Doddy Delissen

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Dorothea Delissen (* 17. Juni 1907 in Wien; † unbekannt) war eine österreichische Schlagersängerin.

Leben

Als Kind dänischer Eltern begann Dorothea Delissen ihre künstlerische Laufbahn zu Beginn der 1930er Jahre unter dem Künstlernamen Doddy Delisson in Wien, wo sie unter anderem als Schlagersängerin mit Peter Igelhoff zusammen auftrat. Mitte der 1930er Jahre ging sie nach Berlin, wo sie sich fortan Doddy Delissen nannte.

Neben ein paar kleinen Filmrollen als Sängerin, etwa „Unter heißem Himmel“ (1936), nahm sie eigene Schlager, aber vor allem Schlager aus dem Repertoire von Zarah Leander, Kirsten Heiberg und Greta Keller auf Platte auf. Zu ihrem Repertoire gehörten Lieder der Komponisten Ralph Benatzky („Ich steh' im Regen“, mit dem Eugen Wolff Tanzorchester), Werner Bochmann, Werner Eisbrenner, Theo Mackeben, Otto Berco und Peter Igelhoff. Ihre dunklere, etwas verraucht klingende Stimme erinnert im Timbre an die oben genannten Sängerinnen. Im Berliner Delphi-Tanzpalast trat sie mit der schwedischen Swing-Kapelle Arne Hülphers und dem Lied „Ich bin, wie ich bin'“ erfolgreich auf.

In den 1930er und 40er Jahren wurde sie mehrfach als Synchronsängerin für diverse Ufastars eingesetzt. Am bekanntesten wurde ihr „Auf den Flügeln bunter Träume“, das sie für Hilde Weissner 1938 in dem Film „Geheimzeichen LB 17“ sang.

Da sie sich beim NS-Regime unbeliebt gemacht haben soll, wurde sie 1940 nach Dänemark abgeschoben. Nach dem Krieg synchronisierte sie noch den Gesang von Nadja Gray in dem österreichischen Film „Rosen der Liebe/Liebling der Welt“ (1949). Danach verliert sich ihre Spur.

Filmographie

  • Unter heißem Himmel, 1936 (singt das Lied Ich bin eine Frau für die Liebe)
  • Premiere, 1937

Filmliedersynchro

  • „Die große Liebe ist nur ein schönes Märchen, 1936 für Lucie Millowitsch in „Die Unbekannte“
  • „Auf den Flügeln bunter Träume“, 1938 für Hilde Weissner
  • „Komm und tanz“, 1938 in „Menschen vom Varieté“ für Christel Mardayn
  • „Es wär so schön, bei dir zu bleiben“, 1949 für Nadja Gray, in „Rosen der Liebe/Liebling der Welt“
  • „Die Rosen der Liebe“, ebenda

Literatur

  • Berthold Leimbach: Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten, 1898–1945. Göttingen 1991