Dorothea Grünzweig

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Dorothea Grünzweig auf der Frankfurter Buchmesse 2014

Dorothea Grünzweig (* 25. Dezember 1952 in Korntal bei Stuttgart) ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie schreibt vornehmlich Gedichte und Essays zur Literatur. Zudem übersetzt sie Lyrik aus dem Englischen und Finnischen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grünzweig wuchs als Tochter des Pfarrers Fritz Grünzweig mit ihren zwei Geschwistern in Korntal auf. Sie studierte Germanistik und Anglistik in Tübingen und Bangor (Wales). Anschließend forschte sie an der Universität Oxford zu dem Dichter Gerard Manley Hopkins und war an der schottischen Universität Dundee tätig. Danach kehrte sie nach Deutschland zurück und arbeitete sieben Jahre als Lehrerin an einem Internat in Baden-Württemberg.

1989 zog sie nach Finnland, wo sie neun Jahre lang an der Deutschen Schule in Helsinki unterrichtete. Seit 1998 lebt sie als freie Schriftstellerin und Übersetzerin in Hausjärvi in Südfinnland.[1] Sie übersetzt Lyrik aus dem Englischen, Finnischen und Wogulischen und schreibt Essays zur Literatur.[2] In ihren Gedichten reflektiert sie das Leben im hohen Norden, evoziert Landschaft, Kultur und Sprache, auch Musik, z. B. die der Orgel, der menschlichen Stimme, der Laute der Natur.[3]

1997 debütierte sie mit dem Gedichtband Mittsommerschnitt, für den sie den Lyrikpreis der Stiftung Niedersachsen erhielt, deren Stipendiatin sie war.[4] Darüber hinaus unterstützt sie junge Schriftsteller, so beim Literatur Labor Wolfenbüttel.[5]

Würdigungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersetzungen
  • Gedichte aus Finnland: Eronen, Haavikko, Turkka. Auswahl, Übersetzung und Einführung von Dorothea Grünzweig und Gisbert Jänicke. (= Zwischen den Zeilen. Nr. 17). Basel 1999, ISBN 3-905591-19-7.
  • Gerard Manley Hopkins: Geliebtes Kind der Sprache. Gedichte übertragen und kommentiert von Dorothea Grünzweig. Edition Rugerup, 2009, ISBN 978-91-89034-21-1.
  • Auf dem Rückflug zur Erde. Gerard Manley Hopkins. Eine Einführung in seine poetische Welt. Hörbuch. Sprecher: Helmut Becker und George J. Low. Lyrik-Kabinett, München 2009, ISBN 978-3-938776-25-4.
  • Gedichte aus Finnland. (= Poesiealbum Sonderheft). Auswahl und Übersetzung Dorothea Grünzweig, Grafik Eero Järnefelt. Märkischer Verlag, Wilhelmshorst 2014, ISBN 978-3-931329-49-5.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chronologisch aufsteigend sortiert

  • Heinrich Detering: Auf Stimmenfang. Zu Dorothea Grünzweigs Gedichten, Laudatio. In: Warmbronner Schriften. Christian-Wagner-Preis 2004, Ulrich Keicher Verlag Warmbronn 2004, ISBN 3-938743-08-5, S. 10–16.
  • Emily Jeremiah: Shifting Cartographies: Ethical Nomadism and the Poetry of Dorothea Grünzweig. In: Marjorie Gelus, Helga Kraft (Hrsg.): Women in German Yearbook 2005. Feminist studies in German literature & culture. University of Nebraska Press, Lincoln 2005, S. 241–259.
  • Emily Jeremiah: Creature Comforts: Nomadic (Bio-)Ethics in the Work of Dorothea Grünzweig. In: Christoph Parry (Hrsg.): „Kennst Du das Land …?“ Fernweh in der Literatur. Beiträge auf der 14. Internationalen Arbeitstagung „Germanistische Forschungen zum Literarischen Text“, Vaasa, 15.–16. Mai 2008. Iudicium, München 2009, ISBN 978-3-89129-996-8.
  • Emily Jeremiah: Nomadic Ethics in Contemporary Women’s Writing in German: Creature Comforts: Economadism in the Work of Dorothea Grünzweig. Camden House, 2012, ISBN 978-1-57113-536-0.
  • Verena Nolte: Winterinland. Laudatio auf Dorothea Grünzweig. Mit der Dankrede von Dorothea Grünzweig zum Anke-Bennholdt-Thomsen-Preis. In: Sinn und Form. Band 63 (2011), H. 5, S. 703–711.
  • Axel Helbig: Erhöhung der Sichtqualität. Gespräch mit Dorothea Grünzweig zwischen Dresden und Helsinki im Frühling und Sommer 2012. In: Ostragehege. Band 19 (2012), Nr. 3, S. 18–26.
  • Ulrike Draesner: heim zu suchen. Zu Dorothea Grünzweigs gedicht vom finden und verlieren. In: Dichter über Dichter, die horen 246. Wallstein Verlag, Göttingen 2012, ISBN 978-3-8353-1142-8.
  • Frauke Meyer-Gosau: Die Dunkelheit ans Licht bringen In: Literaturen. Nr. 113 (Herbst 2014), S. 22–24.
  • Thomas Morawitzky interviewt Dorothea Grünzweig: Lieder aus dem Land der langen Nächte. In: Stuttgarter Nachrichten. 19. Dezember 2014.
  • Nico Bleutge: Die Katze Erinnerung. In: Neue Zürcher Zeitung. 3. Februar 2015.
  • Andreas Kohm: Noch einmal von der Harmonia Mundi singen. In: Badische Zeitung. 14. Februar 2015.
  • Axel Helbig: Aus der Natur heraus gewachsener Sprachkosmos. Dorothea Grünzweigs neuer Gedichtband Kaamos Kosmos. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 10. August 2015 (kostenpflichtig online).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Grünzweig: Vita, wallstein-verlag.de, abgerufen am 5. Oktober 2015.
  2. Grünzweig: Kurzvita, lyrikline.org, abgerufen am 5. Oktober 2015.
  3. Sommers, unter Apfelbäumen, wo Orgeln spielen und Finnland ruft. Mit Dorothea Grünzweig in den hohen Norden, bamberger-onlinezeitung.de, Artikel vom 12. Juli 2013.
  4. Stiftung Niedersachsen: Autoren-Förderungsprogramm, stnds.de, abgerufen am 20. Oktober 2018.
  5. Literatur Labor Wolfenbüttel: Destillate 2017, stnds.de, S. 104/105.
  6. Stipendiatin des Künstlerhauses Edenkoben, kuenstlerhaus-edenkoben.de, abgerufen am 20. Oktober 2018.
  7. Neu gesehen. PEN-Preis für Dorothea Grünzweig. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18. Januar 2018, S. 9.