Dolmen von Petit-Chasseur

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Petit-Chasseur in Sion
Petit-Chasseur in Sion
Petit-Chasseur in Sion

Die Dolmen von Petit-Chasseur befinden sich hauptsächlich um den Ortsteil Le Petit-Chasseur (frz. kleiner Jäger) der Stadt Sion im Kanton Wallis in der Schweiz, wo sie in drei Varianten auftreten. Die Dolmen der archäologische Fundstelle der Saône-Rhône-Kultur wurden ab 1961 entdeckt. Ihre Entstehungszeit wird auf 2900 bis 2200 v. Chr. geschätzt. In Sion befindet sich auch die zwischen 2007 und 2010 ausgegrabene Nekropole von Don Bosco.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dolmen M XII von Petit-Chasseur

Die ältesten Anlagen, M VI und M XII sind relativ klein und aus plattigem Kalkstein erstellt. Die Dolmen sind rechteckig und oberirdisch angelegt und haben einen lateralen Zugang. Sie weisen antenartige Vorräume auf und wurden von einem langen dreieckigen, aus Bruchstein erstellten, Podest genannten niedrigen Steinhügel gefasst, der nicht bis zur Oberkante der Dolmen reichte.

Diese so genannten Antendolmen datieren um 2400 v. Chr. und haben kein Podium mehr. Als ihre Erbauer gelten die Leute des Néolithique final valaisan. Die Anlagen verbinden sich fundmässig mit den Glockenbecherleuten, die sie nachnutzten und neue Dolmen bzw. Steinkisten errichteten. Der Dolmen M XII enthielt die Überreste von mindestens 90 Individuen.

Weitere Monumente sind die mit Gravuren versehenen Steine im Alignement von Chemin des Collines. Ein Ausläufer auf italienischem Gebiet sind die Megalithanlagen von Saint-Martin-de-Corléans in Aosta.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Manuel Mottet: New discoveries of dolmens and engraved stele in Sion (Valais-Switzerland). In: Rock-Art, A Human Heritage. Proceedings of the XXVIII Valcamonica Symposium, Capo di Ponte (Valcamonica), October 28 to 31, 2021. Centro camuno di studi preistorici, Capo di Ponte (BS) 2021, ISBN 978-88-86621-57-1.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Schweiz vom Paläolithikum bis zum frühen Mittelalter. Vom Neandertaler bis zu Karl dem Grossen. Band 2: Werner E. Stöckli u. a. (Hrsg.): Neolithikum. Schweizerische Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte, Basel 1995, ISBN 3-908006-51-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dolmen von Petit-Chasseur – Sammlung von Bildern

Koordinaten: 46° 14′ N, 7° 21′ O; CH1903: 593273 / 120045