Edrita Fried

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Edrita Fried (* 7. Oktober 1909 in Wien als Edrita Germ[1]; † 9. November 1981 in Manhattan[2]) war eine österreichisch-US-amerikanische Gruppenpsychotherapeutin.

Fried studierte an der Universität Wien und promovierte 1933 unter Eduard Castle über „Das Nachkriegswien im modernen Roman“ zur Dr. phil. Nach ihrem Studienabschluss arbeitete sie als freiberufliche Englischlehrerin.[3] Am 14. November 1933 heiratete sie in Wien Ernst Hans Fried, den späteren John H. E. Fried. Mit ihm emigrierte sie 1938 über England in die Vereinigten Staaten.

Dort gelang es ihr, im Rahmen eines Rockefeller Fellowships bei Paul Lazarsfeld an der Columbia University zu arbeiten. Am 23. Dezember 1943 erhielt sie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.[4] 1944 zog sie mit ihrem Ehemann nach Montreal, wo sie am Allan Memorial Institute bei Karl Stern arbeitete, um danach gemeinsam mit Miguel Prados (einem Schüler S. H. Foulkes) und anderen den Montreal Psychoanalytic Club (der später in der Canadian Psychoanalytic Society aufging) zu gründen.[5]

Im Jahr 1949 kehrte sie nach New York zurück, wo sie am späteren Postgraduate Center for Mental Health arbeitete. Ab 1955 lehrte sie am Albert Einstein College of Medicine[5], ab 1978 auch am New York University Medical Center.[2]

Zwischen 1953 und 1964 wirkte sie zudem als Vorstandsmitglied der American Group Psychotherapy Association.[5] Neben ihrer Tätigkeit als Psychotherapeutin und Hochschullehrerin publizierte sie zahlreiche Beiträge für Fachzeitschriften sowie mehrere psychologische Bücher.[5]

Fried starb 1981 im St. Luke’s Hospital.[2] Sie war die Psychotherapeutin und persönliche Freundin der Künstlerin Joan Mitchell[6]. Ein abstraktes Ölgemälde von 1981 trägt den Namen Edrita Fried.[7]

  • Das Nachkriegswien im modernen Roman. Diss. Univ. Wien 1933.
  • Ego in love and sexuality. Grune & Stratton, New York 1960. (deutsch: Konfliktsituationen in Liebe und Sexualität. Kindler, München 1967)
  • Artistic productivity and mental health. C. C. Thomas, Springfield 1964.
  • Active / passive. The crucial psychological dimension. Grune & Stratton, New York 1970. (deutsch: Der intensive Mensch. Wege zur Änderung passiven Verhaltens. Kindler, München 1972)
  • The courage to change. From insight to self-innovation. Grove Press, New York 1981.
  • Fried Edrita. In: Ilse Korotin (Hrsg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1: A–H. Böhlau, Wien 2016, ISBN 978-3-205-79590-2, S. 914 (PDF).
  • Fried, Edrita. In: Ilse Korotin, Nastasja Stupnicki (Hrsg.): Biografien bedeutender österreichischer Wissenschafterinnen. Böhlau, Wien 2018, ISBN 978-3-205-20238-7, S. 262–263 (Open Access).
  • Dorothy Flapan: An Interview with Dr. Edrita Fried. In: Group. Band 6, Nr. 1, 1982, ISSN 0362-4021, S. 48–56.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Taufbuch Lutherische Stadtkirche Wien, tom. 66, fol. 321 (Faksimile)
  2. a b c Dr. Edrita Fried Dead. Psychoanalyst Was 70. In: New York Times. 11. November 1981, ISSN 0362-4331, S. B6 (nytimes.com [abgerufen am 24. November 2020]).
  3. Werbeanzeige. In: Wiener Magazin, Heft 55/1934, S. 406 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wmg Vgl. außerdem die Ausgaben des Lehmann ab 1934.
  4. Petitions for Naturalization, Southern District of New York, Nr. 463001 (Faksimile auf FamilySearch, kostenlose Registrierung erforderlich).
  5. a b c d Dorothy Flapan: An Interview with Dr. Edrita Fried. In: Group. Band 6, Nr. 1, 1982, ISSN 0362-4021, S. 48–56.
  6. Jane Livingston: The paintings of Joan Mitchell. Whitney Museum of American Art, New York 2002, ISBN 0-520-23568-1, S. 21.
  7. Edrita Fried. Abgerufen am 24. November 2020 (englisch).