Diskussion:Trugschluss (Musik)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eigentlich ist die Erklärung für einen musikalischen Trugschluss ganz einfach: Man glaubt, ein Musikstück stehe kurz vor dem Ende, was sich jedoch dann als falsch erweist, die Musik täuscht also sozusagen einen Satzabschluss vor. Ein Beispiel dafür ist der erste Satz von Tschaikowskys erstem Klavierkonzert. (nicht signierter Beitrag von 80.218.6.101 (Diskussion) 17:55, 23. Jul 2012 (CEST))

Könnte jemand zu den Beispielen aus der Kompositionsgeschichte bitte jeweils noch ein einfaches Beispiel dazuschreiben? - Ehrlich gesagt kann ich mir anhand der Beschreibung nur zu den wenigsten Punkten einen konkreten Klang vorstellen. GeorgGerber 09:20, 11. Mai 2004 (CEST)[Beantworten]

Mich würde auch noch interessieren, was mit dem Phänomen der Elipse gemeint ist -- Prometeus 19:56, 7. Apr 2005 (CEST)

sollte das nicht Ellipse statt Elipse heissen? (doppel l)

Ich finde es sinnlos auf die mathematische Ellipse zu verlinken, schließlich möchte ein User der dem Link folgt sich über die musikalische Ellipse informieren und nicht über die mathematische, deshalb habe ich die Verlinkung mal rausgenommen. Big albert^ 17:56, 1. Nov. 2006 (CET)[Beantworten]

grafik überarbeiten?[Quelltext bearbeiten]

das bild ist aber nicht so toll... bei der subdominante sollte man den nächsten weg wählen, also im violinschlüssel quintlage f-a-c und im trugschluss sollte dann die terzverdopplung erfolgen. im bass am besten den grundton, also as und im violinschlüssel dann c-es-c (beim trugschluss üblich, somit ergeben sich auch keine oktavparallelen). und positiver nebeneffekt ist die dabei entstehende gegenbewegung zwischen S und D.

Prinzipielles[Quelltext bearbeiten]

In meinem ausgezeichneten Musikunterricht habe ich gelernt, dass bei einem Dominantseptakkord jeder der vier Töne als Leitton für die Auflösung dienen kann. Dabei ist jeweils eine Dur- und eine Moll-Auflösung möglich. Zu den Dur-Auflösungen können noch die jeweiligen Parallelen treten. D.h. es gibt 12 Auflösungen eines Dominantseptakkordes - dabei 11 Trugschlüsse und einen "echten". Ausgehend von der Tonika C und dem Dominantseptakkord G7 können dabei - theoretisch g als Leitton --> As oder as (als Parallele: f) h als Leitton --> C oder c (als Parallel: a) d als Leitton --> Es oder es (als Parallel c) f als Leitton --> Ges oder ges (als Parallele: es) Zwei Auflösungen erscheinen in der Tabelle doppelt - es verbleiben also 10 Auflösungen. Wenn ich ein Programm dazu hätte, könnte ich das auch aufschreiben. -- Pohl-rosengarten 16:18, 13. Jul. 2009 (CEST)[Beantworten]

Antwort: Nein, ganz richtig ist das nicht, du verwechselst den verminderten Septakkord (in C: h d f as) mit dem Dominanteptakkord, an dessen Stelle er oft tritt, bzw der ein Vorhaltsakkord vor dem Dominantseptakkord ist. Das alles ist aber beim Trugschluss nicht wichtig, da er ja nur ausagt, das auf die Dominante (egal welcher Form) statt der Tonika die Tonikaparallele folgt (nicht signierter Beitrag von 84.179.243.188 (Diskussion) 13:56, 23. Nov. 2010 (CET)) [Beantworten]

noch mehr zum trugschluss[Quelltext bearbeiten]

Hallo zusammen, ich habe in der Klavierschule von Daniel Gottlob Türk noch einige weitere Beispiele für Trugschlüsse gefunden. Türk gibt auch Anweisungen wie diese zu spielen seien (Dynamik, Agogik, etc.). Und Literaturbeispiele kenne ich auch einige. Sobald ich herausgefunden habe, wie man die Notenbeispiele ins Netz stellt (ich bin nämlich Frischling hier!), werde ich sie zur Verfügung stellen. (nicht signierter Beitrag von Kontrapunktstefan (Diskussion | Beiträge) 22:06, 4. Feb. 2011 (CET)) [Beantworten]

Jüngste Überarbeitung[Quelltext bearbeiten]

