Eberz (Adelsgeschlecht)

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Altes Wappen der Eberz von 1523
Aufgebessertes Wappen der Eberz von 1667

Die Eberz (auch Eberts oder Ebertz geschrieben) waren ursprünglich ein Patriziergeschlecht aus Isny im Allgäu. 1543 erhielt Kaspar Eberz (* 1450; † 1526) von Kaiser Karl V. einen Adelsbrief,[1] der 1667 von Kaiser Leopold I. für Abraham Eberz, Bürgermeister in Isny, erneuert wurde.

Georg Ebertz (1565–1656), Bürgermeister der Reichsstadt Isny im Allgäu
Wappenrelief mit den Wappen des Jacob Eberz (1525–1608) und seiner Ehefrau Barbara Greck von Stockendorff von 1568 auf den Ebert’schen Haus in Isny
Barbara Eberz, geb. Greck, von 1602 im Spital in Isny
Glasfenster des Evangelist Johannes, Stifterwappen Anna und Friedrich von Eberz, 1856

Die Eberz in Isny[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese schwäbische Familie ist in Isny seit dem 14. Jahrhundert bekannt.[2] In dem Werk über die Bürgermeister und Ratsmitglieder von Isny[3] werden der Ammann Hans Eberz (1505) sowie die Bürgermeister Lienhard Eberz (1531), Hans Eberz (1505), Hans Eberz (1563), Caspar Eberz (1576), Jacob Eberz (1587, 1590), Jörg Eberz der Alt (1613), Georg Eberz der Ältere (1621, 1622–1656), Abraham Eberz (1662), Abraham von Eberz (1671–1683), Leonhard von Eberz (1692–1694, 1694–1709), Johann Friedrich von Eberz (1708–1710, 1710–1724), Georg von Eberz (1724–1740) und Leonhard von Eberz (1723, 1724, 1738) genannt.

In Isny gibt es eine Eberzstraße, die noch heute an diese Familie erinnert.

Besitzungen in der Oberpfalz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verschiedene Abkömmlinge dieser Familien habe auch in der Oberpfalz Besitzungen erworben.

So erwarb Johann Wilhelm von Eberts, kurfürstlich pfälzischer Hauptmann, das Gut Schloss Troschelhammer von den Erben des Hans Kaspar von Reiß. Diese mussten 1711 ihr Gut versteigern, um die noch anstehenden Erbansprüche der übrigen Geschwister befriedigen zu können. Johann Wilhelm von Eberts war Gatte der Reiß’schen Tochter Maria Anna von Eberts, die bereits 1722 als Witwe bezeichnet wird. Sie verkaufte das Gut aber erst 1741 an ihren Sohn Maximilian Philipp Adolph von Eberts. Als dessen Besitznachfolger wurde 1749 Johann Adam von Gravenreuth in das Landsassengut Troschelhammer eingewiesen.

Am 19. Februar 1749 kauft Maria Anna von Eberts, geb. Reisser auf Troschelhammer, von der Witwe des Friedrich Josef Münsterer das Hammerwerk Unterschnaittenbach. 1759 war ihre Tochter Maria Elisbetha, verh. Danielin von Froschheim, Herrin des Gutes. In der Folge wurde der Besitz verkauft und wechselte danach häufig den Besitzer.

Georg Ernst von Reiß wollte seinen Anteil an Pechhof 1732 an Johann Friedrich von Eberts, Pfleger von Weiden in der Oberpfalz und von Parkstein sowie Besitzer von Pechhofen, verkaufen, dieses wurde aber von der kurfürstlichen Regierung in Amberg vorerst abgewiesen. Dennoch ist Johann Friedrich von Eberts im Besitz von drei Teilen von Pechhof gekommen und hat am 1. August 1737 auch noch den vierten Teil von Eva Christina von Schaidau, geborene von Podewils, erworben. Am 12. Mai 1762 verkaufte aber die Witwe des Johann Friedrich von Eberts das Landsassengut Pechhof an Joseph von Heldmann.

Im Kaimling hatte 1787 Isaak von Eberz für 17.500 Gulden die Hofmark von Ludwig Baron von Karg gekauft. Dieser junge Besitzer verunglückte nach sechs Monaten und so gelangte dieser Besitz an Theobald Graf von Butler.

Johann Isaak Freiherrn von Eberts konnte von der Witwe des Johann Eder von Bernfeld 1780 ihren Gutsbesitz von Schloss Witzlasreuth erwerben. Allerdings kam es über die Gültigkeit des Kaufvertrages zu einem langjährigen Prozess, der erst aufgrund eines Vergleichs mit den Ebert’schen Erben am 20. April 1803 beendet wurde; damals erhielt Johann Thomas Röthel das Landsassengut auf dem Kaufweg.

Seit 1738 sind die Freiherrn von Eberts auf Schloss Roggenstein in dem Oberpfälzer Ort Roggenstein nachgewiesen.[4] Johann Friedrich von Eberts kaufte das Gut von Baron Christoph von Seiboldsdorf. Der nächste hier wurde sein Sohn Adam von Eberz, ebenfalls Pfleger von Weiden. Er war verheiratet mit Franziska von Podewils und verstarb 1792 mit 42 Jahren. Unter dessen Söhnen Wilhelm Heinrich († 1836), Jurist und quittierter Hauptmann, und Johann Baptist, Bataillonsadjutant in Weiden, endete die hiesige Feudalherrschaft. 1859 verkaufte Johann Baptist das Gut an Johann von Grafenstein.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das neue Wappen ist geviertelt. Im ersten und vierten Viertel befindet sich ein linkssehender Eberkopf, im zweiten und dritten Viertel befindet sich ein gekrönter goldener Löwe. Oberhalb sind zwei Helme, im ersten wird zwischen zwei Hörnern ein wachsender gekrönter Löwe dargestellt, der zweite ist ein offener goldener Flug mit zwei linkssehenden Eberköpfen. Decken geviertelt und golden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Titan von Hefner; Gustav Adelbert Seyler: Die Wappen des bayerischen Adels. Repro. J. Siebmacher’s großes Wappenbuch. II. Band. Nürnberg 1856 Band 22, Abgestorbene bayerische Geschlechter. Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch, 1971, ISBN 3-87947-022-7.
  • Therese Thonn-Wolf: 700 Jahre: Rackendorf – Rackenstein – Roggenstein. In "Was uns die Heimat erzählt – Heimatkundliche Beilage der Oberpfälzer Nachrichten, Nr. 6 vom Juni 1972 und Nr. 7 vom Juli 1972.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eberz family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Coats of arms of Eberz family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Angaben hierzu sind widersprüchlich: In dem Stammbaum der Familie Eberz wird der Kaiserliche Wappenbrief für Caspar Eberz auf den 12. November 1523 datiert, in Siebmachers Wappenbuch findet sich die Jahreszahl 1543.
  2. "Die Familie Eberz aus Isny". In: genealogy.net. Abgerufen am 10. März 2019.
  3. Johann Heinrich Specht: "Bürgermeister und gesamten Mitgliedern des Raths Löblicher des Heil. Römischen Reichs-Stadt Isni". In: Lindau im Bodensee. 1750, abgerufen am 10. März 2019.
  4. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 132 (Digitalisat).