Edward Tingatinga

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Edward Saidi Tingatinga (* 1932 in Ngapa, Tansania; † 17. Mai 1972) war ein tansanischer Maler und Namensgeber der Tingatinga-Kunstrichtung.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Edward Tingatinga wurde in Ngapa im Distrikt Tunduru geboren, einem kleinen Dorf im Süden von Tansania nahe der Grenze zu Mosambik. Seine Mutter Agnes Binti Ntembo war Christin und stammte aus der Ethnie der Makua, sein Vater Saidi Tingatinga war Muslim von der Ethnie der Ngindo. Edward war das älteste von vier Kindern. Ohne schulische Ausbildung kam er nach kurzem Aufenthalt als Arbeiter auf eine Sisal-Plantage in Tanga nach Daressalam, wo er als Gärtner arbeitete. Dort sah er Künstler aus Zaire, die ihre Arbeiten am Straßenrand an Touristen verkauften und er begann Bilder auf Masonitplatten zu malen. Als Motive wählte er Tiere, Landschaften und das Dorfleben.[1][2]

Im Jahr 1970 heiratete er Agatha Mataka. Neben seiner Malerei arbeitete er auch als Krankenpfleger im Muhimbili Krankenhaus.[1] Er starb am 17. Mai 1972 durch eine verirrte Kugel eines Polizisten.[3][4]

Bild im Tingatinga-Stil des Schülers Rubuni Rashid Said

Zum Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1971 stellte das National Arts Council seine Arbeiten auf einer internationalen Messe aus, dadurch wurden seine Arbeiten nach und nach auch außerhalb Daressalams bekannt. Die erste Ausstellung außerhalb Tansanias fand 1974 im Nationalmuseum in Kopenhagen statt.[1]

Ausstellungen der Tingatinga-Schule (Auswahl):

  • 1987: Tokio, Japan[5]
  • 1990: Turku, Finnland[5]
  • 1993: Paris, Frankreich[5]
  • 1995: Schweizerisches Tropeninstitut, Basel, Schweiz[5]
  • 1999: Galérie Echanges et Synergie, Brüssel, Belgien[5]
  • 2002/2003: Linden-Museum Stuttgart, Deutschland[5]
  • 2003: Peking, China[5]
  • 2022: Fortuna Galerie, Wien[6]

Schule des Tingatinga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Edward Tingatinga ist vermutlich der einzige Künstler, nach dem eine Kunstrichtung benannt wurde.[3] Vor seinem Tod hatte er bereits begonnen, Schüler zu unterrichten. Diese arbeiteten in seinem Stil weiter und gründeten 1990 die Tingatinga Arts Cooperative Society.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Edward-Saidi Tingatinga. Contemporary African Art, abgerufen am 14. März 2023.
  2. Tinga Tinga Paintings. Inside African Art, 13. Juli 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juli 2011; abgerufen am 14. März 2023.
  3. a b Edward Tingatinga. In: MoMAA | African Modern Online Art Gallery & Lifestyle. Momaa, Amsterdam, abgerufen am 14. März 2023 (britisches Englisch).
  4. Edward Said Tingatinga: A forgotten genius. The Citizen, 2. April 2021, abgerufen am 14. März 2023 (englisch).
  5. a b c d e f g Tingatinga Art. Tingatinga Arts Cooperative Society, abgerufen am 19. April 2023.
  6. Let's Tingatinga. kulturen in bewegung, abgerufen am 19. April 2023.
  7. Edward Saidi Tingatinga. British Museum, abgerufen am 14. März 2023.