve Blinkhorn bezeichnete das Buch also als ein "Meisterwerk der Propaganda". Nun gut, mir als Leser stellt sich nun die Frage: Propaganda wofür? Inwiefern? Wenn das nicht ergänzt wird, müsste man diese Passage eigentlich rausstreichen wegen Irrelevanz etc. ... oder? ... Das gleiche gülte für den ähnlich lautend dargestellten Propagandavorwurf von Hans J. Eysenck: Inwiefern politisch motiviert? Wieso die Leute in die Irre führen wollen?
... Mit einem ähnlich problematischen Statement wurde ich bei der Kritik von Steven Pinker konfrontiert: "Goulds Argumente seien von Intelligenzforschern bereits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung als stark fehlerhaft bis unehrlich empfunden worden und seien heute weitgehend in Verruf geraten." Mir stellt sich nun wieder solche Fragen: Wo liegen die Fehler in Goulds Argumenten? Weshalb unehrlich? Und bei wem in Verruf geraten? Bei jedermann? Oder nur bei den erwähnten Intelligenzforschern, die seine Argumente wie o.g. empfunden?
Die nächstgenannte Rezeption, die Arthur Jensens, geht doch völlig an der Thematisierung der fundamentalen Kritik Goulds an der verabsolutierten Verwendung des Begriffs "Intelligenz", wie er in der Erbtheorie bspw. Spearmans (g) geprägt wurde, vorbei. Da mag er noch so renommiert sein - wenn er keine Aussage zum Inhalt und der Argumentation Goulds macht, hat m.E. seine "Rezeption" hier bei WP nichts verloren. (Ich meine, für die enzyklopädische Relevanz macht es auch keinen Unterschied, ob er die o.g. Aussage getroffen oder sich über ... die Seitenpapierdicke des Buches ausgelassen hätte.) --80.187.104.69 02:26, 11. Aug. 2013 (CEST)[Beantworten]

Verwirrender Satz[Quelltext bearbeiten]

"Von Vertretern dieser Theorien wurde Gould vorgeworfen, seriöse empirische Theorien mit fehlerhaften und rassistischen Theorien der Biologiegeschichte zu vermengen." - Zuerst denkt man (ich ;-)), dass er selbst die genannten Theorien verwendet, um seine Kritik zu üben ... und ist erst mal ein wenig verwirrt oder gar desinformiert. Und erst dann muss man sich zusammenklauben, dass die Kritik (zit., s.o.) "von Vertreter dieser Theorien" seine Kritik am Intelligenzbegriff, die die genannten "seriösen empirischen Theorien mit fehlerhaften und rassistischen Theorien der Biologiegeschichte vermengen" (würde), betrifft. Hmm... eine auf Anhieb klar verständlichere Formulierung der Aussage würde potentiell der besseren Lesbarkeit wohl deutlich entgegenkommen. ;-) 80.187.104.69 20:17, 10. Aug. 2013 (CEST)[Beantworten]

Abweichungen von anderer Morton-zitierter Quelle?[Quelltext bearbeiten]

Im Konversationslexikon "Unsere Zeit" aus dem Brockhaus-Verlag von 1858 steht auf der Seite 79 eine ähnliche Tabelle aus Mortons Werk "Crania americana". Allerdings ist dort das Schädelvolumen der sogenannten "afrikanischen Neger" (ausschließlich der Nachtvölker/Hottentotten (also Südafrikaner), zu denen die Äthiopier nicht zählen) mit 82 Zoll^3 angegeben. Die sog. Malaien sind im Konversationslexikon mit 85 Zoll^3 angegeben. Ich verstehe, dass hier das Zitat nach Gould relevant ist. Doch wie kommen solche Unterschiede zustande? --Stam (Diskussion) 23:08, 7. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]