Tunduru (Distrikt)

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Tunduru

Lage des Distrikts Tunduru in der Region Ruvuma
Basisdaten
Staat Tansania
Region Ruvuma
Fläche 18.412 km²
Einwohner 412.054 (2022)
Dichte 22 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 TZ-21
Koordinaten: 11° 3′ S, 37° 20′ O

Tunduru ist ein Distrikt der Region Ruvuma in Tansania. Im Norden wird er durch die Region Lindi begrenzt, im Osten durch die Region Mtwara, im Süden durch Mosambik und schließlich im Westen durch den Namtumbo Distrikt. Das Verwaltungszentrum ist in der Stadt Tunduru.

Blick auf das Dorf Mbesa.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt hat eine Fläche von 18.412 Quadratkilometern[1] und 412.054 Einwohner (Volkszählung 2022).[2] Der Großteil des flachen, hügeligen Landes liegt zwischen 200 und 500 Meter über dem Meeresspiegel. Im Westen steigt das Land auf rund 1000 Meter an. Das Gebiet wird nach Südosten zum Fluss Rovuma entwässert, der größte Nebenfluss ist der Muhuwesi.[3][4] Das Gebiet ist in drei Landschaftsformen gegliedert:

  • Der Nordwesten des Distriktes ist gekennzeichnet durch steile Hügel, die von engen Tälern durchschnitten werden. Das Land ist größtenteils von Miombo-Wäldern bedeckt. Die Niederungen sind von Tsetsefliegen verseucht.
  • Der Süden ist sanft hügelig mit Sand- und Lehmböden und ebenfalls von Miombo-Wäldern bedeckt.
  • Ein kleiner Teil im Osten ist eine sanft wellige Ebene mit zahlreichen Felsformationen (Inselbergen) und lehmigen Böden.[5][6]

Das Klima in Tunduru ist tropisch und wird in der effektiven Klimaklassifikation als Aw bezeichnet. Die Niederschläge liegen unter 1000 Millimeter im Jahr, die Durchschnittstemperatur bei 25 Grad Celsius.[7][8]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt wurde im Jahr 1905 während der deutschen Kolonialzeit gegründet.[7]

Verwaltungsbezirke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tunduru ist in 39 Verwaltungsbezirke (Wards) unterteilt:[2]

  • Chiwana
  • Jakika
  • Kalulu
  • Kidodoma
  • Ligoma
  • Ligunga
  • Lukumbule
  • Majengo
  • Majimaji
  • Marumba
  • Masonya
  • Matemanga
  • Mbati
  • Mbesa
  • Mchangani
  • Mchesi
  • Mchoteka
  • Mchuluka
  • Mindu
  • Misechela
  • Mlingoti Magharibi
  • Mlingoti Mashariki
  • Mtina
  • Muhuwesi
  • Nakapanya
  • Nakayaya
  • Nalasi Magharibi
  • Nalasi Mashariki
  • Namakambale
  • Namasakata
  • Namiungo
  • Nampungu
  • Namwinyu
  • Nandembo
  • Nanjoka
  • Ngapa
  • Sisi Kwa Sisi
  • Tinginya
  • Tuwemacho

Einrichtungen und Dienstleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bildung: Im Distrikt befinden sich 150 Grundschulen und 23 weiterführende Schulen.[9] Im Jahr 2018 eröffnete die Sokoine University of Agriculture einen Campus in Tunduru.[10]
  • Gesundheit: Für die medizinische Versorgung der Bevölkerung stehen drei Krankenhäuser, fünf Gesundheitszentren und 55 Apotheken zur Verfügung.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wirtschaft: Der wichtigste Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft, er beschäftigt 95 Prozent der Bevölkerung. Die wichtigsten Feldfrüchte für die Selbstversorgung sind Reis, Mais, Bohnen und Gemüse. Verkauft werden Cashew-Nüsse, Reis und Ölsamen.[11] In der Saison 2017/2018 wurden mehr als 20.000 Tonnen Cashew-Nüsse erzeugt.[12] Von den 70.000 Haushalten besaßen im Jahr 2012 fast die Hälfte Haustiere. Vor allem wurden Hühner gehalten, aber auch Rinder und Ziegen.[13]
  • Bergbau: Tunduru ist reich an Edelsteinen, unter ihnen Saphire und Granate. Sie werden aber kaum abgebaut.[14][15]
  • Straßen: Den Distrikt quert von Osten nach Westen die asphaltierte Nationalstraße von Mtwara zur Regionshauptstadt Songea.[16]
  • Elektrizität: TANESCO betreibt seit 1991 vier Dieselgeneratoren mit einer verfügbaren Gesamtleistung von 1350 Kilowatt.[17]
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Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt wird in die zwei Wahlkreise Nord-Tunduru und Süd-Tunduru eingeteilt. Der Distriktrat besteht aus 53 Ratsmitgliedern, wovon 39 gewählt werden, drei werden von Abgeordneten eingenommen und 14 sind für Sondersitze reserviert.[7]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt hat Anteil am Selous-Wildreservat, dem Mwambesi-Wildschutzgebiet und dem Muhuwesi-Wildschutzgebiet.[14]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Tunduru ist Sitz eines römisch-katholischen Bischofs. Die Diözese umfasst das Gebiet der Distrikte Tunduru und Masasi. Von den rund einer Million Einwohnern sind zehn Prozent katholisch (Stand 2017).[18]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tanzania: Administrative Division (Regions and Districts) - Population Statistics, Charts and Map. CityPopulation, abgerufen am 14. September 2023.
  2. a b Administrative Units, Population Distribution Report. (PDF) The United Republic of Tanzania, Dezember 2022, S. 107, 108, abgerufen am 14. September 2023.
  3. Russian Army Maps (for the world). Map 500k--xc37-3. Abgerufen am 30. Oktober 2020 (russisch).
  4. Mini Hydropower Developmet Case Studies. The Muhuwesi River. (PDF) UNDP / World Bank, April 2002, S. 2–9, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  5. Investment Opportunities in Tunduru District. (PDF) März 2018, S. 7, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  6. Rough Guides: The Rough Guide to Tanzania. Rough Guides UK, 2015, ISBN 978-0-241-23749-6 (google.at [abgerufen am 30. Oktober 2020]).
  7. a b c Historia | Tunduru District Council. Abgerufen am 30. Oktober 2020 (Suaheli).
  8. Tunduru climate: Average Temperature, weather by month, Tunduru weather averages - Climate-Data.org. Abgerufen am 30. Oktober 2020.
  9. a b Takwimu | Statistics. Abgerufen am 30. Oktober 2020 (englisch).
  10. SUA Establishes a New Campus in Tunduru. Abgerufen am 30. Oktober 2020 (englisch).
  11. Investment Opportunities in Tunduru District. (PDF) März 2018, S. 8–9, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  12. Tanzania: Tunduru records Sh79 billion in cashew trade. Abgerufen am 30. Oktober 2020 (englisch).
  13. Tanzania Regional Profiles, 10 Ruvuma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 127, 130, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  14. a b Investment Opportunities in Tunduru District. (PDF) März 2018, S. 11–13, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  15. Update on Colored Gemstone Mining in Tanzania | Gems & Gemology. Abgerufen am 30. Oktober 2020 (englisch).
  16. Ruvuma Region Roads Network. (PDF) Februar 2020, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  17. TANESCO - Tunduru. Abgerufen am 30. Oktober 2020.
  18. Tunduru-Masasi (Latin (or Roman) Diocese). In: Catholic-Hierarchy.org. Abgerufen am 30. Oktober 2020.