So richtig glücklich bin ich mit der jüngsten Überarbeitung des Artikels nicht. Er ist mir zu stark von den Kadenzformen der Renaissance abgeleitet, wo aber gerade die Anwendung des Terminus "Trugschluß" nicht unproblematisch ist. Außerdem ist er sprachlich problematisch. Das betrifft zunächst die Einführung des Begriffs "Kadenzflucht". Ich wüßte nicht, daß der als eine Art Überbegriff für abgebogene Schlußformen in verschiedenen Epochen üblich wäre. Er findet sich bei Zarlino, aber danach offenbar nicht mehr (?). Oder, daß in der "Bassstimme statt der Oktave unterhalb des Zieltons eine Terz unterhalb dieses Zieltons gesetzt wird". Mit "Zielton" ist offenbar die Finalis des Modus gemeint, die durch die Tenorklausel an eine bestimmte Oktavlage gebunden ist. Mir ist der Ausdruck "Zielton der Klausel/Kadenz" anstelle von "Finalis des Modus" unbekannt; ich würde die Überprüfung anregen, ob es sich hier vielleicht um den speziellen Jargon einer bestimmten Musikhochschule handelt. In jedem Fall müßte erläutert werden, was damit gemeint ist; so wie es da steht, ist es unverständlich.

Die Renaissance denkt zunächst in Stimmen, nicht in Akkorden. Für das 16. Jahrhundert kann man kein reines Stimmendenken mehr voraussetzen, aber auch nicht einfach ein Akkorddenken. Dh wenn Diskant- und Tenorklausel, also die Strukturstimmen, regulär laufen, ist der Schluß nicht völlig "trug". Erst in einem vollkommen auf den Baß ausgerichteten Denken entsteht der reguläre Trugschluß, die unerwartete Harmonie statt der erwarteten. Ich weiß nicht, wie Zarlino den Begriff "cadenza sfuggita" genau gefaßt hat; ich nenne es hier mal provisorisch "abgebogene Kadenz". Die formalen Funktionen von "abgebogenen" Kadenzen in der Renaissance und dem "Trugschluß" in späterer Zeit sind vollkommen verschiedenen:

  • Mit einer "abgebogenen" Kadenz kann ein Abschnitt vollgültig zuendegehen. Also etwa der zweistimmige Anfangsabschnitt einer Motette endet mit regulärer Diskant- und Tenorklausel, auf der Ultima oder kurz vorher setzt darunter eine neue Stimme ein, die sich um die Klauseln der früheren Stimmen einfach nicht kümmert (es sind ja die ersten Noten, deshalb wäre eine Klausel - ein Abschluß - nicht sinnvoll). Eine harmonische Analyse, die einen Trugschluß konstatiert, führt nur zu einem Mißverständnis. In Wirklichkeit ist es ein richtiger Schluß in den beiden früheren Stimmen, weil die ihren Abschnitt regulär beendet haben; in der neuen Stimme aber ist es einfach überhaupt kein Schluß, weder "Trug" noch sonst etwas, die hat ja grad erst angefangen. Im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert ein häufiger Fall, als Beispiel Heinrich Isaacs "Missa carminum", aus dem Gloria Anfang des "Qui sedes" (Ausgabe "Das Chorwerk" Nr. 7 hg. R Heyden T. 90-91), aus dem Credo "Crucifixus etiam pro nobis" (T. 67-68). Oder ein sehr spätes Beispiel, Palestrinas Messe "Dies sanctificatus" aus dem 6. Messenband (1593): aus dem Credo "Crucifixus etiam" Ausgabe Haberl Druckseite 13 3./4. Akkolade (besonders instruktiv, denn die beiden neueinsetzenden Stimmen lassen einfach den zweistimmigen Satz ablaufen, mit dem die früheren weinge Takte zuvor begonnen hatten), Druckseite 14 3. Akkolade. - Im Lauf der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts tendiert das dann immer weiter in Richtung auf die harmonische Hörweise, aber da verlieren dann auch die Klauseln ihre Bedeutung.
  • In der Zeit dagegen, die in harmonischen Zusammenhängen denkt (also vor allem ab dem späten Barock), ist der "Trugschluß" immer die vorläufige Vermeidung und gleichzeitige Ankündigung des tatsächlichen Schlusses, der vollen Kadenz also. Der Trugschluß kann keinen Abschnitt beenden, er steht aber auch nicht einfach mal so in der Landschaft, sondern immer folgt auf ihn das eigentliche Ende. Ausnahmsweise kann ihm auch mal ein Halbschluß folgen, aber das ist dann schon die eigentliche Überraschung (während man den Trugschluß meistens zehn Takte gegen den Wind riecht). Nicht jede Stufenfolge V-VI ist also ein Trugschluß, sondern es gehört dazu eine ganz bestimmte Schlußinszenierung.

Ich glaube, gegenüber der früheren Version des Artikels ist die historische Betrachtungsweise ein wirklicher Fortschritt, aber in der jetzigen Form scheint mir das weder historisch zutreffend beschrieben noch sprachlich und formal ausreichend getrennt zu sein. Sowieso muß man die formalen Funktionen der verschiedenen "Trug"schlußformen immer mitbeschreiben. --Rarus (Diskussion) 20:06, 2. Jun. 2017 (CEST)[Beantworten]