Dorfkirche Rottdorf

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Dorfkirche Rottdorf
Orgel

Die evangelische Dorfkirche Rottdorf im Ortsteil Rottdorf der Stadt Blankenhain im Landkreis Weimarer Land in Thüringen liegt zentral im Ort. Sie gehört zur Kirchengemeinde Rottdorf im Pfarrbereich Blankenhain des Kirchenbezirks Weimar der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Geschichte und Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1696 fiel die Kirche einem Brand zum Opfer, woraufhin 1709 der große Umbau begann. Dabei wurden Bauteile einer Chorturmkirche des ausgehenden 15. Jahrhunderts verwendet, die ihrerseits unter Verwendung eines romanischen Vorgängerbauwerks erbaut worden war.

1819–1821 erbaute man die neue Kirche mit Schweifhaube, korbbogigem Tonnengewölbe, doppelten Emporen, Kanzelaltar und einer Orgel der Firma Schulze für 573 Thaler. 1902 erfolgte der Einbau neugotischer Fenster und einer neuen Eingangstür. Rätselhaft ist die Darstellung einer Nixe auf der Wetterfahne.

Der Kanzelabbau bedingte die Freilegung der Ostwand. Hier malte 1920 der Weimarer Maler Oskar Zaborsky die Himmelfahrt Christi, bei der Christus mit blauen Augen und blonden Haaren dargestellt ist.

Umfassende Renovierungsmaßnahmen sind geplant, besonders am Dach.[1]

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein schlichter Emporenkanzelaltar stammt aus der Bauzeit. Ein Retabel vom Beginn des 16. Jahrhunderts ist mit farbig gefassten Schnitzfiguren und bemalten Flügeln sowie einer Predella versehen. Im Mittelschrein ist eine Strahlenkranzmadonna flankiert von jeweils zwei übereinanderstehenden Heiligen dargestellt. Auf den Flügeln ist links die Heimsuchung, rechts die Himmelfahrt und außen die Verkündigung dargestellt. Auf der Predella ist eine Abendmahlsszene zu finden.

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel ist ein Werk von Johann Friedrich Schulze aus dem Jahr 1821 mit 10 Registern auf einem Manual und Pedal. Reparaturen und Restaurierungen erfolgten in den Jahren 1937 durch Gerhard Kirchner, 1973 durch Günter Bahr, 1987 durch die Firma Eule Orgelbau und 2006 durch Anne Widiger. Die Disposition lautet:[2]

Manual C–d3
Bordun 16′
Principal 8′
Viola da Gamba 8′
Hohlflöte 8′
Flauto Dolcis 4′
Octave 2′
Mixtur V
Pedal C–f1
Subbass 16′
Principalbass 8′
Violonbass 8′

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen. 1. Auflage. Deutscher Kunstverlag München/Berlin 1998, ISBN 3-422-03050-6, S. 1026.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dorfkirche Rottdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kirche Rottdorf auf kirchenkreis-weimar.de. Abgerufen am 2. Februar 2020.
  2. Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 12. Juli 2020.

Koordinaten: 50° 51′ 8,8″ N, 11° 21′ 38,1″ O