Diskussion:Upleward

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Matthias Süßen in Abschnitt Geschichte der Uplewarder Schmiede
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Geschichte der Uplewarder Schmiede[Quelltext bearbeiten]

Der Teil gehört wegen der Länge ausgelagert. --AxelHH (Diskussion) 14:46, 21. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Ich schiebe es mal hier dazwischen: Danke Dir. Das Stand offensichtlich schon lange in dem Artikel und blieb unter meinem Radar. Gruß --Matthias Süßen ?! 12:20, 23. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Herausgenommen. --AxelHH (Diskussion) 00:13, 22. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Geschichte der Uplewarder Schmiede – ein Denkmal seit 2000[Quelltext bearbeiten]

Jeder der zehn Höfe in Upleward hatte nach vor 1960 zwölf und mehr Pferde für die Feldbearbeitung und für den Transport von landwirtschaftlichen Produkten. Die Hufe mussten laufend beschnitten, Hufeisen neu angepasst oder repariert werden. Dazu gehörte Geschick im Umgang mit den Tieren, die Kenntnis der Belastungen der Pferdehufe und der Krankheiten an den Hufen. Hufeisen sind notwendig, um die Kraft der Tiere im Feld und auf der Straße schonend auszunutzen. Von dem Wissen des Schmieds zeugen detaillierte Zeichnungen, die uns der Bruder von Remmer, Philipp Göken, hinterlassen hat. Philipp war der Schmied in Groothusen.

Remmer galt als guter Meister, mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn und Offenheit für die Menschen seiner Umgebung. Sein Leben und seine Handlungen wurden geprägt durch seinen christlichen Glauben. Er nahm nicht nur an den Gottesdiensten in Upleward teil, sondern auch an denen der Alt-Reformierten Kirche in Campen, die in ihren Regeln noch strenger der Bibel folgte.

Wie in den meisten Dörfern der Krummhörn, war auch der Uplewarder Schmied der wichtigste Handwerker im Dorf. Upleward hatte etwa 400 Einwohner und 10 Höfe auf der Warf und im Umfeld des Dorfes. Für die Landwirtschaft waren Reparaturen von Pflügen, Eggen, Walzen, Leiterwagen, Kutschen erforderlich. Häufig mussten Flugscharen geschärft werden, die erst mit dem Hammer geschlagen und dann mit dem Schleifstein feingeschliffen wurden.

Unterstützung zum Bau von Häusern

Zur Aufgabe des Schmiedes gehörte auch die Unterstützung beim Bau der Häuser, wie zum Beispiel das Herstellen und Reparieren von Türangeln, Schlössern und Mauerankern. Die Werkzeuge dafür sind in der Uplewarder Schmiede noch aus dieser Zeit erhalten.

Die Schmiedearbeiten:

Das Eisen wurde in erster Linie verformt und nicht gepresst, oder gebohrt und geschnitten, wie es heute mit Maschinen ausgeführt wird. Zum Bearbeiten ist eine Esse notwendig, die das Eisen auf nahezu 1.000 Grad Celsius aufwärmen konnte. Das heiße Eisen legte der Schmied auf den Amboss und bearbeitete es mit dem schweren Hammer bis es die gewünschte Form hat. Im Wechselschlag zwischen Schmied und Geselle wurde das glühende Eisen bearbeitet, bis es wieder erkaltete und neu erhitzt werden musste. Zahlreiche Werkzeuge dienten dazu, die gewünschten Formen zu erhalten.

Die Schmiede als Heim für zehn und mehr Menschen

Die vielfältige und umfangreiche Arbeit im Umgang mit Eisen und Stahl aller Art erforderte Hilfe von Gesellen und die Ausbildung von Lehrlingen. Man erinnert sich an 'de dicke Jakob' (Builthuis), an Harms und an Poppinga, die in der kleinsten Butze des Hauses wohnten. Mit den Gesellen wurde das Haus der Jahrhundertwende zu klein. So baute der Zimmermeister und Bauunternehmer Johann Abrahams Herlyn (1878–1943) im Jahr 1935 ein neues Wohnhaus, ohne die alte Schmiede zu verändern. Johann ist der Schwager von Remmer. An dem Wohnhaus waren ursprünglich Ställe für Schweine, Schafe und Hühner angebaut, die 1954 aber zusammengefasst und verkleinert als neues Gebäude an den östlichen Teil des Wohnhauses angebaut wurden (gebaut von Folkeus Herlyn, 1914–1977). Besonders der Schweinegeruch störte früher im Haus. Mit dem Außenstall war man den Geruch los, wie Theda Göken, Bruder des Schmiedes Johann, sagte. Es gab 5–6 Schafe, die zusammen mit anderen Schafen des Dorfes am Deich oder im Feld gehütet wurden. Abends fanden die Schafe den Weg in ihren Stall, wie Herr Hamer, der Schwiegersohn, als Kind noch erlebte. Die Gartenfläche wurde für Gemüse und Obstanbau genutzt. Noch Mitte 2000 wuchsen Kartoffeln und Gemüse auf einen großen Teil der Fläche von 633 m², angepflanzt von der Familie Göken.

