Dorfkirche Reinberg

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Ansicht der Dorfkirche in Reinberg

Die Dorfkirche Reinberg ist eine aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche in dem vorpommerschen Dorf Reinberg in der Gemeinde Sundhagen.

Geschichte

Mit dem Bau der Kirche wurde Mitte des 13. Jahrhunderts begonnen; zunächst wurde der Chor errichtet. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde das Langhaus gebaut. Ende des 14./Anfang des 15. Jahrhunderts wurde der Turm vor die Westwand gebaut. Die Sakristei an der Nordwand des Chores stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Äußeres

Es handelt sich um eine dreischiffige Kirche aus Backstein. Die zweijochige Halle besitzt einen eingezogenen, einjochigen Chor aus Feldstein.

Den Chor schmückt ein umlaufender, rundbogiger Konsolfries. Im Westen ist ein quadratischer Kirchturm aus Backstein erhalten. Der Backsteingiebel im Osten weist eine gestaffelte Fenstergruppe (drei Fenster) auf, eine gestaffelte Spitzbogenblende und ein ansteigendes Rundbogenfries.

Das Langhaus hat an den Ecken Lisene, sowie Strebepfeiler an den Längsseiten.

Unmittelbar neben der Kirche steht die Reinberger Linde, deren Alter auf etwa 1000 Jahre geschätzt wird und die damit vermutlich älter als die Kirche ist. Beim Kirchhof steht außerdem ein Sühnestein aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Der Stein ist knapp 60cm breit und 2,20 m hoch und erinnert an Hayno van der Barke, der einem Totschlag zum Opfer fiel. Der Getötete ist links unten auf dem Stein abgebildet, in der Mitte Christus am Kreuz mit Sonne und Mond und darüber im oberen kreisförmigen Teil ein Eisernes Kreuz. Die Figur des Getöteten fleht zum Heiland mit den Worten miserari mei do[mino] (Herr, erbarme dich meiner). Um das Eiserne Kreuz besagt ein Schriftband orate pro hayno von der beken (Betet für Hayno von der Beken). Zu der mit dem Stein gesühnten Tat gibt es verschiedene Sagen und Legenden.

Kanzel, Altar

Ausstattung

Der Chor ist mit einem Kreuzrippengewölbe und die Sakristei mit einem Sterngewölbe geschlossen. Das Langhaus hat eine flache Holzbretterdecke. Zwischen den achteckigen Pfeilern befinden sich spitzbogige Arkaden. Die Malerei im Chor stammt aus dem 14. Jahrhundert.

Der Taufstein stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die Kanzel mit Schalldeckel wurde 1722 gefertigt. Der Altaraufsatz wurde 1726/1727 von Florian Keßler aus Stralsund angefertigt (nach Karl Möller: Stralsunder Bildhauerkunst des 18. Jahrhunderts stammt das Werk wahrscheinlich von Gehilfen Keßlers), die Bemalung stammt vom Stralsunder J. Pieron. Über dem Altar befindet sich an der Decke ein Bild, das Christus als Weltenrichter darstellt.

1838 wurde die Orgelempore angefertigt, die Patronatslogen stammen aus dem 17. Jahrhundert bzw. von 1818. Ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert stammt das Gestühl.

Geläut

Die beiden Glocken der Kirche stammen aus dem 14. und der Mitte des 15. Jahrhunderts.

Commons: Dorfkirche Reinberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur über Dorfkirche Reinberg in der Landesbibliographie MV

Koordinaten: 54° 12′ 39,8″ N, 13° 15′ 2,2″ O