Seine Frau, Trientje Gerhardine Herlyn wurde geboren am 8. März 1877 als Tochter des Zimmermeisters Johann Jakobs Herlyn und dessen Ehefrau Tetje, geb. Wübbena, in Upleward. Sie war nach ihrer Schulentlassung in verschiedenen Haushaltungen, u. a. längere Zeit in Groothusen in dem Pastorenhaushalt Smidt tätig. Anschließend war sie vor ihrer Verheiratung noch ein Jahr im Geschäft und Haushalt des Kaufmannes Reemtsma, Hamswehrum. Die hier erworbenen Kenntnisse konnte sie in ihrem späteren Geschäftshaushalt ab 1908 gut verwerten.

Sie hatte die im vergrößerten Betrieb, bei voller Kost und Wohnung, eingestellten Gesellen und Lehrlinge zu versorgen. Als Tante Göken war sie für die Kinder der Familien Herlyn und Voß von den Hammrichen Grashaus und Erbsenbinderei Anlaufpunkt auf dem Wege zur Schule. Während des Ersten Weltkrieges 1914–1918, als ihr Mann Soldat war, musste sie die vier Kinder (Geertje, Theda, Engel und Johann) versorgen und erziehen und zusätzlich das Geschäft weiter aufrechterhalten. Nach dem Krieg nahmen sie in dem kleinen Haus Flüchtlinge auf, mit denen sich die Familie die Zimmer teilte. Trientje galt als liebe Frau mit immer einem offenen Haus. 1954 wurde das Haus wesentlich renoviert und 1957 von Foelkeus Herlyn der Stall neu angebaut. Sie starb im hohen Alter von 83 Jahren, am 13. Dezember 1960, ihr Mann verstarb bereits am 6. April 1950. Danach übernahm Sohn Johann die Schmiede, soweit es seine Gesundheit zuließ.

Hufschmied Johann Göken

Die Kinder als Bewahrer der Hufschmiede

Ein besonderes Verdienst gilt den vier Kindern, die über ein halbes Jahrhundert die Schmiede in ihrer ursprünglichen Form erhalten haben. Jedes der Kinder hat nach seinen Möglichkeiten dazu beigetragen. Die Töchter sind besonders durch ihre Wirkung als Poststelle oder in kaufmännischen Berufen in der Krummhörn bekannt gewesen. Dies sind: Geertje Engeline Göken (1909–2000), Theda Johanna Göken (1910–2000) und Engel Garreltdine Göken (1911–1999). Johann Jakobs Herlyn Göken (1913–1968), führte die Schmiede bis zu seinem Tod weiter. Seit diesem Zeitpunkt ist sie unverändert geblieben. Nachkommen der Familie Göken gibt es leider nicht.

In der Landwirtschaft wurden Erntemaschinen eingesetzt und damit lösten Trecker die Pferde ab. Die Anzahl der Pferde pro Hof reduzierte sich von durchschnittlich zwölf auf zwei im Laufe von 10 bis 20 Jahren zwischen 1950 und 1970. Für den Hausbau kaufte man Fertigmaterialien, so dass die hohe Zeit der Schmiede zu Ende war. Johann musste sich umstellen und betrieb nach dem Tod seines Vaters (1950) eine Fahrradreparaturwerkstatt und -Handlung. Damit meisterte er die Veränderungen und sichert ein gutes Einkommen für die im Haus verbliebene Familie. Er starb 1968 in Upleward ohne Nachkommen zu hinterlassen. Auch die Kinder seiner Schwester Engeline hatten kein Interesse, die Schmiede weiter zu betreiben. Durch die Industrialisierung gab es keine Pferde mehr zu beschlagen, das Haupteinkommen der früheren Zeit.